Hückeswagen Anders leben: Senioren-WG statt Altenheim

Hückeswagen · Für einen Fachausschuss des Stadtrates war es ein außergewöhnlicher "Sitzungssaal": Der Sozialausschuss tagte am Dienstagabend unter Vorsitz von Wilfried Hager (CDU) erstmals in der ehemaligen Krankenhaus-Kapelle im "Haus Marienbrunnen".

 In der ehemaligen Krankenhaus-Kapelle stellte Dr. Katja Diegmann-Hornig (vorne rechts) dem Sozialausschuss die Senioren-WG vor.

In der ehemaligen Krankenhaus-Kapelle stellte Dr. Katja Diegmann-Hornig (vorne rechts) dem Sozialausschuss die Senioren-WG vor.

Foto: Dörner

Sie gehört heute zu den Räumen des ABC-Pflegeversorgungszentrums, das seit August vorigen Jahres auf zwei Etagen im früheren Marienhospital eine Senioren-Wohngemeinschaft betreibt. Geschäftsführerin Dr. Katja Diegmann-Hornig stellte den Kommunalpolitikern die Einrichtung vor.

Ihre Kernaussage: Die Senioren-Wohngemeinschaft im "Haus Marienbrunnen" ist als Alternative konzipiert für Menschen, die im Alter nicht mehr alleine leben können oder möchten und in einem Altenheim nicht leben wollen. Ziel der Arbeit des Pflegeversorgungszentrums sei es, den Bewohnern ein höchstmögliches Maß an Selbstständigkeit innerhalb der Gemeinschaft zu ermöglichen. Deshalb kann zum Beispiel jeder sein Zimmer mit angeschlossenem Duschbad individuell gestalten — den eigenen Tagesablauf auch. Diegmann-Hornig: "Bei uns wird niemand am Morgen aus den Federn geholt oder am Abend zu einer bestimmten Uhrzeit ins Bett geschickt. Und die Speisepläne entwickeln wir gemeinsam mit den Bewohnern."

Für zwei Wohngruppen mit je acht Bewohnern ist die Einrichtung konzipiert. Außerdem gibt es zwei Wohnungen, die etwa von Paaren angemietet werden können. Sieben Bewohner sind seit der Eröffnung vor rund einem halben Jahr in die WG eingezogen, eine der Wohngruppen ist also nahezu "voll". Rund um die Uhr betreut werden die Bewohner von insgesamt sieben Altenpflegerinnen — "alle ausgebildete Pflegekräfte", so Diegmann-Hornig; hinzu kommen Mitarbeiter für die Hauswirtschaft. Sobald Anmeldungen für die zweite Wohngruppe vorliegen, soll dafür ein eigenes, zusätzliches Betreuungsteam eingestellt werden.

Das ABC-Pflegeversorgungszentrum mit Firmensitz in Wuppertal ist aus einem ambulanten Pflegedienst heraus entstanden. Inzwischen betreibt ABC fünf Senioren-Wohngemeinschaften. In Wuppergibt es dafür bereits Wartelisten.

(RP/rl)
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