Hückeswagen Amtsgericht gibt Mehrfachtäter eine letzte Chance

Hückeswagen · Reichlich Vorstrafen hat ein 23-jähriger Hückeswagener vorzuweisen, der sich jetzt für seine inzwischen schon zehnte Straftat vor dem Amtsgericht Wipperfürth verantworten musste. Im November hatte der junge Mann ein iPhone im Internet-Auktionshaus Ebay für 450 Euro versteigert - doch das Smartphone hatte er gar nicht. Folglich konnte er nach Eingang der Zahlung das Mobiltelefon auch nicht verschicken.

Die Idee zu diesem Betrug sei aus einer Geldnot heraus geschehen, und es täte ihm alles sehr leid, sagte der Angeklagte zu Beginn der Verhandlung. Das Gericht wertete das Geständnis des Hückeswageners und dessen bekundete Reue zwar als strafmildernd, verurteilte den jungen Mann jedoch zu 70 Tagessätzen à 30 Euro, somit also zu einer Geldstrafe in Höhe von 2100 Euro.

"Sie haben sich schon munter im ganzen Gesetzbuch betätigt", stellte die Staatsanwältin mit Blick ins Bundeszentralregister fest. Für die gleiche Betrugsmasche war der Hückeswagener bereits vor zwei Jahren zu 600 Sozialstunden verurteilt worden. Während er diese abgeleistet hatte, sei ihm das Geld ausgegangen. Der 23-Jährige versuchte, sein Handeln zu erklären: "Ich habe einfach keinen Ausweg mehr gesehen. Ich brauchte Geld, um es den Leuten zurückzuzahlen, die mir was geliehen hatte, damit sie mich in Ruhe ließen." Die 450 Euro aus dem iPhone-Verkauf stottere seine Mutter derzeit an den geschädigten Käufer ab.

Nach einer langen Durststrecke hat nun der 23-Jährige ein eigenes Einkommen, weil er seit einigen Wochen eine feste Arbeitsstelle hat. "Ich war in meinem Leben noch nie so weit wie jetzt", versicherte der Hückeswagener. Die Richterin warnte den Verurteilten eindringlich vor weiteren Straftaten. "Bei der nächsten Wiederholung ist eine Geldstrafe nicht mehr möglich", führte sie dem Hückeswagener vor Augen, dass ihn sein nächstes Fehlverhalten ins Gefängnis bringen wird.

(heka)
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