Bienenzuchtverein Amerikanische Faulbrut betrifft auch Hückeswagener Bienen

Hückeswagen · Wird ein Fall der Amerikanischen Faulbrut in einem Bienenvolk entdeckt, muss dies dem Veterinäramt angezeigt werden. Der Amtstierarzt ziehe daraufhin einen Sperrbezirk um den Standort des Volkes.

 Ein gesundes Bienenvolk bei der Arbeit.

Ein gesundes Bienenvolk bei der Arbeit.

Foto: Verena Gehle

Auch Hückeswagener Imker haben Angst. Angst vor der Amerikanischen Faulbrut. Eingefallene, dunkle Brutzelldeckel, statt einer heranwachsenden Made nur noch ein fadenziehender Schleim: Ein von der Faulbrut befallenes Bienenvolk ist ein trauriges Bild. Und eines, das ein Imker niemals sehen will. Denn diese Bienenseuche ist hochansteckend und durch die Schädigung der Brut tödlich für die fleißigen Honigmacher. „Die Amerikanische Faulbrut breitet sich derzeit auch im Bergischen Land aus“, warnt Stefan Walder, Vorsitzender des Bienenzuchtvereins 2010 Hückeswagen. „In Radevormwald gibt es bereits mehrere Ausbrüche der Krankheit. Wir können nur hoffen, dass sie nicht weiter Richtung Hückeswagen kommt.“

Wird ein Fall der Amerikanischen Faulbrut in einem Bienenvolk entdeckt, muss dies dem Veterinäramt angezeigt werden, teilt Verena Gehle vom Bienenzuchtverein Hückeswagen mit. Der Amtstierarzt ziehe daraufhin einen Sperrbezirk um den Standort des Volkes. Aus dieser Zone dürfen bis auf weiteres keine lebendigen oder toten Bienen, Waben, Futter, Honig oder an den Bienen benutzte Gerätschaften entfernt werden, um die Krankheit nicht zu verschleppen. „Auch neue Bienen dürfen nicht in diesen Bereich verbracht werden“, schreibt Gehle. Darüber hinaus müssten alle Völker des Sperrbezirks beim Veterinäramt gemeldet und mit einer Futterkranzprobe auf Krankheitssporen untersucht werden.

„Neben dem gesamten Stadtgebiet von Radevormwald gehören bisher von Hückeswagen die Ortschaften Kirschsiepen, Hagelsiepen und Marke zur Sperrzone“, sagt Walder. „Um im Falle einer weiteren Verbreitung aber schnell reagieren zu können, möchten wir darum bitten, dass die Hückeswagener Imker alle Bienenstandorte auch außerhalb der Sperre beim Kreis melden.“ Und auch regelmäßige Brutkontrollen oder eine freiwillige Probe auf die Krankheit könnten helfen, deren Verlauf in Hückeswagen und Umgebung im Auge zu halten und bestmöglich einzudämmen.

Früh genug erkannt, ist es nach Angaben von Verena Gehle noch möglich, ein befallenes Bienenvolk zu sanieren. Bei starkem Befall, wie es nun auch in Radevormwald der Fall ist, muss es aber vernichtet werden. Wirklich wehren könnten sich Imker gegen die bakterielle Krankheit nicht. Sie werde von den Bienen selbst verbreitet, hauptsächlich dann, wenn sich Völker gegenseitig das Futter aus den Beuten rauben. „Daher entsprechen die Sperrbezirke auch immer dem kilometerweiten Flugradius eines betroffenen Bienenvolkes“, erläutert Gehle. Darüber hinaus könnten sich Bienen auch an sporenverseuchtem Honig anstecken, wie etwa an offenen Gläsern in Altglascontainern. Imker sollten neue Bienenvölker nur mit Gesundheitszeugnis ver- und ankaufen, gebrauchte Materialien desinfizieren, konsequente Wabenhygiene betreiben und keinen Fremd- oder gar Importhonig verfüttern.

Die Amerikanische Faulbrut ist für den Menschen ungefährlich.

Kontakt Imker können die Standorte ihrer Bienenvölker telefonisch oder per E-Mail beim Kreisveterinäramt in Gummersbach melden, Tel: 02261 02261 883904, E-Mail: david.schiefen@obk.de

(rue)
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