Hückeswagen Alte Trecker-Schätzchen zum Schwärmen

Hückeswagen · Zum Tag der offenen Tür der Hückeswagener Treckerfreunde kamen am Samstag weniger Besucher als in den Vorjahren. Die Stimmung auf dem ehemaligen Zach-Gelände an der Peterstraße war dennoch gut.

 Doppelte Industriekultur beim Tag der offenen Tür der Treckerfreunde: Im Vordergrund stehen die historischen Traktoren in Reih und Glied, im Hintergrund sind alte Industrieanlagen von der Peterstraße zu sehen. Die Möglichkeit, sich die alten Landmaschinen anzuschauen, nutzten am Sonntag allerdings weniger Besucher, als in den vorigen Jahren.

Doppelte Industriekultur beim Tag der offenen Tür der Treckerfreunde: Im Vordergrund stehen die historischen Traktoren in Reih und Glied, im Hintergrund sind alte Industrieanlagen von der Peterstraße zu sehen. Die Möglichkeit, sich die alten Landmaschinen anzuschauen, nutzten am Sonntag allerdings weniger Besucher, als in den vorigen Jahren.

Foto: Michael Schütz

Der Sommer ist in diesem Jahr ein "wankelmütiger Geselle". Diese Erfahrung mussten am Wochenende auch die Mitglieder des Vereins Freunde alter Traktoren und Landmaschinen Hückeswagen bei ihrem Tag der offenen Tür machen. Wobei der Sonntag insgesamt noch ein zwar kühler, aber immerhin recht trockener Tag war. Und in der Halle auf dem ehemaligen Gelände der Firma Zach an der Peterstraße, in der einzelne Trecker sowie das vereinseigene Museum untergebracht sind, gab es auch in den verregneten Momenten einen trockenen Unterstand für die Besucher. Auch Kuchenbar, Grill und Getränkestand hatten die Organisatoren in weiser Voraussicht im Inneren aufgebaut. So konnte der vierte Tag der offenen Tür zum Erfolg werden.

Allerdings merkten die Veranstalter sowohl das wenig sommerliche Wetter, als auch die Veranstaltungsflut am Wochenende in der Region, wie Hans Dinstühler anmerkte: "Es sind deutlich weniger Besucher als sonst gekommen, vielleicht die Hälfte vom Vorjahr", sagte der Schriftführer. Aber diejenigen, die gekommen waren, hatten ihren Spaß mit den alten Schätzchen. Sowohl beim Angucken, als auch bei den Rundfahrten, die die Besitzer der historischen Landwirtschaftsboliden immer wieder anboten. Zudem erhielten die Treckerfreunde Besuch aus der ganzen Region: Aus Remscheid, Solingen und Wermelskirchen waren die Besitzer der alten Schätzchen angereist. Das Ziel war für die Treckerfahrer weithin sichtbar: "Der kleine Deutz-Trecker hängt wie jedes Jahr am Kran über der Peterstraße", berichtete Dinstühler lachend.

Er selbst war mit seinem Güldner 2LKN an die Peterstraße gekommen: "Der Trecker ist Baujahr 1958. Ich habe ihn vor 15 Jahren für 750 Mark gekauft", erzählte Din-stühler. Eine Menge Renovierungsbedarf steckte damals in dem alten Traktor: "Insgesamt 1200 Arbeitsstunden über vier Jahre verteilt hat es gedauert, bis der Trecker wieder ganz hergerichtet war", berichtete der Wermelskirchener. So eine alte Landmaschine im guten Zustand könne dann auch eine echte Wertanlage sein: "Heute würde ich dafür bestimmt 7000 Euro bekommen", ist sich Dinstühler sicher.

Bei den alten Treckern handelt es sich seiner Meinung nach um eine aussterbende Spezies: "Früher gab es viel mehr kleinere Höfe, auf denen natürlich auch kleinere Trecker eingesetzt wurden. Heutzutage sind die Landmaschinen aber fast schon Panzer und insgesamt viel größer", sagte der Rentner, der zu seinem Hobby vor allem auch wegen der geschickten Hände gekommen ist: "Im Verein gibt es ja immer was zu tun."

Und gefahren wollen die alten Trecker schließlich, wenn auch eher gemütlich. Wie neulich im Mai, als Dinstühler gemeinsam mit anderen Treckerfreunden zu einem Treffen nach Aldekerk am Niederrhein gefahren ist: "Da war ich mit meinem Trecker und 22 Stundenkilometern unterwegs. Sehr zur Freude aller Autofahrer - aber ich war noch der Schnellste", sagte er und lachte erneut. Gemütlichkeit gehört bei den Treckerfreunden eben immer dazu, nicht nur beim Tag der offenen Tür.

(wow)
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