Wipperfürther Veranstaltungszentrum nach Hochwasser-Katastrophe Alte Drahtzieherei bleibt vorerst geschlossen

Wipperfürth · Die Geschäftsführung plant den Neustart wegen umfangreicher Sanierungen nicht vor September. Im Keller sind Technik, Lüftung, Heizung und die Elektronik untergebracht und installiert. Zudem lagern dort die Tische und Stühle für die Veranstaltungsräume sowie Materialien für die Küche.

 Das Team der „Alten Drahtzieherei“ in Wipperfürth musste während der Aufräumarbeiten viele Pausen machen.

Das Team der „Alten Drahtzieherei“ in Wipperfürth musste während der Aufräumarbeiten viele Pausen machen.

Foto: Timm Frößeler

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht sichtbar ist, so hat die Hochwasser-Katastrophe auch das Wipperfürther Veranstaltungszentrum Alte Drahtzieherei, das in unmittelbarer Nähe zur Wupper liegt, stark zugesetzt. „Es hat uns mit voller Wucht getroffen“, sagt Sophie Weiß, Assistenz der Geschäftsführung. Im Untergeschoss stand das Wasser 1,70 Meter hoch auf einer Gesamtfläche von 600 Quadratmetern. „Das sind eine Million Liter Wasser“, sagt die Wipperfürtherin. Im Keller sind Technik, Lüftung, Heizung und die Elektronik untergebracht und installiert. Zudem lagern dort die Tische und Stühle für die Veranstaltungsräume sowie Materialien für die Küche. Die Kühlkammern seien von den Wassermassen förmlich aus der Wand gerissen worden. „Wir haben die letzten beiden Wochen damit verbracht, alles zu retten, was zu retten ist“, sagt Sophie Weiß.

Der Hückeswagener Geschäftsführer René Köhler und seine Assistentin sind sehr dankbar für die tatkräftige Mithilfe des Teams bei den Aufräumarbeiten. „Aus Mitarbeitern und Kellnern wurden Entrümpler und Hochdruckreiniger-Spezialisten“, berichtet Sophie Weiß, die mittlerweile schon wieder scherzen kann. Dennoch müssen das Kultur- und Veranstaltungszentrum wie auch das integrierte Restaurant Gusto noch auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben.

 Im Untergeschoss stand das Wasser 1,70 Meter hoch.

Im Untergeschoss stand das Wasser 1,70 Meter hoch.

Foto: René Köhler

Wieder öffnen konnte das Corona-Schnelltestzentrum im kleinen Veranstaltungssaal, in dem es eigene Lüfter und mittlerweile auch wieder eine Stromversorgung gibt. Für die Gastronomie als auch für das Veranstaltungsmanagement ist der Schadensfall eine zusätzliche Herausforderung zur Pandemie. „Man kommt aus einem harten Lockdown raus, plant Events für den Sommer, und dann das“, bedauert Sophie Weiß den erneuten Rückschlag. Mit Blick über den Stadtrand hinaus ist die Wipperfürtherin dennoch froh, noch relativ glimpflich davongekommen zu sein: „Das Gebäude ist auf jeden Fall noch zu retten. Viele Leute hat es wesentlich schlimmer getroffen.“

Wann die Alte Drahtzieherei wieder komplett öffnen wird, ist noch nicht absehbar. Erst müssen sich Elektriker um die Starkstromversorgung und das Technik-Equipment kümmern. Zurzeit gibt es teilweise Strom, mit dem auch die Trocknungsgeräte betrieben werden. Sophie Weiß und René Köhler versuchen, optimistisch in die Zukunft zu schauen. „Wir peilen den September zur Wiedereröffnung an“, hofft die Geschäftsführung auf einen baldigen Neustart.

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