Neuer Fachbereichsleiter Als Netzwerker vollen Einsatz zeigen

Hückeswagen · Alexander Stehl, der seit gut zweieinhalb Monaten den Fachbereich Bildung und Soziales im Rathaus leitet, hat von seiner Anfangseuphorie noch nichts eingebüßt. Ihm macht die neue Herausforderung weiterhin enorm viel Spaß.

 Alexander Stehl an seinem neuen Arbeitsplatz im Fachbereich Bildung und Soziales.

Alexander Stehl an seinem neuen Arbeitsplatz im Fachbereich Bildung und Soziales.

Foto: Joachim Rüttgen

Der Blick schweift auf den Schreibtisch. Erstaunlich wenig Aktenberge. „Das ist die digitale Verwaltung hier in Hückeswagen“, sagt Alexander Stehl und strahlt. Er ist seit 1. August der Nachfolger von Michael Kirch und neuer Fachbereichsleiter für Bildung und Soziales im Hückeswagener Rathaus. Auch nach mittlerweile zweieinhalb Monaten nach Dienstantritt ist dem 41-Jährigen die Freude über die neue Herausforderung deutlich anzumerken.

„Ich bin hier herzlich und gut von meinen neuen Kollegen aufgenommen worden, und ich habe schnell gemerkt, dass die Stadtverwaltung technisch voll mit der Zeit geht und die elektronische Akte hier längst schon zum Einsatz kommt“, sagt er. Stehl kam von einem kommunalen Jobcenter zur Stadtverwaltung Hückeswagen, und in Schwelm sei man erst auf dem Weg dorthin. „Das spricht für die kleine Verwaltung hier“, meint Stehl. Digitalisierung sei ein Erkennungsmerkmal für eine gute Verwaltung. Er wolle helfen, dass die Verwaltung in Zukunft noch besser werde, das Gute weiterentwickeln, Ideen aufnehmen.

Bildung und Soziales sind fortan die Aufgaben für Stehl, die Ordnung ist rausgefallen. Kernpunkte seiner Arbeit sieht der neue Mann an der Spitze des Fachbereichs in der Zukunft der Stadtbücherei, im Neubau der Löwengrundschule und beim Thema Integration von geflüchteten Menschen. Diese Mammutaufgaben ließen sich aber nur in einem guten Team bewältigen. Und Stehl hat schon festgestellt, dass er fachlich gute Leute um sich scharen kann, die interessiert und motiviert sind.

Auch den Kontakt zu den engagierten Bürgern der Schloss-Stadt sucht Stehl immer wieder. „Ich will in den Austausch gehen“, sagt er. Vor allem das große Ehrenamtsnetzwerk in Hückeswagen hat ihn beeindruckt. Das sei schon ein herausragendes Merkmal für eine Kleinstadt wie Hückeswagen. Stehl hat versucht, sich in den ersten acht Wochen seiner Arbeit mit den breiten Themenfeldern zu beschäftigen: Asyl, Bildung, Kultur. Er musste viel lesen, sich einarbeiten, sich reinknien. „Man muss dran bleiben, engagiert bleiben, zuhören, fragen – und vor allem seinen Mitarbeitern vertrauen“, sagt er. Stehl will nicht der allwissende Chef sein, sondern flache Hierarchien pflegen. Kurze Kommunikationswege zwischen den Fachbereichen liegen ihm. So nahm ihn Kämmerin Isabel Bever schon mit auf eine kleine Rundreise durch die Stadt und zeigte ihm zum Beispiel alle Schulgebäude. Dort wollte er sich in dern vergangenen Wochen nach und nach auch persönlich vorstellen.

Auch interkommunal ist Stehl bereits unterwegs. Mit den Partnern in Wipperfürth, Radevormwald und Lindlar hat er zumindest schon mal telefoniert.. Stehl führte in den ersten Wochen an seiner neuen Wirkungsstätte viele Gespräche, stellte sich an vielen Stellen vor. Im Schnitt 15 Mitarbeiter stehen ihm zur Verfügung – plus die Mitarbeiter in den Schulen, die er künftig regelmäßig besuchen will. „Ich möchte das bewährte Arbeiten meines Vorgängers übernehmen und halte den Austausch mit vielen Akteuren für sehr wichtig“, sagt Stehl. Und damit meine er nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Ehrenamtler. Auch das Altstadtfest habe er als Kommunikationsplattform für sich genutzt. „Ich muss bekannt werden“, sagt Stehl. Dafür müsse er sich in viele Themen reinfuchsen, schlau machen. Das sei eine tolle Herausforderung.

„Ich will versuchen, sowohl für die Stadtbücherei als auch für die Löwengrundschule das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.“ verspricht er. Stehl, von Hause aus Jurist, ist immer neugierig auf Neues. Er sammelt Sachverhalte, klärt sie ab, sortiert sie. „Es hilft, Dinge zu priorisieren und zu fokussieren“, sagt er. Gerade im Bereich Schulwesen müsse er Zuständigkeiten erlernen, Vorschriften durchlesen, Angebote kennenlernen. „Systeme zu erkennen ist schon eine gewaltige Aufgabe“, sagt Stehl. Aber durch den regen Austausch mit seinen Fachkollegen gelinge es ihm, den Überblick zu behalten.

In der Integration geflüchteter Menschen sieht er trotz rückläufiger Flüchtlingszahlen eine Aufgabe für die Zukunft. „Es ist einfach nicht abzuschätzen, wohin uns der Weg führt. Zurzeit hat Hückeswagen knapp 100 Flüchtlinge. Für die muss es pragmatische Lösungen und eine bestmögliche Betreuung geben“, sagt er.

Auch den demografischen Wandel, der auch Hückeswagen voll treffen wird, will er im Blick behalten. Diesen sieht Stehl als Prozess, in dem gerade der ländliche Raum eine Stimme bekommen müsse. Als Netzwerker wolle er sich auch da mit voller Kraft einsetzen, verspricht er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort