Hückeswagen Alkohol – Droge Nummer 1

Hückeswagen · Ohne zu zögern, antworten Irmgard Hannoschöck und Thorsten Niebergall von der Suchtberatung des Diakonischen Werkes auf die Frage nach der am weitesten verbreiteten Sucht. "Alkohol", sagen sie fast synchron.

Damit ist auch klar, wo in Zukunft einer der Tätigkeitsschwerpunkte der fünf Mitarbeiter der für den Norden des Oberbergischen Kreises zuständigen Suchtberatung liegt.

Anhand der Besucherstatistik können Hannoschöck und Niebergall genau belegen, wo den meisten Besuchern der Schuh drückt. "Die Zahlen stammen zwar aus den Jahren 2008 und 2009, daraus lassen sich aber auch grundsätzliche Aussagen für die Gegenwart treffen", betont der Suchtberater. So gab es vor zwei Jahren unter den Ratsuchenden 122 Fälle von Alkoholsucht. 56 hatten mit Opioiden (im weitesten Sinne Mittel zur Schmerzlinderung und Betäubung) zu tun, 35 mit Cannabis, elf Betroffene litten an Spielsucht.

"Zwei Drittel der Alkoholkranken waren Männer. Bei den Hilfe suchenden Angehörigen beträgt der Frauenanteil dagegen deutlich über 50 Prozent", sagt Niebergall. Ein anderer Trend: Die Menschen, die die Suchtberatung aufsuchen, werden immer jünger. Ein Drittel ist mittlerweile unter 30 Jahren. Auch der Anteil der über 50-Jährigen steigt. Ein Anstieg ist seit einigen Jahren vor allem beim Amphetamin-Missbrauch zu erkennen – der Grund dafür sind Partydrogen wie Ecstasy.

(nob)
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