Hoffmann Es handelt sich um eine Viruserkrankung, die meist bei Kleinkindern auftritt. Die Erreger sind die sogenannten Coxsackie-Viren - kleine, ziemlich hartnäckige Viren. Und die gibt es auch noch in mehreren Hauptgruppen und diversen Untergruppen. Sie können die Krankheit also mehrfach bekommen. Zum Glück verläuft die HFMK aber meist harmlos.

Woran erkenne ich, wenn mein Kind sich angesteckt hat?

Hoffmann Meist beginnt es mit Fieber und Unwohlsein. Dann erst treten die typischen Bläschen im Mundbereich auf, außerdem kleine rote Pusteln, oft an den Händen und Füßen, manchmal auch am Gesäß oder im Genitalbereich. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch, kann bis zu zwei Wochen betragen. Viele Kinder sind also schon Virenträger und verbreiten es weiter, ohne dass es jemand merkt.

Warum gibt es derzeit so viele Fälle? Früher kannte man diese Krankheit gar nicht.

Hoffmann Das könnte daran liegen, dass man die Viren heute besser nachweisen kann. Früher ist mancher Fall von HFMK sicher unter Mundfäule gefallen. In meiner Praxis habe ich von Anfang September bis jetzt 94-mal die Diagnose HFMK gestellt, das ist schon sehr viel. Woran das liegt? Die Viren werden vor allem durch Speichel und Nasensekret übertragen, und jetzt haben die Kinder öfters eine Rotznase. Das ist übrigens auch der Grund, warum Erwachsene seltener betroffen sind - sie lecken in der Regel keine Bauklötze ab und waschen sich häufiger die Hände.

Sollte ein Kind mit dem Befund HFMK zu Hause bleiben?

Hoffmann Das kann man nicht allgemein sagen. Solange das Kind Bläschen im Mundbereich hat, sollte man es besser nicht in den Kindergarten schicken, denn die Erreger sitzen auch in den Bläschen. Die roten Pünktchen an den Händen sind dagegen nicht ansteckend.

Gibt es ein Arznei gegen HFMK?

Hoffmann Bei Kindern, die unter den Bläschen im Mund leiden, kann man ein schmerzstillendes Gel verabreichen. Ansonsten hilft nur: Viel trinken und den Ball flach halten.

STEFAN CORSSEN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.