Rasensportverein Hückeswagen 70 Jahre altes Vereinsheim wird modernisiert

Hückeswagen · Bei der Renovierung des alten RSV-Vereinsheims am Sportplatz haben die ehrenamtlichen Helfer vor allem die Jugend im Blick. Zum rotierenden Bauteam zählen Okan Keskin, Johannes Thiele und Nick Limperg. Auch der Nachwuchs hilft tatkräftig mit, wie der junge Stadionsprecher Nicolo Cocina (15) und Hikmet Keskin (13).

 RSV baut sein Vereinsheim um. Michael Steffens (l.) hilft Trockenbauer David Cocina aus Remscheid bei den Vorarbeiten für die Zwischendecke im Vereinsheim.

RSV baut sein Vereinsheim um. Michael Steffens (l.) hilft Trockenbauer David Cocina aus Remscheid bei den Vorarbeiten für die Zwischendecke im Vereinsheim.

Foto: Jürgen Moll

Die Fahne des Rasensportvereins (RSV) 1909 Hückeswagen flattert wie gewohnt über dem 70 Jahre alten und etwas in die Jahre gekommenen Vereinsheims an der Schnabelsmühle. In den Innenräumen ist das Haus aber derzeit kaum wiederzuerkennen. Das Mobiliar wurde ausgeräumt, die Theke herausgerissen. „Wir haben insgesamt sechs Kubikmeter Müll und Bauschutt zur Entsorgung weggebracht“, berichtet David Cocina. Der Trainer der ersten Mannschaft hat die ehrenamtliche Bauleitung der Renovierung übernommen und auch den Anstoß dazu gegeben. 4000 Euro Materialkosten wurden dafür im Vorfeld kalkuliert. Das benötigte Geld, insgesamt 4435 Euro, kam über eine Crowdfunding-Aktion der Volksbank zusammen, an der sich viele Spender und Freunde des alteingesessenen Hückeswagener Fußballvereins beteiligt hatten.

Normalerweise hatte der Verein auf Einnahmen seiner Jubiläumsfeier zum 111-jährigen Bestehen gehofft – doch die musste aufgrund der Corona-Situation abgesagt werden. Vereinsvorsitzender Michael Steffens freut sich daher sehr, dass das Vereinsheim nun trotzdem aufgepäppelt und modernisiert werden kann. David Cocina, der in der Handwerksbranche selbstständig tätig ist, treibt die Bauarbeiten zügig voran. Stromleitungen und Heizungsrohre wurden neu verlegt und neue Deckenplatten mit Aussparrungen für Halogenspots montiert. Die Rigipsplatten stapeln sich im Anhänger, der graue Vinylboden ist bereits ausgesucht, ebenso die neue Küchenzeile. „Der Tresen bekommt ein LED-Panel mit dem RSV-Logo“, kündigt David Cocina einen zusätzlichen Hingucker an. Der Hauptraum dient der Geselligkeit nach dem Spiel, der Nebenraum, der noch einmal unterteilt wird, ist für Besprechungen vorgesehen. Hier sollen auch die gewonnenen Pokale in einer Glasvitrine endlich einen würdigen Platz erhalten.

Zum rotierenden Bauteam zählen Okan Keskin, Johannes Thiele und Nick Limperg. Auch der Nachwuchs hilft tatkräftig mit, wie der junge Stadionsprecher Nicolo Cocina (15) und Hikmet Keskin (13). „Ich finde es toll, wie sich die Jugendlichen mit dem RSV identifizieren“, sagt Okan Keskin.

Das modernisierte Vereinsheim soll gerade die Jugend ansprechen. Dafür sorgen unter anderem ausreichend Steckdosen zur Aufladung der Handys in Nähe der Bänke. „Die Jugend von heute sucht nach dem Training schnell den Weg nach Hause“, berichtet Trainer David Cocina. Er hofft, dass durch die Anpassung der Räumlichkeiten an den heutigen Standard auch die Jugend das Vereinsheim als Treffpunkt wieder öfter nutzen wird. Michael Steffen stimmt dem zu: „Es ist unser Ziel, wieder Geselligkeit hier reinzubringen.“ Er erinnert sich noch an frühere Zeiten, als die Altherren und Spieler der Landesliga im Vereinsheim Skat „gekloppt“ und Zigarren geraucht hatten. Auch viele Sieges-, Geburtstags- und Weihnachtsfeiern hat das kleine Vereinshaus am Sportplatz schon erlebt. „Wir haben hier oft die dritte Halbzeit gefeiert“, berichtet der Vorsitzende mit einem Lachen.

Für die Wohlfühlatmosphäre im RSV-Heim sind die ehrenamtlichen Helfer zurzeit täglich mehrere Stunden im Einsatz. „Durch Corona und den Lockdown haben wir aber keinen Zeitdruck“, fügt der Bauleiter hinzu. Immerhin tut sich auf dem Sportplatz sowieso nichts, da das Training wie auch die Spiele ruhen müssen. Schon in wenigen Wochen sollen die Renovierungsarbeiten in den etwa 50 Quadratmeter großen Räumen abgeschlossen sein. Im Außenbereich wird es dann auch wieder eine Grill- und eine Raucherecke geben. Sobald es möglich ist, möchte sich der Verein bei allen Spendern mit einer Grillparty und Wiedereröffnungsfeier bedanken. „Es ist eine kleine Geste, um einfach mal Danke zu sagen“, betont Steffens.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort