Feuerwehrübung in Hückeswagen 37 Statisten mimen die Unfallopfer

Hückeswagen · Die Vorbereitungen für derartige Alarmübungen sind umfangreich. Neben zahlreichen Gesprächen mit Stadt, Polizei, Kreisleitstelle, dem Kreisbrandmeister und den benachbarten Feuerwehren mussten auch motivierte Statisten unter strengster Geheimhaltung gefunden werden.

 Eingeklemmt in einem Pkw, sorgten die Statisten für ein realistisches Unfallszenario.

Eingeklemmt in einem Pkw, sorgten die Statisten für ein realistisches Unfallszenario.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Damit die Unfallopfer auch als solche zu erkennen waren, zauberte ein Schminkteam bereits am Samstagvormittag in den Räumen der Realschule zahlreiche Verletzungsmuster bei den Statisten – von der Schürfwunde bis zum offenen Knochenbruch. Um eine „Zombie-Invasion“ quer durch Hückeswagen zu vermeiden, wurden die Unfalldarsteller mit einem Bus zum Übungsort gebracht und entsprechend instruiert.

Jessica Uhlenbrock und ihre Tochter Penelope (14) mimten die eingeklemmten Autoinsassen auf der Großberghauser Straße. Eine Nebelmaschine ersetzte den rauchenden Motor. Die beiden Frauen wurden mit hydraulischen Geräten aus ihrer misslichen Lage befreit. „Schön war das nicht“, schilderten sie das beklemmende Gefühl. Rebecca (12) und Bianca (10) stellten zwei gestürzte Radfahrer dar. Sie riefen auf dem Boden liegend immer wieder nach ihrem Vater Frank Sieberg, der im kalten Wupperwasser auf Rettung warten musste. Die Geschwister steigerten sich so in ihre Rolle, dass sogar ein paar Tränen rollten.

Für den Fall, dass Unfallstatisten sich tatsächlich nicht wohlfühlen, abbrechen möchten oder Hilfe benötigen, gibt es ein festgelegtes Codewort – in diesem Fall lautete es „Kartoffelsalat“.

Ebenfalls viel Geduld benötigte Markus von den Eichen, der etwa 90 Minuten in einem sechs Meter hohen Baum auf die Höhenretter gewartet hatte. Die lauten Hilferufe halfen den Rettern zwar bei der Auffindung der Verletzten, beschleunigten aber nicht deren Rettung. „Wer schreit, der atmet“, nannte Abschnittsleiter Daniel Küster von der Feuerwehr eine gültige Regel. Die Ersthelfer mussten einschätzen, wie schwer die Opfer verletzt sind. Dafür wurden die Statisten mit Patientenanhängekarten in verschiedenen Farben ausgestattet. Rot bedeutet höchste Priorität, grün gibt es bei harmloseren Schürfwunden.

Nach gut drei Stunden waren alle Unfallopfer per Rettungswagen oder Transporter bis zum großen Parkplatz der Firma Klingelnberg transportiert worden, wo der „Bereitstellungsraum“ der Übung eingerichtet wurde. Hier sorgten Bärbel und Wolfgang Danielsen vom DRK für die Versorgung der Rettungskräfte mit Essen und Getränken, so wie es auch bei einem echten Großeinsatz der Fall gewesen wäre.

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