175 Jahre kfd Die Hückeswagener kfd hilft weltweit

Hückeswagen · Für fünf Spendenprojekte spenden die katholischen Frauen jährlich etwa 5000 Euro. Hilfe gibt’s aber auch am Ort.

   Der Erlös der Spendensammlung der kfd-Frauenkarnevalssitzung ging im Frühjahr 2018 an die Jugendfeuerwehr.

Der Erlös der Spendensammlung der kfd-Frauenkarnevalssitzung ging im Frühjahr 2018 an die Jugendfeuerwehr.

Foto: Sören Bender

Die Ursprünge der ältesten kfd-Ortsgruppe Deutschlands liegen im Jahr 1844. Schon damals sahen die katholischen Frauen um die Lehrerin Anna Tüshaus und Pfarrer Johann Peter Heinrich Giesen ihr Hauptaugenmerk in der karitativen Arbeit. „Unsere Ortsgruppe wurde als ‚Verein zur Unterstützung bedürftiger Familien, insbesondere Schulkinder, Kranker und Wöchnerinnen‘ gegründet“, berichtet die kfd-Vorsitzende Beate Knecht. Was damals mit einer Tombola für die Bedürftigen der Gemeinde begann, zeigt sich heute in einer Vielzahl von Spendenprojekten, die von der kfd regelmäßig oder auch einmalig unterstützt werden. „Wir machen viel, und wir zeigen das. Denn wir sind der Ansicht, dass man auch mit kleinen Aktionen viel bewegen kann“, betont Beate Knecht.

So gibt es neben den fünf großen internationalen Spendenprojekten auch immer wieder kleinere, bei denen vor allem die Kinder- und Jugendarbeit in der Schloss-Stadt begünstigt wird. „Wir haben etwa für die DLRG, das THW, die Feuerwehr oder auch das Kinderdorf gespendet. Aber auch die Kirchengemeinde wird begünstigt“, versichert die Vorsitzende. Pro Jahr werden so rund 5000 Euro gespendet. „Das Geld kommt über den Adventsbasar, das Altstadtfest oder Überschüsse aus allen anderen Veranstaltungen das Jahr über zusammen. Am Jahresende wird ein Kassensturz gemacht und dann das Geld verteilt“, erläutert Beate Knecht.

   J   edes Jahr holt Pfarrer Virginijus Vesprauskas – hier mit Anke Piontek (l.) und Elisabeth Kusche –, die Geld- und Sachspenden für Litauen ab.

J edes Jahr holt Pfarrer Virginijus Vesprauskas – hier mit Anke Piontek (l.) und Elisabeth Kusche –, die Geld- und Sachspenden für Litauen ab.

Foto: Monika Wedekind

Bei den fünf internationalen Spendenprojekten gehe es hingegen immer um Frauen- oder Mädchenhilfsprojekte. „Das haben wir uns als Frauengemeinschaft auf die Fahne geschrieben“, sagt sie. Das größte Projekt ist dabei das der Sisters of Jesus in Indien. „Die Schwestern sind in der indischen Diözese Sagar zu Hause“, sagt Beate Knecht. Dort werden die Armen in den Dörfern unterstützt, etwa mit Fahrrädern, Nähmaschinen oder pädagogischem Personal in den Schulen. „Mittlerweile halten wir mit Pater Joy per WhatsApp Kontakt, was bei dieser großen Entfernung eine prima Sache ist“, sagt die kfd-Vorsitzende.

 Ordensschwester Maria Heide aus Hückeswagen leitete bis 2013 das einzige Hospiz in Namibia. „Da spenden wir Geld aus dem Waffelverkauf am Rosenmontag – auch nachdem Schwester Maria 2016 in ihrem Mutterhaus in Münster gestorben ist“, erklärt Beate Knecht. Die Ordensschwester hatte auch aufgrund ihrer Beziehungen zur Schloss-Stadt bei ihren Besuchen in Hückeswagen immer sehr detailliert über die Arbeit im Hospiz berichtet. „Wir haben nicht lange nachdenken müssen, ob wir auch nach Schwester Marias Tod das Hospiz weiter unterstützen sollten“, sagt die kfd-Chefin.

   Das aktuellste Projekt ist die Aktion Herzkissen. Im Mai überreichte die kfd dem Verein „Kölner Herzkissen“ selbst genähte Herzkissen für Brustkrebspatientinnen. 

Das aktuellste Projekt ist die Aktion Herzkissen. Im Mai überreichte die kfd dem Verein „Kölner Herzkissen“ selbst genähte Herzkissen für Brustkrebspatientinnen. 

Foto: Wedekind

Pfarrer Virginijus Veprauskas erhält vor allem Sachspenden für die bedürftigen Menschen in seiner Heimat Litauen. Der rührige Pfarrer kommt zweimal im Jahr nach Hückeswagen, vor Ort wird Veprauskas vor allem durch das Ehepaar Elisabeth und Egon Kusche unterstützt. „Der Kontakt kam über die Litauenhilfe von Gerda Franke zustande, die 1993 gegründet wurde“, berichtet Beate Knecht. Pfarrer Veprauskas sei vor Ort in Litauen eine Art Baumeister für Arme. „Er wird von seinem Bischof immer an neuen Orten eingesetzt, an denen von Null angefangen werden muss. Das ist vermutlich ein wenig unbefriedigend, wenn er immer weiterziehen muss, wenn es gerade irgendwo läuft.“

LoszuGhana ist das vierte internationale Spendenprojekt der Hückeswagener kfd. „Betreut wird das von Christina Krauß, die zwar nicht mehr in Hückeswagen wohnt, aber deren Mutter bei uns Mitglied ist“, erzählt Beate Knecht. Im Rahmen des Kinderprojekts werden ein Kinderdorf und eine dazugehörige Schule unterstützt.

Zu den neuen Projekten gehört Arco Iris in Brasilien, das erst sei dem Vorjahr von der kfd Hückeswagen unterstützt wird. „Der Neffe unserer Kassiererin Anke Piontek war am St.-Angela-Gymnasium in Wipperfürth, wo das Projekt im Rahmen des jährlichen Spendenlaufs schon seit vielen Jahren unterstützt wird“, sagt Beate Knecht. Der Neffe sei ein Jahr in Brasilien gewesen und habe dadurch den Kontakt hergestellt. „Dahin wurde im Vorjahr der Erlös aus dem Wildblumenstrauß-Verkauf zum Pfarrpatrozinium gespendet“, sagt Beate Knecht.

Ebenfalls neu ist die Unterstützung des Vereins „Kölner Herzkissen“, der diese Kissen an Brustkrebspatientinnen verschenkt. Im Frühjahr hatte die kfd eigene Herzkissen genäht und gestiftet. In der vorigen Woche wurden durch den Verkauf der Wildblumen zum Patronatsfest von St. Mariä Himmelfahrt 323,15 Euro eingenommen. „Die Summe wird der Herzkissenaktion der kfd zur Verfügung gestellt“, teilt Monika Wedekind mit, bei der kfd für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

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