Hückeswagen Im Drachenboot gibt's keine lila Pause

Hückeswagen · Gute Laune und warme Temperaturen ließen das 16. Drachenboot-Rennen zum großen Erfolg werden. Auf der Bever duellierten sich insgesamt 20 Mannschaften. Die schnellsten Paddler waren die "Broicher Seeadler" aus Mülheim/Ruhr.

 Das Hückeswagener Team "Minions 2.0 - Angry Edition" machte seinem Namen keine Ehre und präsentierte sich alles andere als wütend auf der Bever.

Das Hückeswagener Team "Minions 2.0 - Angry Edition" machte seinem Namen keine Ehre und präsentierte sich alles andere als wütend auf der Bever.

Foto: Moll

Da war es in den Tagen zuvor fast schon herbstlich kühl, wolkenverhangen, trist. Und pünktlich zum Fronleichnamstag, an dem die IG Zeltplätze traditionell das Drachenboot-Rennen auf der Bever-Talsperre ausrichtet, zeigt sich das Wetter von seiner frühlingshaft-charmanten Seite. Temperaturen um die 20 Grad, in der Sonne deutlich höher, dazu ein weiß-blau-gefärbter und freundlicher Himmel - Teilnehmer und Zuschauer sind zufrieden. DLRG-Vorsitzender Adrian Borner ist auch aus professioneller Sicht froh über das gute Wetter: "Die einzige Sorge, die wir haben, ist ein Gewitter. Denn dann verschiebt sich einfach der ganze Ablauf nach hinten." Wie sich herausstellen soll, eine unbegründete Sorge. Schon am Donnerstagmittag ist die Stimmung an der DLRG-Wachstation an der "Zornigen Ameise" gut: Auf den Wiesen haben sich die einzelnen Teams mit Zelten, Grill und Bierflasche - der Nachschub im Kasten wird in der mit etwa 14 Grad noch ziemlich frischen Talsperre gekühlt - breitgemacht, laute Musik ertönt aus verschiedenen Anlagen, der Duft von Grillwürstchen liegt in der Luft. Der Parkplatz ist voll, die Autos stehen bis zur Straße hoch.

Langen Drachenboote gleiten derweil über die kurze Strecke von 250 Metern, der Trommeltakt klingt an Land leise, gleichmäßig heben und senken sich die Ruder der jeweils 20 Ruderer pro Boot im Takt. Nur kurz vor dem jeweiligen Lauf wirken die Teams angespannt und konzentriert - ansonsten überwiegt bei Mensch und Tier die Freude am Event. Denn auch zahlreiche Hunde sind mit ihren Haltern an die Bever gekommen und kühlen ihren Pelz beim ausgiebigen Bad im Wasser.

Axel Konsen von der IG Zeltplätze, die das beliebte Rennen zusammen mit der DLRG und dem Wuppertaler Verein für Kanusport seit 2000 veranstaltet, ist ebenfalls zufrieden: "Wir haben zum zweiten Mal 20 Mannschaften, die auch alle erschienen sind." Darunter sind wieder allerlei einfallsreich kostümierte Teams, etwa die Remscheider Lebenshilfe, die als "Röntgen Racers" mit ihrer Skelett-Optik ihrem Namen alle Ehre machen, oder "Das R-Team" aus Köln, das als Rentner-Gang verkleidet den Sonderpreis für das beste Kostüm erhält.

Auch die Stadtverwaltungen von Hückeswagen und Wipperfürth sind wieder mit einem Team vor Ort, mit Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian diesmal jedoch nur mit einem Stadtoberhaupt an Bord.

Und dann sind da die "Minions 2.0 - Angry Edition" aus Hückeswagen. Das Team, das in diesem Jahr zum zweiten Mal in "Ich, einfach unverbesserlich"-Kostümierung teilnimmt, wärmt sich auf der Wiese direkt neben der "Zornigen Ameise" mit Fußballspielen auf. "Wir waren im vergangenen Jahr schon als Minions verkleidet dabei, damals noch in gelb. Jetzt sind wir die 'Angry Minions' im lila T-Shirt", erklärt Jonas Sube (24),der sich aber alles andere als "angry", also wütend präsentierte.

2015 war das Team im Mittelfeld gelandet, das soll sich in diesem Jahr ändern - daher auch die "Kampfansage" im Team-Namen, wie Sube schmunzelnd sagt: "Zwar steht der Spaß bei allen im Vordergrund, aber natürlich wollen wir besser abschneiden als im vergangenen Jahr." Das Team besteht im Kern aus jungen Hückeswagenern, einige Gäste aus Bonn und sogar Bremen sind aber auch dabei - allesamt Kommilitonen von Sude, der in Bonn studiert. Am Ende landen die lila Minions auf Platz neun wieder im guten Mittelfeld.

Auch sonst kommen die Teams nicht nur aus Hückeswagen: Wie in den Vorjahren sind Mannschaften aus Wuppertal, Gevelsberg, Köln, Gummersbach und sogar Mülheim/Ruhr vertreten. Und aus dem Ruhrgebiet kommen auch die Gewinner des 16. Drachenboot-Rennens: die "Broicher Seeadler" (siehe Infokasten).

(RP)
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