Erasmusfahrt der Gesamtschule Ratheim „Wir haben Rumänien lieben gelernt!“

Ratheim · Zweimal in einem Monat ging’s für die Gesamtschule Ratheim mit Erasmus Projekt nach Rumänien.

 Lehrer M. Peiter, Leon Hupke, Michelle Steffens, Jana Philipp, Angelina Ritterbex, Amy Gerstenberger, Leandra Odinius und Lehrer Azad Calik genießen den Aufenthalt in Rumänien.

Lehrer M. Peiter, Leon Hupke, Michelle Steffens, Jana Philipp, Angelina Ritterbex, Amy Gerstenberger, Leandra Odinius und Lehrer Azad Calik genießen den Aufenthalt in Rumänien.

Foto: Gesamtschule

Die erste Gruppe führte es in die Walachei, genauer in die Kleinstadt Roșiorii de Vede. Dort trafen die Jungen und Mädchen auf weitere Schüler aus Lettland, Bulgarien, der Türkei und Portugal sowie ihre begleitenden Lehrer und Lehrerinnen. Drei Tage lang drehte sich in der Aula der Şcoala gimnazială „Zaharia Stancu“ alles um Kostüme, Märchen und Spielzeuge. Im Rahmen des Erasmus-Projektes „Today a dreamer, tomorrow a leader“ verkleideten und präsentierten vier Schülerinnen als Rotkäppchen, Aschenputtel, Rapunzel und Dornröschen ihren europäischen Freunden die Märchen der Gebrüder Grimm. Auch die anderen Kinder hatten schon zu Hause kleine Theaterstücke vorbereitet, um typische (Märchen-)Figuren ihres Landes vorzustellen.

An den übrigen Tagen standen unter anderem Tagesausflüge in die Hauptstadt Bukarest, das durch Graf Dracula bekannt gewordene Schloss Bran, ein idyllisches Kloster in den Bergen Transsylvaniens sowie das in den Karpaten gelegene Braşov an. „Herr Calik, hier sieht es irgendwie aus wie in Deutschland“, bemerkte eine Schülerin, und ganz Unrecht hatte sie nicht, denn Braşov, deutsch Kronstadt, in der Region Siebenbürgen wurde im 13. Jahrhundert von den Ritterbrüdern des deutschen Ordens gegründet und bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Deutschen die größte Volksgruppe in Braşov.

Zwei Wochen später besuchte Azad Calik mit seinen Schülern die rumänische Partnerschule in Bistrita im Nordosten von Siebenbürgen. „Wer weiß schon, dass in Bistrita die Hauptfigur aus Bram Strokers Roman über den Grafen Dracula im Hotel Krone gewohnt hat“, sagte eine Schülerin, die am Programm teilgenommen hat. Aber die Schüler der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule haben hier noch viel mehr gelernt. Innerhalb des zweiten Projektes „The influence of books“ arbeiteten sie an drei Tagen mit großer Begeisterung in einem Workshop über die Philosophen Europas. Sie bereiteten eine Präsentation über den deutschen Philosophen Nietzsche vor, indem sie schauspielerisch pantomimisch kurze Aphorismen des Philosophen darstellten. Sie trafen sich mit Schülern aus vier verschiedenen Ländern: aus der Türkei, Lettland, Italien, und natürlich waren die Ratheimer alle in rumänischen Gastfamilien untergebracht. Da war der Austausch über Land und Leute schon gesichert.

„Ich habe noch nie ein Land so genau kennengelernt“, sagte eine Schülerin aus der sechsten Klasse. „Ich habe das typische Essen kennengelernt und natürlich auch mit meiner Gastfreundin Freundschaft geschlossen. Und ich freue mich schon, wenn meine rumänische Freundin dann im November nach Ratheim kommt.“ Möglich macht das alles das Erasmus + Programm der Europäischen Union oder wie ein begleitender Lehrer sagte: „Es überwindet die Grenzen nationalstaatlichen Denkens, beugt dem Nationalismus vor und ist wie kein anderes Programm dazu geeignet, den internationalen Austausch über viele Länder hinweg zu sichern. Das ist heute wichtiger denn je.“

(rp)
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