Im Ev. Altenzentrum Hückelhoven Die gezeichneten „Augen von Hückelhoven“ in Ausstellung

Hückelhoven · Dorothee Mühlenbruch fördert in einem wöchentlichen Zeichenkurs im Evangelischen Altenzentrum das Talent und die Freude am Malen von Senioren.

 Im Zeichenkurs entstand eine Collage: „Die Augen von Hückelhoven“.

Im Zeichenkurs entstand eine Collage: „Die Augen von Hückelhoven“.

Foto: Dorothee Mühlenbruch

Als Wanderführerin ist Dorothee Mühlenbruch bekannt. Doch die Kleingladbacherin kann auch fantastisch zeichnen. So hat sie ihr Buch mit Wandertipps, das Ende 2016 erschien, mit eigenen Bildern illustriert. Das trug den Titel „Der Weg zum Glück führt über den nächsten Gipfel“. Ein Weg zum Glück führt augenscheinlich auch über das Zeichnen, und so gibt Dorothee Mühlenbruch mittwochs einen öffentlichen Zeichenkurs im Ev. Altenzentrum Melanchthonstraße.

2011 wollte sie sich ehrenamtlich engagieren und fragte im Seniorenzentrum nach. „Da ich gerne und viel zeichne, lernte ich schnell eine damalige Bewohnerin kennen, welche ebenfalls gerne und noch viel mehr zeichnete. Wir taten uns zusammen, und schnell wurde eine kleine Gruppe daraus“, berichtet die agile Kleingladbacherin. Anfang des folgenden Jahres machten sie das Treffen öffentlich: Der wöchentliche Kurs „Zeichnen für Anfänger“ war geboren.

Die Teilnehmer – fast alle von außerhalb – treffen sich jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr. „Wer zu mir kommt, braucht nichts mitzubringen, außer das Interesse, Zeichnen lernen zu wollen“, so Dorothee Mühlenbruch. „Um den Rest kümmere ich mich, das heißt: Papier, Stifte und die Ideen stelle ich zur Verfügung. Meistens arbeiten wir längere Zeit an einem Thema. Das ist gut so, da sich so das Gelernte erst vertieft.“

Wer zu ihr kommt, muss nicht schon ein großer Künstler sein, „denn zeichnen kann ein jeder. Jeder ist in der Lage einen Stift zu halten und Linien oder Formen zu Papier zu bringen“. Sie hilft dann ein wenig bei der Technik, so dass diese einfach erlernt wird. Ihr Augenmerk legt die leidenschaftliche Hobby-Zeichnerin auf das Schulen der Augen: „Denn nur was man sieht, kann man auch zu Papier bringen. Und hier geht es um Kleinigkeiten, ein Schatten hier, eine Linie dort. Ist das Auge erst einmal geschult, stellt man fest, dass man viel mehr sieht als vorher und dass man vieles anders sieht als vorher.“

Das Auge sei also ein zentrales Thema beim Zeichnen lernen, und es sei naheliegend, dass sie das Auge auch einmal zeichnen lassen wollte. „Denn das Auge ist noch viel mehr: Es lässt sich nicht verstellen. Man sagt ja, Augen sind die Spiegel der Seele. Das Gesicht kann eine Maske haben, aber Augen lügen nicht“, schildert Dorothee Mühlenbruch. „Und so habe ich meinen Künstlern jede Menge Augen zur Vorlage gegeben. Menschliche Augen und Tieraugen, lachende, weinende, alte und junge.“

Schnell habe ich gesehen, wie gut die Teilnehmer diese Augen zeichneten.“ So war es naheliegend, einmal eine ganze Wand nur mit Augen zu gestalten und auszustellen – im Speisesaal sind sie noch etwa vier Wochen zu sehen. Und den neun Teilnehmern ist in den Augen der Zeichenlehrerin ein umwerfendes Werk gelungen: „Unter dem Namen die ,Augen von Hückelhoven’ ist es gelungen, jeder Zeichnung und somit jedem Auge Leben zu geben, das Licht einzufangen und einen ganz tollen Ausdruck zu verleihen.“

(gala)
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