Doverener Mühle gibt Hotelbetrieb auf Ein Einschnitt ins Dorfleben

Doveren · Die Health Care Real Estate (HCRE) hat die Doverener Mühle gekauft. Der Hotelbetrieb wurde aufgegeben. Dort soll nun ein Wohnquartier auf 13.500 Quadratmetern für Jung und Alt entstehen.

 Hat eine lange Geschichte - die Doverener Mühle. Sie muss nun einem Wohnquartier für Jung und Alt weichen.

Hat eine lange Geschichte - die Doverener Mühle. Sie muss nun einem Wohnquartier für Jung und Alt weichen.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Auf dem Gelände der Doverener Mühle plant HCRE mit der Unternehmensgruppe Convivo und dem Berliner Architekturbüro Schrölkamp den Bau eines gemischten Wohnquartiers für Jung und Alt. Das Projektvolumen umfasst dabei knapp 35 Millionen Euro.

Toni Trautwein, Geschäftsführer der HCRE Development und zuständig für die Expansion NRW: „Wir freuen uns über die Chance, auf dem Areal des Traditionshotels ein barrierefreies Wohnquartier entwickeln zu können und glauben an den Standort Hückelhoven – auch und gerade in diesen Zeiten. Gemeinsam mit der Stadt und dem Landkreis Heinsberg setzen wir nun alles daran, ein Bebauungs-Planverfahren aufzusetzen und zügig voranzutreiben. Wir rechnen mit einem Baustart im Frühjahr nächsten Jahres.“

Basis für die Planungen ist das Konzept „Mit’nanner“, das unterschiedliche Wohnformen kleinräumig vernetzt und mit verschiedenen Betreuungsangeboten und Zusatzleistungen ergänzt. Es beruht auf den drei Bausteinen Leben, Soziales und Betreuung. Die Planung für das rund 13.500 Quadratmeter große Baufeld sieht drei unterschiedliche Nutzungskonzepte vor: Zum einen entsteht im Westteil des Areals der „Convivo Park“. Angedacht sind hier rund 60 komfortable Wohneinheiten für Senioren als auch ambulante Wohngruppen sowie eine Tagespflege. Eine Sozialstation, ein öffentliches Café und eine zentrale Küche für die Gesamteinrichtung runden das Konzept ab. Darüber hinaus entstehen zehn Bungalows und Stadtvillen mit voraussichtlich 40 Zwei- bis Fünf-Zimmerwohnung für Jung und Alt, die im Einzelvertrieb vermarktet werden sollen.

Der dritte Baustein sind Kleinst-Apartments mit einer Größe von 25 bis 40 Quadratmetern, die auch für Kurzzeitwohnen zur Verfügung stehen. Alternativ wird über ein Hotel-Garni-Konzept nachgedacht. Erste Gespräche mit Betreibern laufen aktuell. Trautwein: „Der Standort Hückelhoven bietet optimale Rahmenbedingungen für das vorgesehene Wohnkonzept – auch und insbesondere durch seine gute Anbindung an die Großräume Aachen, Düsseldorf und Mönchengladbach.“ In Doveren gebe es darüber hinaus kaum ein adäquates Betreuungsangebot für Senioren, dafür aber jede Menge Grünflächen und Natur. „Mit unserem Konzept, das ein Maximum an Betreuung bei größtmöglicher Wahrung der persönlichen Freiheit und Selbstständigkeit ermöglicht, hoffen wir, unsere zukünftigen Bewohner zu überzeugen.“

Überzeugt hat das Konzept die Stadtverwaltung, auch wenn die Aufgabe der Doverener Mühle einen Einschnitt in das Dorfleben bringt. „Der Umstand, dass die Gastwirtschaft in Doveren wegfällt, ist sicherlich zunächst zu bedauern, aber auch nicht zu verhindern“, sagt der Technische Beigeordnete Achim Ortmanns. „Was Versammlungsmöglichkeiten in Doveren betrifft, sind wir aber gutaufgestellt, da wir in dem Ortsteil ein sehr gut funktionierendes und funktionales Dorfgemeinschaftshaus haben.“ Im Zusammenhang mit den verschiedenen Wohnformen, die die HCRE-Gruppe auf dem Grundstück umsetzen möchte, werde auch derzeit überlegt, dort eine Begegnungsstätte mitzuplanen. Diese Überlegungen seien aber noch nicht spruchreif. Ob mehr, vornehmlich ältere Bewohner Auswirkungen auf den Öffentlichen Personennahverkehr haben könnten, läst Ortmanns dahingestellt: „Was den ÖPNV betrifft, handhaben wir das in der Regel so, dass bei zusätzlichen Bedarfen von unserem Verkehrsträger, der West Verkehr, im konkreten Fall die Buslinien angepasst und nachgebessert werden.“ Der Beigeordnete bestätigt, dass die Verwaltung schon seit einiger Zeit mit der HCRE-Gruppe in Kontakt stehe und die Art der Nutzung, also der Umstand, dass dort verschiedene Wohnformen umgesetzt werden sollen, mit dem Rathaus abgestimmt sei. „Was noch weiterhin zu diskutieren ist, ist das Maß der baulichen Nutzung, also wie dicht und hoch kann dort gebaut werden.“ Dazu werde der Investor Pläne erarbeitet, die dann mit der Stadt abzustimmen seien und dann gegebenenfalls in ein noch anstehendes Bauleitplanverfahren münden könnten.

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