Besonderes Projekt Warum das Container-Hotel in Hückelhoven später kommt

Hückelhoven · Die Planung hatte in Hückelhoven für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Eine Schutzhütte für Alkoholiker wurde neben den Kindergarten verlegt.

 So soll das Hotel in Erkelenz aussehen, das in Hückelhoven werde änhlich aufgebaut.

So soll das Hotel in Erkelenz aussehen, das in Hückelhoven werde änhlich aufgebaut.

Foto: Containerwerk

„Keine Sorge, das Projekt lebt und soll auch weiterhin umgesetzt werden“, hatte Achim Ortmanns, der erste Beigeordnete der Stadt Hückelhoven noch vor dem Jahreswechsel in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses verkündet. Bezogen waren diese Worte auf den Bau eines modernen Hotels aus Frachtcontainern, das in Hückelhoven an der Sophiastraße gebaut werden soll. Ursprünglich hätten die Arbeiten schon längst abgeschlossen sein sollen, doch Verzögerungen haben das Projekt aufgehalten. In diesem Jahr soll es schließlich realisiert werden.

„Es gibt allerdings eine kleine Änderung. Durch eine andere Haustechnik soll nun noch zusätzlich ein Containerelement auf das Dach gesetzt werden“, hatte Ortmanns im Ausschuss gesagt. So soll mehr Nachhaltigkeit gewährleistet werden. Verantwortlich für den Bau des Hotels ist das Wassenberger Unternehmen Containerwerk. Auch in anderen Städten baut das Unternehmen derzeit vergleichbare Hotels, unter anderem in der Nachbarstadt Erkelenz, wo die Arbeiten schon deutlich fortgeschrittener sind. Auch in Heinsberg ist so ein Hotel geplant. Die Hotels sollen allesamt ähnlich aufgebaut sein: Auf drei Etagen werden jeweils fünf umgebaute ehemalige Logistikcontainer, die auf den Weltmeeren und im internationalen Straßen- und Schienennetz unterwegs waren, aneinandergereiht und von zwei großen Betonbauteilen zu einem Hotel umrahmt. Über den Betonanbau gelangen die Gäste über Treppen und Flure zu ihren Containern. Weil die Container im Erdgeschoss geteilt werden, komme man so auf 20 Zimmer pro Hotel.

Der Bau solcher Container-Hotels liegt derzeit voll im Trend und ist vielerorts beliebt. Ein Blick auf die Website des Wassenberger Unternehmens offenbart, wie gut die Geschäfte derzeit laufen. „Sold out bis Ende 2024 – aktuell können wir keine Privatanfragen mehr bearbeiten. Vielen Dank für Ihr Verständnis“, läuft von links nach rechts als Banner durch das Bild. Containerwerk wolle sich bewusst auf Städte wie Erkelenz und Hückelhoven konzentrieren und nicht auf Großstädte, hatte Geschäftsführer Nico Sauerland unserer Redaktion im Dezember gesagt. Die Arbeiten in Hückelhoven sollen im Frühjahr beginnen.

Im vergangenen Jahr hatte der geplante Bau des Hotels in der ehemaligen Zechenstadt für viel Aufregung gesorgt. Auf der Fläche, auf der das Hotel entstehen soll, stand eine Schutzhütte, an der sich alkoholkranke Menschen getroffen haben. Weil diese Hütte nun ein paar Meter versetzt werden sollte auf eine städtische Wiese neben der ebenfalls städtischen Kita Traumland, liefen einige Eltern Sturm. Sie wollten die örtliche Trinkerszene nicht in direkter Nachbarschaft zu ihren Kindern haben. Ihr Protest war allerdings erfolglos, die Hütte wurde verlegt.

(mwi)
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