Friedenspflicht ist geendet IG Metall fordert Textilbeschäftigte zu Warnstreiks auf

Hückelhoven/Mönchengladbach · Am Mittwoch, 06. Februar, ab 12 Uhr soll die Arbeit der Textilbetriebe in Hückelhoven, Mönchengladbach und Viersen niedergelegt werden. In Hückelhoven ist Low & Bonar betroffen.

 Nachdem am 31. Januar die Friedenspflicht geendet ist, ruft die IG Metall die Rheinische Textilindustrie zu Warnstreiks auf.

Nachdem am 31. Januar die Friedenspflicht geendet ist, ruft die IG Metall die Rheinische Textilindustrie zu Warnstreiks auf.

Foto: Franziska Kraufmann, dpa

Die IG Metall hat die Beschäftigten der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie in Hückelhoven, Mönchengladbach und Viersen für Mittwoch, 6. Februar, zum Warnstreik aufgerufen. „Schwerpunkt des Warnstreiks wird der Betrieb Aunde Achter & Ebels in Mönchengladbach sein“, teilte Frank Taufenbach, Gewerkschaftssekretär für die Textil- und Bekleidungsindustrie der IG Metall Mönchengladbach, mit. An den Warnstreikaktionen werden sich Beschäftigte der Betriebe Low & Bonar in Hückelhoven, Aunde, Zerres, Klevers und Tuchfabrik Willy Schmitz in Mönchengladbach, E.J. Kluth in Viersen und die Westdeutsche Dochtfabrik in Nettetal beteiligen. Bereits in der Nacht zu Freitag hatte die gesamte Nachtschicht bei Low & Bonar in Hückelhoven die Arbeit niedergelegt.

Der Hintergrund: Am 31. Januar waren die Tarifverträge ausgelaufen und damit auch die Friedenspflicht. Das nutzt die Gewerkschaft, um vor der nächsten Verhandlungsrunde am 12. Februar den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. „Diese sollen sich in ihrem Verband für eine spürbare Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen sowie die Fortführung eines verbesserten Tarifvertrages zur Altersteilzeit einsetzen“, teilte die IG Metall mit.

Die IG Metall hatte zum Auftakt der Verhandlungen 5,5 Prozent mehr Geld innerhalb von zwölf Monaten und höhere Arbeitgeberbeiträge zur Altersteilzeit gefordert. In der zweiten Verhandlungsrunde am 16. Januar hatten die Arbeitgeber einen Anstieg der Löhne und Gehälter von 3,4 Prozent über einen Zeitraum von 28 Monaten angeboten – weniger als von den Gewerkschaften gefordert. IG-Metall-Verhandlungsführer Manfred Menningen nannte dieses Angebot daraufhin „in der Summe zu mickrig“. Der Verhandlungsführer des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie, Markus Simon, betonte hingegen, es brauche angesichts der wirtschaftlichen Lage der Branche „mehr denn je einen maßvollen und mittelstandstauglichen Abschluss“. Ein weiterer Knackpunkt in den Verhandlungen ist die Forderung der IG Metall, die Beschäftigten sollten eine Wahloption erhalten, statt Einkommenserhöhungen mehr freie Tage nehmen zu können. Die Arbeitgeber lehnen auch die Freizeitoption ab.

Die Arbeitsniederlegungen im Rahmen des aktuellen Warnstreiks beginnen in den Betrieben der Regionen Hückelhoven, Mönchengladbach und Viersen am Mittwoch ab 12 Uhr. Delegationen der Warnstreikenden werden um 13 Uhr zu einer symbolischen Kundgebung an der Werksmauer von Aunde erwartet.

(RP)
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