Hückelhoven Vom Musical bis zu Santiano-Potpourri

Hückelhoven · Der Saarknappen-Marsch erinnerte an die Zechenschließung vor 20 Jahren. Gastmusiker bei der Bergkapelle Sophia-Jacoba war ein junger Berufsmusiker mit dem Posthorn. Norbert Trebbels ist seit 50 Jahren Mitglied.

 Die Bergkapelle Sophia-Jacoba wusste mit ihrem Dirigenten Rolf Deckers das Publikum beim Jahreskonzert in der Aula wieder zu begeistern.

Die Bergkapelle Sophia-Jacoba wusste mit ihrem Dirigenten Rolf Deckers das Publikum beim Jahreskonzert in der Aula wieder zu begeistern.

Foto: JÜRGEN LAASER

Er ist gerade aus Afghanistan zurückgekehrt, wo er die Bundeswehr-Soldaten mit seiner Musik erfreute. Beim großen Jahreskonzert der Bergkapelle Sophia-Jacoba begeisterte Daniel Falk, der dem Luftwaffe-Musikkorps in Erfurt als Trompeter angehört, mit dem Posthorn-Galopp. Der 26-jährige Berufsmusiker, der aus Neuss stammt und inzwischen in Radevormwald zu Hause ist, präsentierte das selten gewordene Signalinstrument als Solist.

Durch Rolf Deckers, seit 15 Jahren Dirigent des beliebten Ensembles, war der Kontakt zustande gekommen. Immer wieder sorgt die Bergkapelle mit verschiedenen Gastmusikern für eine willkommene Überraschung bei den Auftritten. In der ausverkauften Aula stellten die 55 Hobbymusiker ihre enorme Vielseitigkeit in einem anspruchsvollen Programm unter Beweis. Mit dem Saarknappen-Marsch, der auf einem alten Volkslied aus dem 18. Jahrhundert basiert, erinnerten sie zu Beginn an das Zechen-Aus vor 20 Jahren. Dann erzählten sie ihren zahlreichen Zuhörern die Geschichte von der schönen Galathée (Komponist: Franz von Suppé). Die Marmor-Figur, von einem Bildhauer erschaffen, erwacht plötzlich zum Leben und stellt ihre negativen Charaktereigenschaften unter Beweis.

"Nessaja" heißt das Stück aus Peter Maffays Erfolgsmusical "Tabaluga", das von der alten, weisen Schildkröte erzählt, die dem kleinen, grünen Drachen-Jungen hilfreich zur Seite steht. Die Gastgeber nahmen ihre Besucher mit auf eine abenteuerliche Zugfahrt durch Oregon, spielten "Er weicht der Sonne nicht" von Hermann Ludwig Blankenburg sowie George Bizets Perlenfischer-Duett aus der gleichnamigen Operette. Nach der Pause setzte die Bergkapelle ihren rund zweieinhalbstündigen musikalischen Reigen mit dem berühmten Nibelungenmarsch fort.

"My fair Lady", die bekannte Geschichte der einfachen Blumenverkäuferin Eliza Doolittle, Karel Hulaks "Brinpolka" und Georg Freundorfers "Gruß an Oberbayern" begeisterten das Publikum genauso wie die moderneren Kompositionen "Bridge over troubled Water", komponiert von Paul Simon, oder ein Potpourri der schleswig-holsteinischen Band Santiano. Ohne Zugaben, darunter das obligatorische Steigerlied, ließen die Besucher das Traditionsensemble nicht von der Bühne ziehen. Für 50-jährige Mitgliedschaft in der Bergkapelle Sophia-Jacoba wurde Norbert Trebbels ausgezeichnet. Vereinsvorsitzender Detlef Stab und seine Vorstandskollegen ehrten Ralf Monßen für vier Jahrzehnte Mitgliedschaft. Seit zehn Jahren sind Markus Gierlings und Wilfried Meester dabei. Zu Ehrenmitgliedern wurden Willi Faber, Josef Aretz und Hugo Viehmann ernannt.

Vorsitzender Detlef Stab begrüßte neben Vertretern der dem Bergbau verbundenen Vereine - Knappen, Ring Deutscher Bergingenieure (RDB) und Förderverein Schacht 3 - auch die Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers und Norbert Spinrath sowie die Landtagskandidaten Thomas Schnelle, Ralf Derichs und Christoph Grundmann.

(cb)
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