Hückelhoven Unternehmer sollen Schulbank drücken

Hückelhoven · In einem Pilotprojekt rufen die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Heinsberg und das Netzwerk Integrative Wirtschaftsförderung eine Unternehmerschule ins Leben, die kleine und mittlere Betriebe ansprechen will.

 Stellen die Unternehmerschule vor (v.l.): Schulleiter Dr. Moritz Gimpel, Ulrich Schirowski (WFG-Geschäftsführer) und Arnd Thebrath (WFG-Projektleiter).

Stellen die Unternehmerschule vor (v.l.): Schulleiter Dr. Moritz Gimpel, Ulrich Schirowski (WFG-Geschäftsführer) und Arnd Thebrath (WFG-Projektleiter).

Foto: Jürgen Laaser

Unternehmer aus dem Kreis Heinsberg können und sollen die Schulbank drücken. Und zwar in der neuen Unternehmerschule Kreis Heinsberg. In einem Pilotprojekt wollen die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Heinsberg (WFG) und das Netzwerk Integrative Wirtschaftsförderung (NIW) eine solche Unternehmerschule im Gründer- und Servicezentrum Hückelhoven (GSZH) mit Leben füllen.

"Viele Unternehmer haben sich selbstständig gemacht, weil sie hervorragende Handwerker sind oder zündende Geschäftsideen haben", erläutert WFG-Geschäftsführer Ulrich Schirowski. Doch dann hapert es im wachsenden Betrieb mit steigenden Umsätzen bisweilen an betriebswirtschaftlichen Fachkenntnissen, an der Personalgewinnung oder generell an der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit - Aspekte, die nicht unbedingt zum Unterrichtsplan einer Meisterschule gehören.

Hier setzt die NIW an. Unter dem Motto "aus der Praxis für die Praxis" vermitteln Dozenten praxisorientiertes und sofort umsetzbaresWissen . Bereits an 22 Standorten gibt es die von dem gemeinnützigen Verein betriebenen Schulen. Im GSHZ soll ab Mai die Unternehmerschule Kreis Heinsberg ihren Betrieb aufnehmen. Ziel der Schulen sei es, insbesondere klein- und mittelständische Unternehmen als wichtiges wirtschaftliches Rückgrat zu professionalisieren und sie in ihrer Führungs-, Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. "Wir wollen den Teilnehmern aber nicht nur das notwendige unternehmerische Rüstzeug an die Hand geben, sondern auch Plattform für branchenübergreifenden Austausch sein", sagt Dr. Moritz Gimpel aus Heinsberg, Dozent und Schulleiter der neuen Unternehmerschule.

Gimpel zur Seite stehen als Dozenten Gerrit Hermes aus Erkelenz, Klaus Jahn aus Waldfeucht und Gabriele Springer aus Hückelhoven. An zehn Samstag in zehn Monaten werden in drei Modulen Lehrstoffe angeboten. Das geht von der Führungsfähigkeit im Modul eins über die Leistungsfähigkeit in Modul zwei bis zur Wettbewerbsfähigkeit in Modul drei. "Das Besondere dabei: Jeder Interessent kann das komplette Paket, aber auch nur einzelne Tage oder einzelne Module buchen", sagt Gimpel. Der praxisorientierte Unterricht soll in Gruppen mit maximal zehn Teilnehmern stattfinden. So könne gezielt auf die jeweiligen Bedürfnisse eingegangen werden, meint der Schulleiter. Nicht zuletzt die Dozenten aus der Region, die die wirtschaftliche Situation in der Region kennen, würden dazu beitragen.

Auf eine besondere Interessentengruppe neben Firmenchefs, Unternehmensgründern und Führungskräfte weist Arnd Thebrath hin, der bei der WFG für Existenzgründungen verantwortlich zeichnet: "Der praxisorientierte Unterricht eignet sich auch bei einer familiären Unternehmensnachfolge. Hier können Unternehmensnachfolger viel lernen."

Wie sich die Unternehmerschule tatsächlich entwickeln wird, bleibt abzuwarten. "Wir sehen schon eine Offenheit bei den Unternehmern", sagt Schirowski. Gimpel verweist auf die bereits 22 Schulen. In Olpe beispielsweise gebe es jetzt schon den sechsten Jahrgang, organisiert von der NIW, die erst seit November 2011 besteht. Gespannt warten sie auf die Resonanz beim Schulauftakt am 6. Mai und zuvor bei der Auftaktveranstaltung am 6. April.

(kule)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort