Hückelhoven Unternehmer auf der Schulbank

Hückelhoven · Die Unternehmerschule für den Kreis Heinsberg, initiiert von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) und dem Netzwerk Integrative Wirtschaftsförderung (NIW), will Klein- und Mittelständler stärken.

 Der scheidende Schulleiter Moritz Gimpel (l.) und sein Nachfolger Frank Bärmann aus Heinsberg werben für die Unternehmerschule unter dem Motto "Ein guter Unternehmer hört nie auf zu lernen".

Der scheidende Schulleiter Moritz Gimpel (l.) und sein Nachfolger Frank Bärmann aus Heinsberg werben für die Unternehmerschule unter dem Motto "Ein guter Unternehmer hört nie auf zu lernen".

Foto: Jürgen Laaser

Sie sind Bäcker, Immobilienmakler, Autohausbesitzer, leiten ein IT-Unternehmen. An zehn Samstagen haben sie freiwillig die Schulbank gedrückt. In der Unternehmerschule für den Kreis Heinsberg, initiiert von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) und dem Netzwerk Integrative Wirtschaftsförderung, kurz NIW, wurde ihnen das nötige Rüstzeug verpasst. Ziel der Unternehmerschule sei es, gerade klein- und mittelständischen Unternehmer zu professionalisieren, sie in ihrer Führungs-, Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken", erläuterte NIW-Vorsitzender Peter Müller, als die zehn Absolventen jetzt im Gründer- und Servicezentrum ihre Abschlusszertifikate entgegennahmen.

Der Bonner weiß um die Schwierigkeiten, wenn es darum geht, sich als Unternehmer zu etablieren. "Die zentrale Frage lautet 'Wo lernt man Unternehmer?' Nirgendwo." Inzwischen hat Müller zahlreiche Unternehmerschulen in ganz Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. 2017 kam es zur Kooperation mit der WFG für den Kreis Heinsberg.

Auf dem Stundenplan stehen neben Personalführung, Management und Finanzwesen auch Vermarktung und Medien. Die Unterrichtsgruppen werden bewusst klein gehalten mit maximal zehn Teilnehmern. Moritz Gimpel, ehemaliger Geschäftsführer und Produktionsleiter des Oberbrucher Chemiefaser-Unternehmens ENKA mit rund 3000 Mitarbeitern, leitete die Unternehmerschule in der ersten Staffel. Er möchte kürzer treten, hat die Schulleitung nun an den Heinsberger Marketing-Fachmann Frank Bärmann übergeben. Als einer der insgesamt fünf Dozenten wird Gimpel aber weiterhin tätig sein.

"Wir versuchen, jeden teilnehmenden Unternehmer für die Organisation und Optimierung seines Tagesgeschäfts fit zu machen, damit sein Unternehmen zukünftig erfolgreich bleibt", betont sein Nachfolger Frank Bärmann, "ich freue mich auf dieses Projekt, das mir zu 100 Prozent zusagt." Das Besondere bei der Unternehmerschule: Individuelle, praxisnahe Aufgabenstellungen aus dem Tagesgeschäft der Teilnehmer sind ausdrücklich erwünscht.

Als Ansprechpartner stehen die Lehrenden auch über die Schultage hinaus zur Verfügung, wenn zum Beispiel bei den Hausaufgaben Fragen entstehen. Die ersten beiden Unterrichtsmodule im GSZH an der Rheinstraße umfassen je drei Samstage, im dritten Modul mit vier Samstagen kommt man in der Werkbank Coworking in den Räumlichkeiten der Kreissparkasse an der Heinsberger Hochstraße zusammen.

Auch einzelne Module oder Unterrichtseinheiten sind buchbar. Das Angebot richtet sich an Existenzgründer ebenso wie an künftige Geschäftsführer im Rahmen einer Unternehmensnachfolge sowie Unternehmensinhaber, die ihr Wissen vertiefen oder auffrischen möchten. Bärmann: "Ein guter Unternehmer hört nie auf zu lernen."

(cb)
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