Uraufführung in Hilfarth Zwei Requiems zum Altodijo-Jubiläum

Hückelhoven · Der Komponist Thomas Hansen, Jahrgang 1987, hat mit dem Requiem op. 4 sein erstes sakrales Werk geschrieben. Er hat es dem Kammerchor Altodijo gewidmet, der dieses und das Requiem von Fauré in Hilfarth aufführt.

 Für den Kammerchor Altodijo sind die „Zwei Requiems“ eine besondere Herausforderung und Höhepunkt seines Jubiläumsjahres. Der Uraufführung in Hilfarth folgen weitere Konzerte in Brüssel, Bonn und Maastricht.

Für den Kammerchor Altodijo sind die „Zwei Requiems“ eine besondere Herausforderung und Höhepunkt seines Jubiläumsjahres. Der Uraufführung in Hilfarth folgen weitere Konzerte in Brüssel, Bonn und Maastricht.

Foto: Altodijo

Zehn Jahre wird der Kammerchor Altodijo im Herbst, und zum Jubiläum probt er sein bisher anspruchsvollstes „Meisterstück“: Ein modernes, 2018 von Thomas Hansen eigens für den Chor geschaffenes Requiem und das Requiem op. 48 von Gabriel Urbain Fauré, komponiert 1887. „Zwei Requiems“ präsentiert der Chor unter der Leitung von Johannes Fell am 9. November, 18 Uhr, in der Kirche St. Leonhard Hilfarth. Für Thomas Hansens „etwas andere“ Totenmesse wird dies die Welturaufführung sein, der weitere Aufführungen am 16. Februar 2020 in der St. Pauluskirche in Brüssel und am 21. Februar in der Bonner Kreuzbergkirche folgen.

Am Anfang stand ein Adventssingen zu viert 2009, aus den Namen der Gründungsmitglieder – Alexandra, Tom, Dieter und Johannes – fügte sich der Chorname Altodijo. Fünf Jahre später brachte der inzwischen 15-köpfige Kammerchor erstmals ein abendfüllendes Werk, die „Petite Messe Solennelle“ von Gioachino Rossini in seiner Urfassung für Kammerchor, vier Solisten, Piano und Harmonium auf die Bühne der Aula. Und zum 10. Geburtstag proben die 16 Sängerinnen und Sänger erstmals ein extra für sie geschaffenes geistliches Chorwerk. Aufgeführt wird es am 9. November mit Sopran Anna Fell, Bariton Martin Ackermann, Gottfried Houben an der Orgel, dem Violinisten Martin Fuchs und dem Komponisten Thomas Hansen am Klavier. Für Chorleiter Johannes Fell ist das „eine Herausforderung, der wir uns mit Begeisterung stellen“.

 Komponist Thomas Hansen

Komponist Thomas Hansen

Foto: Altodijo

Seit 2013 arbeitet Hansen mit dem Kammerchor zusammen, begleitet seine Auftritte als Pianist. Er wuchs als zweites Kind einer alteingesessenen Hückelhovener Kaufmannsfamilie auf, machte 2007 sein Abitur am Gymnasium Hückelhoven und studierte – nein, nicht Musik – Wirtschaftsingenieurwesen an der RWTH Aachen. Musikalisch bildete er sich erst als Autodidakt aus, dann besuchte er öffentliche und private Musikschulen. Als Pianist ist er, unter anderem mit Werken von Tschaikowsky, Rachmaninow und Kapustin, im In- und Ausland aufgetreten. Seit einigen Jahren widmet sich Hansen der Komposition. Werke für Klavier und Orchester wurden, teils unter seiner eigenen Leitung, in der Philharmonie Breslau aufgeführt.

Als Altodijo 2014 die Rossini-Messe aufführte, begeisterte ihn das tolle Projekt, so Hansen. „Da war ich angefixt, habe mich ans Klavier gesetzt und angefangen.“ Sein gut 50 Minuten langes Requiem wird in deutlich kleinerer Besetzung verwirklicht als die traditionellen Kompositionen des Totengedenkens. Und es wird auch in anderer Hinsicht Unterschiede zur Klassik geben: „Stilistisch ein bunter Strauß“ skizzierte Thomas Hansen sein Werk. Es enthält kurze Elemente der Film- und Popmusik, es gebe „Momente, in denen man an eine Klavierballade denkt, dann geht es in eine andere Richtung weiter“.

Für Chorleiter Johannes Fell besticht das Werk durch seinen Abwechslungsreichtum: „Es enthält alle Emotionen, die den Menschen im Leben begleiten. Das Ende ist bombastisch, das Stück endet hoffnungsvoll, führt in die Erlösung hinein.“

Eine „spannende Geschichte“ ist Hansens Requiem auch für die Schirmherrin, die CDU-Europaabgeordnete Sabine Verheyen. Sie verriet, sie habe in jungen Jahren in sechs Chören in Aachen gesungen. Damit aufzuhören, sei ihr größtes Opfer für die Politik gewesen. Verheyen: „Thomas Hansen zeigt, dass es in der Region kreative Köpfe gibt, die neue Musik erschaffen.“

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