Kirchenkreis-Vertreter in der Gesamtschule Ratheim Rolle des Religionsunterrichts an der Gesamtschule im Blick

Hückelhoven · Superintendent Jens Sannig und die Evangelische Schulreferentin Bernhild Dankert waren zu Gast in der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule in Ratheim.

 Schulleiter Peter Lambertz, Ev. Schulreferentin Bernhild Dankert und Superintendent Jens Sannig (v.l.) im Gespräch.

Schulleiter Peter Lambertz, Ev. Schulreferentin Bernhild Dankert und Superintendent Jens Sannig (v.l.) im Gespräch.

Foto: Kirchenkreis Jülich

Superintendent Pfarrer Jens Sannig und Schulreferentin Pfarrerin Bernhild Dankert vom Evangelischen Kirchenkreis Jülich besuchten die Gesamtschule in Ratheim. Ihr Interesse galt der Schule, die gerade mit der Jahrgangsstufe 13 ihren vollen Umfang erreicht hat und im kommenden Jahr zum ersten Mal Abiturprüfungen erleben wird. Und ihr Interesse galt naturgemäß in besonderer Weise dem evangelischen Religionsunterricht und den Menschen, die diesen Unterricht erteilen.

Schulleiter Peter Lambertz, seit dem Frühjahr im Amt, berichtete von seiner Schule, die mit aktuell rund 800 Schülern und Schülerinnen stabil vierzügig ist. Römisch-katholische, evangelische sowie muslimische Schüler und Jugendliche ohne Religion werden in Religion oder im Fach Praktische Philosophie unterrichtet. Flüchtlinge, die die Gesamtschule besuchen, werden in den normalen Klassen unterrichtet.

Der Superintendent und die Schulreferentin hatten Gelegenheit, mit evangelischen Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen, die am Religionsunterricht von Pfarrer Georg Dickmann teilnehmen und im kommenden Frühjahr ihr Abitur machen werden. Für einen Teil von ihnen ist die Teilnahme am Fach Religion selbstverständlich, und deshalb sind sie auch jetzt dabei. Es macht, so die Auskunft, die Attraktivität des Unterrichtes aus, dass man seine eigene Meinung einbringen kann, dass offene Diskussion möglich ist und dass es beim Vertreten der eigenen Meinung kein richtig oder falsch gibt, dass also die eigenen Gedanken ihren Wert haben dürfen. Es bestehe Interesse an Themen auch über die Bibel hinaus. So wurde über die NS-Zeit gesprochen ebenso wie über Fragen, die mit dem Tod zusammenhängen. Pfarrer Dickmann vermittelt, so war zu erfahren, zu den vielen verschiedenen Themen jeweils einen guten Zugang und gestaltet den Unterricht interessant und mit weitem Horizont. Deshalb fällt den Anwesenden die Wahl zwischen den Fächern „Evangelische Religion“ und „Praktische Philosophie“ leicht.

Nach dem Verhältnis zur Kirche gefragt, nannten die Schülerinnen und Schüler es eher locker und an bestimmten Festen wie Weihnachten oder Ostern orientiert. Es sei ihnen aber wichtig, dass es in der Kirche Gesprächspartner gibt, ein direktes Gegenüber. Eine App vermittle zwar einen Kontakt, ersetze aber kein Gespräch. Kirche müsse sicher aber die modernen Medien im Blick auf junge Menschen bedienen.

Ein intensives Gespräch mit den Kollegen und Kolleginnen der Fachschaft Religion schloss sich an. Pfarrer Georg Dickmann und seine Kollegin Marita Rosenthal-Becher verantworten den kompletten evangelischen Religionsunterricht an der Schule. So könnten durchgängig in allen Klassen jeweils zwei Wochenstunden, in der Oberstufe drei Wochenstunden Religion erteilt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort