Schaufenberg und Millich Erwachsene Sternsinger überraschen

Hückelhoven · Bei der Sternsingeraktion zur Jahreswende ist im Bereich der ehemaligen Pfarre St. Bonifatius in Schaufenberg und Millich vieles anders als in den Vorjahren. Zum einen ist die Aktion zeitlich vorgezogen worden, zum anderen sorgen vor allem die Sternensinger selbst für Erstaunen.

 „Wir gehören zusammen“ – unter diesem Motto sind die Sternensinger in Hückelhoven unterwegs, Kinder wie Erwachsene.

„Wir gehören zusammen“ – unter diesem Motto sind die Sternensinger in Hückelhoven unterwegs, Kinder wie Erwachsene.

Foto: Renate Resch

In diesem Jahr musste der Aussendungsgottesdienst der Sternsinger um eine Woche vorverlegt werden und fand, statt wie sonst um den Dreikönigstag am 6. Januar, bereits am vergangenen Wochenende statt. Der Grund für die Vorverlegung des Gottesdienstes ist die anstehende Eröffnung der Grabeskirche in der früheren Pfarrkirche St. Bonifatius. Doch nicht nur der frühe Beginn der Spendenaktion, die im Zeichen der Inklusion steht mit der Feststellung „Wir gehören zusammen“, sorgt bei den besuchten Menschen in Schaufenberg und Millich für Erstaunen. Es sind die Sternsinger selbst, die Aufmerksamkeit erregen. Es sind nicht nur Kommunionskinder, die als Caspar, Melchior und Balthasar verkleidet vor der Haustür stehen und Segenswünsche bringen – an der Aktion beteiligen sich auch Erwachsene. Den Grund dafür legt Brigitte Neidig, eine der Organisatoren in Schaufenberg, dar: „Da wir immer weniger Kinder haben, die mitgehen, möchten wir auch einige Erwachsenengruppen aussenden.“ Früher waren zwölf bis 15 Kindergruppen in Begleitung eines Messdieners unterwegs, erinnert sich Sophia Heymes. Dieses Mal werden es maximal 20 Kinder mit ihren Begleitungen in sechs Gruppen sein.

„Im vergangenen Jahr haben wir unser neues Konzept mit einer Erwachsenengruppe ausprobiert“, berichtet Brigitte Neidig, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Herbert und Sophia Heymes in die Rollen der Heiligen Drei Könige geschlüpft war. Das Erlebte hat den Dreien Freude gemacht. Nach ihren Berichten haben sich in diesem Jahr fünf weitere Erwachsene gemeldet, um mitzumachen. Sie bestätigen, was der achtjährige Ben und sein neunjähriger Freund Julian bei der Einkleidung im Keller des Pfarrheims sagen: „Es macht Spaß und wir bereiten anderen eine Freude.“

Lediglich zu bedauern, dass es immer weniger Kinder gibt, die in der Sternsingeraktion mitgehen, ist zu wenig, befindet ein junges Ehepaar, das mitmachen möchte. „Wir wollen anderen ein gutes Beispiel sein.“ Zugleich setzen sie quasi die Familientradition fort, da die Tochter als Messdienerin jahrelang die Sternsingerkinder begleitet hat. Außerdem hoffen sie, andere Erwachsene zu motivieren, es ihnen bei der nächsten Aktion gleichzutun.

Die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr gibt Brigitte Neidig Zuversicht: „Viele Menschen haben sich über unseren Besuch gefreut. Nachdem sie ihre Überraschung über die erwachsenen Sternsinger überwunden hatten, haben wir viele schöne Gespräche geführt.“ So soll es auch jetzt sein, wenn die Erwachsenengruppen durch die Straßen von Millich und Schaufenberg ziehen. Noch eine knapp halbe Woche lang haben die Gruppen Zeit, um in ihren Bezirken, die meistens auch in der Nachbarschaft liegen, den Segen zu spenden und Geld für bedürftige Kinder zu sammeln. Und es gibt einen zweiten Aspekt, den Brigitte Neidig anführt und der nicht unwesentlich ist: „So kommen wir als Mitglieder der Pfarrgemeinde in den unmittelbaren Kontakt zu Menschen, auch zu denjenigen, die sich von der Kirche entfernt haben.“ Der Besuch der erwachsenen Sternsinger ist dann zugleich ein Angebot, über Sorge und Nöte zu reden. „Bei uns in Schaufenberg gilt der Spruch wie überall: ‚Wir gehören zusammen!‘ Die Kinder und die Erwachsenen ebenso wie die Kirchgänger und die Menschen, denen wir begegnen.“

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