Mobilitätskonzept der Zechenstadt „Hückelhoven ist gut gerüstet für die Zukunft“
Hückelhoven · Zum Anfang des kommenden Jahres soll das Nahmobilitätskonzept in der Zechenstadt Hückelhoven stehen. So sieht der Zwischenstand aus.
Dass es im Hückelhovener Stadtgebiet durchaus Handlungsbedarf in Sachen Mobilität gibt, ist auch der Stadtverwaltung nicht verborgen geblieben. Im Sommer war eine groß angelegte Bürgerbefragung durchgeführt worden. Die Hückelhovener hatten die Chance, Schwachstellen im Fuß- und Radverkehr zu melden. Diese Meldungen werden im Nahmobilitätskonzept, mit dem die P3 Agentur für Kommunikation und Mobilität beauftragt ist, berücksichtigt.
In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Klimaschutz und Mobilität der Stadt Hückelhoven hat Norbert Schläger von eben jener Agentur einen Zwischenbericht zu dem Nahmobilitätskonzept vorgestellt. Dieses fuße auf fünf Säulen, berichtet Schläger: Radverkehr, Fußverkehr, Service, Kommunikation und der Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS).
Beim Radverkehr sieht der Experte ein großes Potenzial für Hückelhoven. Das liege daran, dass die Stadt klein und alles nah beieinander ist. Der weiteste Punkt vom Zentrum aus sei sieben Kilometer Luftlinie entfernt und die Stadt sei insofern prädestiniert für die regelmäßige Nutzung des Fahrrads. Nun gelte es, die für die Bewohner Hückelhovens wichtigsten Verbindungen ausfindig zu machen. Diese seien natürlich individuell und meist vom Wohn- zum Arbeitsort abhängig. So sollen zentrale Wege herausgearbeitet werden, die zunächst im Fokus stehen sollen.
Zum Punkt Radverkehr führte Schläger auch aus, dass dies nur mit ausreichend vernünftigen Abstellanlagen einher gehe. Nur wenn diese vorhanden seien, würden die Menschen animiert, die immer teurer und wertvoller werdenden Räder auch regelmäßig zu nutzen. 136 Abstellanlagen und Standorte habe die Agentur untersucht. Das Ergebnis: zu wenig gute und sichere Anlagen. Allerdings seien die kürzlich errichteten, teilweise auch überdachten, Anlagen ein positives Zeichen.
Beim Fußverkehr, so führte Schläger aus, sei es zukünftig wichtig, nicht nur auf Barrierefreiheit zu achten. Die letzten Sommer hätten gezeigt, dass auch Schatten und Wasserspender zu wichtigen Faktoren werden, gerade für ältere Menschen. Bei der Umfrage über den Wegedetektiv seien 80 Meldungen zu Fußwegen eingegangen. An einigen Stellen seien die Wege in schlechtem Zustand, es sei eine Gefahrenstelle oder auch zu eng. Es gehe nun darum, eine komfortable und sichere Achse für den Fußverkehr in Hückelhoven zu realisieren.
In puncto Service hatte der Mobilitäts-Fachmann einige lobende Worte im Gepäck. Kostenpflichtiger Inhalt Mit den Leihrädern der Westverkehr, den überdachten Abstellmöglichkeiten und dem Angebot des überwachten Fahrradparkens bei Veranstaltungen sei man hier durchaus auf einem guten Weg. Sein Vorschlag für die Zukunft: Wegweiser für den Fußverkehr aufstellen.
Zur Säule der Kommunikation gehören für Norbert Schläger mehrere Punkte. So sei es gut, dass die Stadt an Veranstaltungen wie dem Stadtradeln schon mehrfach teilgenommen habe. Doch auch Pressearbeit und die Kommunikation auf den verschiedenen Kanälen in den sozialen Medien gehören dazu und sollten regelmäßig bedient werden. Die letzte Säule betrifft die kürzlich auf den Weg gebrachte Mitgliedschaft in der AGFS. Durch die Mitgliedschaft in der AGFS hat die Stadt Hückelhoven nun Zugang zu einem exklusiven Städtenetzwerk. Hier stehen neue Möglichkeiten der Weiterbildung und Vernetzung zur Verfügung.
Das alles sei aber erst der Anfang, sagt Schläger. Die Teilnahme an der AGFS bringe die Stadt nach vorne. „Hückelhoven ist gut gerüstet für die Zukunft“, sagte er. Anfang nächsten Jahres, im Januar oder im Februar, soll das Nahmobilitätskonzept vollumfänglich stehen. Es soll unter dem Motto stehen: „Hückelhoven bewegt sich – zu Fuß und auf dem Rad“.