Schützen in Hilfarth Jungschützenraum ist nun ein neuer Jugendtreff

Hückelhoven · Im neuen Jungschützentreff der Hilfarther Bruderschaft sind alle Kinder und Jugendlichen immer freitags willkommen.

 Diakon Heinz Brand, Brudermeister Olaf Lengersdorf, und Pfarrer Gerhard Sass (v.l.) freuen sich über den Zuspruch der Kinder.

Diakon Heinz Brand, Brudermeister Olaf Lengersdorf, und Pfarrer Gerhard Sass (v.l.) freuen sich über den Zuspruch der Kinder.

Foto: Ruth Klapproth

Brudermeister Olaf Lengersdorf spricht von einem „schleichenden Prozess“, der irgendwann vor ein paar Jahren einsetzte. Immer mehr Kinder und Jugendliche blieben weg. Im Herbst beschlossen die Mitglieder der St.-Marien-Schützenbruderschaft Hilfarth: „So kann es nicht mehr weitergehen.“ Im Keller des katholischen Pfarrheims an der Nohlmannstraße haben sie einen etwa 40 Quadratmeter großen Raum hergerichtet, der als Treffpunkt nicht nur für die Jungschützen dienen soll.

Lengersdorf: „Alle Kinder und Jugendlichen sind hier herzlich willkommen. Wer Interesse hat, bei uns schießen zu üben, darf das natürlich gern tun.“ Neben einem Laser-Gewehr hat der Vorstand der Hilfarther Bruderschaft Kicker, Dartscheibe, Billardtisch sowie zahlreiche Gesellschaftsspiele angeschafft, die bei den jungen Gästen an der Nohlmannstraße für Unterhaltung sorgen sollen.

Immer freitags in der Zeit von 16 bis 19.30 Uhr öffnet der neue Jugendtreff seine Pforten. Zusätzlich steht der Raum montags und mittwochs abends ab 18.30 Uhr offen, wenn die Aktiven der 350 Mitglieder starken Bruderschaft aus dem ehemaligen Korbmacherdorf zu Schießübungen zusammenkommen.

Brudermeister Olaf Lengersdorf: „Ob arm oder reich, spielt keine Rolle.“ Die Getränkepreise seien sehr niedrig angesetzt worden, um auch Mädchen und Jungen aus einkommensschwächeren Familien einen Besuch des Treffpunkts zu ermöglichen. Limo oder Cola kosten 25 Cent. „Wer einen Euro dabei hat, kann bei uns tolle Stunden verbringen“, so Lengersdorf.

Seit September hatten die Schützen den von der katholischen Kirche angemieteten Raum auf Vordermann gebracht – Theke und Küchenbereich neu eingebaut, tapeziert und gestrichen, Wände gezogen, neue Vorhänge nach der Brandschutzverordnung aufgehängt.

Der Probelauf vor einigen Wochen gelang: Insgesamt 14 junge Gäste testeten den neuen Hilfarther Jugendtreff und zeigten sich begeistert von dem Angebot der St.-Marien-Schützenbruderschaft. „Jedes Kind darf kommen. Bei uns im Ort gibt es sonst keine Anlaufstelle.“

Diakon Heinz Brand aus Brachelen und der evangelische Pfarrer Gerhard Saß aus Hückelhoven nahmen gemeinsam die Einsegnung des Raumes vor, der vorher leer gestanden hatte. Die Schützenbruderschaft gehe mit gutem Beispiel voran, indem sie soziale und gesellschaftliche Verantwortung übernehme, erklärte Diakon Heinz Brand. Und weiter: „So wird Kirche sichtbar bei den Menschen.“ Wenn an der Nohlmannstraße künftig Kinder- und Jugendarbeit geleistet werde, solle der Raum zu einem „fröhlichen Ort des Spielens“ werden, sagte Brand.

Vor ungefähr 30 Jahren habe es einen Jugendtreff in ähnlicher Form schon einmal gegeben, berichtete Olaf Lengersdorf. Die Einrichtung sei aber aufgegeben worden. An das damalige Angebot möchten die Mitglieder der St.-Marien-Schützenbruderschaft nun anknüpfen. „Ein paar Mal im Jahr bei den Umzügen aufziehen, das ist zu wenig für die Kinder und Jugendlichen“, hat der Brudermeister erkannt. Jetzt hofft der Vorstand, dass der neue Treffpunkt gut angenommen wird.

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