St. Gereon in Brachelen Kreuzigungsgruppe wird restauriert

Brachelen · St. Gereon erhält unter anderem eine Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Damit wird zumindest ein Teil der Kosten gedeckt.

 Die Kreuzigungsgruppe von St. Gereon in Brachelen stammt aus dem 16. Jahrhundert und benötigt eine Restaurierung.

Die Kreuzigungsgruppe von St. Gereon in Brachelen stammt aus dem 16. Jahrhundert und benötigt eine Restaurierung.

Foto: Agnieszka Wojdan

7500 Euro – mit dieser Summe unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierung der Kreuzigungsgruppe in der St. Gereonskirche in Hückelhoven-Brachelen. Diese ist eine der Besonderheiten der Kirche. Die aus Eichenholz gefertigte dreiteilige Kreuzigungsgruppe stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Christus wird am Kreuz gezeigt, den Kopf nach rechts geneigt, mit einer Dornenkrone auf dem Haupt und leicht geöffnetem Mund. Ein Lendentuch bedeckt den Körper. An seiner Seite stehen Maria und Johannes. Maria trägt ein bodenlanges Gewand mit Schleier und hat die Hände betend vor der Brust verschränkt. Johannes trägt ebenfalls ein bodenlanges Gewand, hält den Kopf leicht zum Kreuz erhoben und die linke Hand abwehrend vor der Brust.

Die Kreuzigungsgruppe ist etwas in die Jahre gekommen. „Im Laufe der Zeit wurde sie stark angegriffen, deswegen ist die Restaurierung dringend nötig“, sagt Dieter Rodenbücher von der Katholischen Kirchengemeinde St. Gereon Brachelen. Die Freude über die Fördergelder ist groß, man sei froh über jeden Cent, bekräftigt er. Anfang April hat Diplom-Restauratorin Agnieszka Wojdan die Elemente bereits aus der Kirche abgeholt, restauriert werden sie in einer Halle in Köln, bestätigt Hans-Peter Wenting, Mitglied des Kirchenvorstands der katholischen Kirchengemeinde St. Gereon Brachelen.

Ein Vorgängerbau der heutigen Kirche wurde erstmals 1245 im Zusammenhang mit dem Patronatsrecht des Heinsberger Prämonstratenserinnenklosters erwähnt. Von der romanischen Vorgängerkirche haben sich keine Bauspuren erhalten. Der Ursprungsbau wurde vermutlich im 15. und 16. Jahrhundert durch eine dreischiffige, gotische Stufenhalle ersetzt. Das Langhaus entstand wohl um 1430 und der sechsgeschossige Turm um 1498. Um 1500 erbaute man den spätgotischen Chor und die Sakristei.

Der Zweite Weltkrieg betraf auch die Brachelener Kirche, sie wurde bis auf den Chor, untere Mauerbereiche des Turmes und die Sakristei fast vollständig zerstört – die Kreuzigungsgruppe aber blieb verschont. Nach dem Krieg gleich gesichert, wurde die Kirchenruine zur Notkirche. Ab 1963 erfolgte der Wiederaufbau des Langhauses und des Turmes unter Einbeziehung des Turmstumpfes und des gotischen Chores. 1969 wurde die neue Kirche geweiht.

Möglich wird die Förderung der DSD durch zahlreiche Einzelspenden sowie die Erträge der Lotterie Glückspirale. Die Kirche gehört somit zu den über 500 Projekten, die die private DSD allein in Nordrhein-Westfalen fördert. Mit der Summe allein kann die Restaurierung aber nicht finanziert werden. Weitere Spenden erhalte die Gemeinde auch durch die Denkmalförderung des Landes NRW und durch die Prälat-Dr.-Erich-Stephany-Stiftung des Bistums Aachen. Insgesamt können so gut die Hälfte der Kosten gedeckt werden, die Restaurierung koste ca. 50.000 Euro, hinzu kommen noch Transportkosten, sagt Wenting.

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