Ole auf dem Weihnachtsmarkt Hückelhoven im Rentierfieber

Hückelhoven · Bürgermeister Bernd Jansen eröffnete den Weihnachtsmarkt und stellte den neuen Ehrengast Ole vor, um den in den vergangenen Wochen viel gerätselt wurde. Das hat es mit dem tierischen Gast auf sich.

 Auf dem Weihnachtsmarkt in Hückelhoven ist Ole, das sprechende Rentier, die neue Attraktion. In lustigen Kommentaren interagiert der mechanische Rentierkopf und spricht so manche Besucher auch persönlich an.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Hückelhoven ist Ole, das sprechende Rentier, die neue Attraktion. In lustigen Kommentaren interagiert der mechanische Rentierkopf und spricht so manche Besucher auch persönlich an.

Foto: Ruth Klapproth

Ob leuchtende Kinderaugen, beherztes Lachen oder verwirrte Blicke: Ole, der sich selber des Öfteren als „offizielles Begrüßungsrentier auf dem Hückelhovener Weihnachtsmarkt“ vorstellt, lässt niemanden kalt. Auch, wenn am Anfang vereinzelte Berührungsängste bestehen – „Alle etwas schüchtern hier“, klingt es aus dem Rentierstall am Eingang zum alten Rathaus – tauen die Marktbesucher schnell auf, wenn das sprechende Rentier mit ihnen Späße macht, und glauben den eigenen Augen kaum, wenn Ole ihnen sogar zuzwinkert. Spätestens am Ende des Eröffnungsabends scheint halb Hückelhoven in Ole verliebt zu sein.

Der animatronische Rentierkopf ist das neue Highlight bei der diesjährigen Ausgabe von „Hückelhoven weihnachtet“. „Wir hatten überlegt, wie wir den Weihnachtsmarkt neu gestalten können“, erzählte Carsten Forg vom Stadtmarketing. Da traf es sich, dass Holger Loogen auf dem Bonner Weihnachtsmarkt eine Glühweinbude gesehen hatte, die von einem sprechenden Rentierkopf beworben wurde. „Da liefen eben nur Werbesprüche in Dauerschleife. Wir fanden die Idee ganz nett, wollten aber eine Attraktion, die persönlicher ist und mit den Besuchern interagieren kann, mal ein paar Scherze macht und die Menschen direkt anspricht“, so Forg weiter.

Herausgekommen ist ein Rentier, dass Groß und Klein schnell um den Finger wickelt: Ole von Millichshalde redet, singt, und erzählt tagsüber allerlei Spannendes zur Stadt Hückelhoven. Wenn es dann aber dunkel wird und zur Maskottchenparade viele Familien auf den Markt strömen, wird Ole „richtig“ zum Leben erweckt: Über Kameras und Mikrofone kann das Rentier dann ganz direkt mit den Marktbesuchern reden. Stimme und Charakter verleiht ihm dabei aus dem Rathaus heraus der Comedian Marc Breuer vom ehemaligen Rurtaltrio. Damit Ole so lebensecht wie möglich wirkt, hat die Stadt keine Kosten und Mühen gescheut, als sie das Rentier bei dem Animatronik-Hersteller Harald von Hippel in Auftrag gaben. „Herr von Hippel hat Ole genauso umgesetzt, wie wir ihn uns vorgestellt haben. Er kann den Kopf drehen, die Ohren, den Mund und die Nase bewegen und sogar zwinkern“, schilderte Forg. „Als wir das Paket mit Ole vor etwa drei Wochen ausgepackt haben, waren wir restlos begeistert“, ergänzte Bürgermeister Bernd Jansen und fuhr fort: „Wir haben den Anspruch, ein besonders familienfreundlicher Weihnachtsmarkt zu sein. Wie die Kinder reagiert haben, das ist der Wahnsinn, und auch die Eltern filmen und haben Spaß. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass sich das herumspricht.“ Künftig soll Ole nicht nur für den Weihnachtsmarkt von seinem „Heimatwald“ auf der Halde in die Stadt kommen, sondern auch bei anderen Veranstaltungen für Unterhaltung sorgen.

Das Rentier ist jedoch nicht das einzige Novum des diesjährigen Weihnachtsmarktes in Hückelhoven. Ein beliebter Fotopunkt ist das Geschenk der Familie Miller aus Rurich: Ein überlebensgroßer Nussknacker, den der Familienvater aus 1600 Hölzern gebaut hat. Der voll funktionsfähige Drei-Meter-Riese, der in diesem Jahr seine Marktpremiere hatte, wird auch in Zukunft viele Blicke auf sich ziehen. Auf der anderen Seite des Bürgerweihnachtsbaums stehen derweil erstmalig vier hölzerne Unterstände mit Sitzbänken für etwa 40 Personen. „Wir hatten zwei Jahre wirklich Pech mit dem Wetter, deswegen wollten wir die Aufenthaltsqualität verbessern, damit die Menschen bei jedem Wetter gemütlich und lange auf dem Markt sitzen können“, sagte Jansen. Er lobte die „Kreativabteilung“ im Rathaus. „Ich bin da selber immer Feuer und Flamme für – wir wollen als Stadt schließlich auch eine gewisse Alleinstellung erreichen, das funktioniert aber nur mit dem Mut, etwas Neues zu wagen“, betonte er.

Doch auch das Heimelige und Altbekannte auf dem Markt hat viel zu bieten: In den 16 Holzbuden am Rathaus verkaufen Kunsthandwerker wieder Strickwaren, Schmuck, Schnitzarbeiten, Dekoartikel und vieles mehr. Die Almhütte, die vom Hückelhovener Weihnachtsmarkt gar nicht mehr wegzudenken ist, ist durch den fehlenden Winterwald noch näher an den Markt gerückt, versorgt ihre Gäste aber weiterhin mit allerlei Köstlichkeiten.

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