Hückelhoven Sieben Lkw brennen aus

Hückelhoven · Bis zum Donnerstagmorgen hielt ein Großbrand im Industriegebiet Baal 120 Feuerwehrleute in Atem. Sieben Zugmaschinen mit Auflieger und drei einzelne Auflieger brannten aus. Der Bahnverkehr ruhte zeitweise.

Hückelhoven: Lkw brennen in Industriegebiet
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Sieben verkohlte Zugmaschinen mit Auflieger und drei ausgebrannte Auflieger sind nach Polizeiangaben die Bilanz am Tag nach dem verheerenden Großbrand. Sie stehen auf dem Hof eines Händlers für Nutzfahrzeuge im Industriegebiet Baal an der Ottostraße. Brandermittler der Kriminalpolizei untersuchen die Ursache des Feuers. Sie schließen Brandstiftung nicht aus. Die Polizei sucht Zeugen.

Erste Meldungen an die Feuerwehr am Mittwoch gegen 19.35 Uhr klangen nach einem Routineeinsatz: Auf dem Gelände eines Lkw-An- und -Verkaufs sollte ein Lastwagen in Brand geraten sein. Doch weithin sichtbarer Feuerschein und eine hoch aufsteigende schwarze Rauchsäule ließen ahnen: Das ist ein größeres Feuer.

Den ersten Einsatzkräften war das Ausmaß noch nicht klar, und sie standen vor einem Problem: Der Zugang zum Gelände war nicht möglich, weil die Zufahrt mit Lkw zugestellt war. Der Leiter der Hückelhovener Feuerwehr, Norbert Houben, war als Einsatzleiter am Brandort und glaubt, den Grund zu kennen: "Es handelte sich wohl um Sicherheitsmaßnahmen", erklärte er auf Anfrage. "Hier waren wohl öfter Lkw gestohlen worden, die Diebe öffneten das Tor und fuhren weg. Daher war die Einfahrt mit hydraulischen Pollern und Lastwagen versperrt." Der informierte Betreiber sei aber gleich zu seiner Firma gekommen und habe die störenden Lastwagen weggefahren.

Bis dahin verging laut Houben etwa eine halbe Stunde, in der die Feuerwehr natürlich nicht untätig geblieben war. Sie baute den ersten Löschangriff über etwa 100 Meter vom Nachbargrundstück auf das Gelände auf. Am Bahndamm standen sieben Zugmaschinen mit Kühl-Auflieger sowie einzelne Auflieger in Vollbrand. "Das Feuer drohte auf weitere Fahrzeuge sowie in unmittelbarer Nähe abgestellte See-Container überzugreifen", berichtete Feuerwehrsprecher Josef Loers. "Durch den Brand, der sich schon auf den Bahndamm ausgedehnt hatte, wurde der Bahnverkehr eingestellt, um hier die Löschmaßnahmen sicher durchführen zu können." Umgehend wurden zwei Rohre als Riegel eingesetzt, um das Feuer auf seinen Entstehungsraum zu begrenzen. Schnell stellte sich heraus, dass die Einsatzkräfte den Großbrand allein nicht unter Kontrolle bringen konnten, so erhöhten sie das Einsatzstichwort auf "Feuer 3", Verstärkung wurde alarmiert.

Wegen der starken Rauchentwicklung sowie der Geruchsbelästigung - der Brandgestank zog laut Feuerwehr über rund fünf Kilometer bis ins Stadtgebiet - wurde die Messeinheit des Kreises Heinsberg zu Messungen alarmiert. Die konnte jedoch Entwarnung geben. Die Bewohner eines nahen Wohnhauses wurden angewiesen, Fenster und Türen zu schließen. In dem starken Rauch konnte der Einsatz nur mit Atemschutz vorangehen, deshalb wurden zusätzlich vom Kreis Heinsberg der Abrollbehälter Atemschutz sowie der Schaumcontainer nachgefordert.

Die sieben Zugmaschinen und die Auflieger brannten vollständig aus. "Angrenzende Lkw sowie See-Container konnten durch den massiven Löscheinsatz vor dem Totalverlust geschützt werden", bilanzierte Josef Loers gestern Morgen. Die Löscharbeiten mit 120 Einsatzkräften hatten sich bis 1.30 Uhr hingezogen. Wer Beobachtungen gemacht hat, die mit diesem Vorfall in Verbindung stehen könnten, wird gebeten, sich an das Kriminalkommissariat der Polizei in Hückelhoven unter Telefon 02452 9200 zu wenden.

(gala)
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