Hückelhoven Seniorenheim als offenes Haus für alle Bürger

Hückelhoven · Die Kulturwochen in Haus Berg in Brachelen machen Angebote für alle Generationen. Kinder besonders willkommen.

 Schwätzchen zwischen Jung und Alt - kein ungewöhnliches Bild in Haus Berg. Denn hier gehören Kinder der benachbarten Kindergärten als Besucher zum Alltag. Morgen steigt ein großes "Generationenfest".

Schwätzchen zwischen Jung und Alt - kein ungewöhnliches Bild in Haus Berg. Denn hier gehören Kinder der benachbarten Kindergärten als Besucher zum Alltag. Morgen steigt ein großes "Generationenfest".

Foto: Jürgen Laaser

Das Seniorenheim Haus Berg will alles andere sein als ein abgeschottetes Haus, in dem die alten Menschen unter sich bleiben. Bernd Bogert, Geschäftsführer der St. Gereon Seniorendienste als Träger der Einrichtung, und seinem Team ist es ganz wichtig, dass die Bewohner engen Kontakt zur Bürgerschaft in Brachelen pflegen und möglichst viele Menschen ohne Schwellenangst in Haus Berg ein- und ausgehen.

Genau dieses Ziel verfolgen auch die beiden Kulturwochen, die gerade in Haus Berg stattfinden, und in deren Mittelpunkt am Wochenende das Pfarrfest stand, das besonders buntes Leben aufs Gelände von Haus Berg und ins eigens für die Kulturwochen im Hof aufgebaute Festzelt brachte. Das Pfarrfest auf dem Heimgelände gibt es schon seit einigen Jahren, auch ein vielfältiges Freizeitprogramm für die Bewohner, berichteten jetzt Bogert und Lena Jansen vom Sozialen Dienst des Hauses. Einen neuen Akzent in den Kulturwochen bilden indessen Veranstaltungen von Vereinen, die offen sind für alle Bürger und gut auch anderswo stattfinden könnten. Aber statt Brachelener Kaisersaal ist das Seniorenheim nun Treffpunkt - ein schönes Beispiel für die beschriebene Offenheit.

So stellte sich etwa der neue Heimat- und Naturverein in der vergangenen Woche beim "Brachelener Erzählabend" interessierten Bürgern vor. Dem Verein, so Bogert, verdanke Haus Berg auch, dass die Faltblätter mit dem Kulturwochen-Programm in alle Brachelener Haushalte flatterten, der Verein übernahm die Verteilung. Zur Eröffnung der Kulturtage setzte eine Fotoausstellung mit Arbeiten von Hans-Josef Jansen zum Thema Demenz einen Akzent. Jansen findet beeindruckende symbolträchtige Bilder, die jeden in die entrückte Welt dementer Menschen hineinversetzen. Zugleich wurde der bekannte Film "Honig im Kopf" mit Dieter Hallervorden gezeigt.

Haus Berg beteiligt sich im Spätsommer an einer bundesweiten Aktion. Thema ist Barrierefreiheit für demenziell veränderte Menschen in unserer Gesellschaft. Bogert und seine Mitarbeiter werden dabei auf Geschäfte in der Stadt, aber auch die Verwaltung zugehen, Tipps und Informationen zum Umgang mit dementen Kunden anbieten.

Natürlich sind Menschen mit Einschränkungen auch in die Kulturwochen eingebunden. Es gibt Konzerte verschiedener Bands, ein Generationenfest, Offenes Singen, Tanzcafé und Ausflüge.

Ganz besonderen Wert legt Haus Berg seit langem auf regelmäßige Begegnungen der Kinder vom benachbarten Katholischen Kindergarten und der Kindervilla Brachelen mit den Bewohnern. Gemeinsames Spielen, Basteln, Singen sind feste Bestandteile im Wochenplan. "Die Bewohner leben auf, wenn die Kinder kommen, und die Kinder finden es spannend, die Erzählungen der Senioren zu hören, die die Kindervilla noch als Amtsgebäude erlebt haben", erzählen Bogert und die Kita-Leiterinnen Sandra Deffur (Kath. KiGa) und Helga Heuter-Heitzer (Kindervilla). Ganz nebenbei wird der Umgang mit Behinderung selbstverständlich, zumal auch Kinder der heilpädagogischen Kita-Gruppe einbezogen sind, wie Kita-Mitarbeiterin Irene Hussain betont. Ihre enge Zusammenarbeit besiegeln die Kindergärten und Haus Berg morgen mit einer offiziellen Kooperationsvereinbarung.

(RP)
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