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Hückelhoven Seit 50 Jahren für Türken engagiert

Hückelhoven · Entstanden ist der Türkische Arbeitnehmerverein zur Blütezeit der Zeche Sophia-Jacoba, hatte damals bis zu 800 Mitglieder. Am Wochenende feierte der Verein mit Gästen der Stadt sein Jubiläum.

 Zum Jubiläumsfest begrüßte Vorsitzender Mahmut Kocak (stehend links) Vertreter der Stadt, darunter den stellvertretenden Bürgermeister Dieter Geitner (stehend r.) und den Beigeordneten Helmut Holländer (2.v.r.).

Zum Jubiläumsfest begrüßte Vorsitzender Mahmut Kocak (stehend links) Vertreter der Stadt, darunter den stellvertretenden Bürgermeister Dieter Geitner (stehend r.) und den Beigeordneten Helmut Holländer (2.v.r.).

Foto: Jürgen Laaser

Anno 1965: Immer mehr Gastarbeiter treffen in Hückelhoven ein. Sie finden Arbeit bei Sophia-Jacoba, kommen zunächst ohne ihre Familien im Ledigenwohnheim der Steinkohlenzeche unter.

Der türkische Arzt Dr. Sedat Erdogmus hat eine Idee. Er möchte für seine Landsleute einen Arbeitnehmerverein gründen, der Anlaufstelle sein soll bei Fragen und Problemen, aber auch dabei hilft, den islamischen Glauben auszuleben. "An Schacht IV bekamen wir damals einen Raum, der mit Teppichen ausgelegt wurde. So konnten wir unser Freitagsgebet verrichten", erinnert sich Vorsitzender Mahmut Kocak. Als der Türkische Arbeitnehmerverein jetzt sein 50-jähriges Bestehen feierte, blickte Kocak zurück auf die wechselvolle Geschichte.

In der Blütezeit Sophia-Jacobas habe man rund 800 Mitglieder gehabt. Heute seien es nur noch etwa 40. Sie treffen sich in den Vereinsräumen an der Martin-Luther-Straße zum geselligen Beisammensein, Kartenspiele sind besonders beliebt.

Früher habe der Verein sogar einen Geistlichen zum traditionellen Ramadanfest aus der Türkei einfliegen lassen, so Kocak, der dem Vorstand ununterbrochen seit 1972 angehört. Im Ledigenwohnheim in Millich habe man gemeinsam das Zuckerfest gefeiert. Anfang der 1980er Jahre dann der Umzug in eine Werkswohnung des Arbeitgebers an der Mokwastraße. Hier wurden unter anderem Nähkurse für die Ehefrauen angeboten.

In einem ehemaligen Ladenlokal an der Buscher Straße in Ratheim fanden die Vereinsmitglieder später eine neue Heimat. Der nächste Umzug führte auf die Myhler Straße, wo an den Wochenenden ein Friseur im Keller seine Dienste preisgünstig anbot. Seit 2002 hat sich der Türkische Arbeitnehmerverein in den ehemaligen Räumen der Wärme-, Energie- und Prozesstechnik (WEP) an der Martin-Luther-Straße im Zentrum der ehemaligen Zechenstadt etabliert.

In Kooperation mit der Diakonie entstand hier das Interkulturelle Zentrum, das sich vornehmlich die Betreuung der Migranten zur Aufgabe gemacht hat. "Bei uns ist jeder herzlich willkommen", betonte Vereinsvorsitzender Mahmut Kocak, der bei der großen Jubiläumsfeier neben dem stellvertretenden Bürgermeister Dieter Geitner und dem Ersten Beigeordneten Helmut Holländer auch zahlreiche Vertreter des Hückelhovener Gymnasiums sowie befreundeter Vereine begrüßte.

Mit Sekt, Lahmacun-Pizza und türkischen Köstlichkeiten wurde das 50-jährige Bestehen des Arbeitnehmervereins gefeiert.

Zum aktuellen Vorstand gehören neben dem Vorsitzenden Mahmut Kocak dessen Stellvertreter Hasan Gürsel und Kaplan Arslan als Kassierer.

(cb)
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