Vorbereitung in Ratheim Im Hochsommer den Tulpensonntag planen

Ratheim · Bei der KG All onger eene Hoot wird zurzeit unermüdlich gearbeitet. Für den Ratheimer Karnevalszug wird es ein neues Konzept geben.

 Uwe Tenzer (re., Uwe I.) und seine Ehefrau Sigrid Hutmacher als Prinzessin Sigrid I. sind das neue Prinzenpaar der RKG All onger eene Hoot. Vorsitzender Markus Hellmich gratulierte dem designierten Prinzenpaar mit Blumen.

Uwe Tenzer (re., Uwe I.) und seine Ehefrau Sigrid Hutmacher als Prinzessin Sigrid I. sind das neue Prinzenpaar der RKG All onger eene Hoot. Vorsitzender Markus Hellmich gratulierte dem designierten Prinzenpaar mit Blumen.

Foto: RKG

Immer wieder klingelt es bei Monika Kamper an der Haustür. Nach und nach treffen die Vorstandsmitglieder der RKG All onger eene Hoot bei ihrer Geschäftsführerin im Ratheimer Ortsteil Krickelberg ein – Vorstandssitzung, auch im Sommer. Denn: Die grün-weiße Traditionsgesellschaft ist mit genau 535 Mitgliedern größter Karnevalsverein im gesamten Stadtgebiet. Nicht nur zwischen Hoppeditzerwachen und Aschermittwoch sind die Hoot-Verantwortlichen aktiv. Bei hochsommerlichen Temperaturen beschäftigen sie sich zurzeit vor allem mit dem nächsten Tulpensonntagszug, für den aktuell ein völlig neues Konzept erstellt wird.

Das gravierende Kneipensterben in Ratheim – Op d‘r Keller, Hotel Willems, Koake Dei und Hotel Hensen existieren nicht mehr – zwingt die engagierte Truppe um den Vorsitzenden Markus Hellmich, sich Gedanken zu machen. Seit gut einem Jahr ist der neue Vorstand im Amt. „Es gibt auch jetzt kaum eine Woche, in der nichts entschieden wird und wir uns nicht zusammensetzen“, sagt Hoot-Geschäftsführerin Monika Kamper. Bei WhatsApp hat der Vorstand eine Gruppe, um sekundenschnell miteinander in Kontakt treten zu können. Weil zahlreiche Gaststätten im Ort dauerhaft geschlossen sind, sollen für Teilnehmer wie Besucher des närrischen Lindwurms Toiletten aufgestellt werden. Vor allem Dixi-Klos seien nicht gerade günstig anzumieten, haben Hellmich und seine Vorstandskollegen festgestellt.

„Wir haben das ganze Jahr über Karneval“, sagt Sitzungspräsidentin Ramona Fister und lacht. Die 36-Jährige räumt ein, dass die fünfte Jahreszeit „wahnsinnig viel Arbeit“ mit sich bringe. Lässt sich das geplante Aufstellen öffentlicher WCs durch gut besuchte andere Veranstaltungen finanzieren? Der Zug sei ein Minusgeschäft, räumt Monika Kamper ein. Gute Einnahmen verspricht hingegen das traditionelle Biwak, auch Prinzenempfang genannt. Ein Novum: Diesmal soll der Termin sogar auf zwei Tage ausgeweitet werden, um allen befreundeten Gesellschaften gerecht zu werden und niemandem mehr absagen zu müssen. „Wir starten am Samstagnachmittag und feiern bis etwa 21.30 Uhr. Am Sonntag geht es dann um 11 Uhr weiter bis circa 18.30 Uhr“, erzählt Ramona Fister. Und gibt augenzwinkernd zu: „Mir tun jetzt schon die Füße weh, wenn ich nur dran denke.“

Vorsitzender Markus Hellmich, der in den nächsten Tagen Verhandlungen führen will mit einem Toilettenwagen-Verleiher, lenkt den Blick auf die Garden und Showtanzgruppen des Hoot. Ein neues Jahr bedeute viel mehr als einen Satz neuer Trikots wie beim Fußballverein. Hinter den sportlich aktiven Mädchen stünden die Mütter als Betreuerinnen. „Wir sind fast ein kleines Wirtschaftsunternehmen“, fasst Ramona Fister zusammen. Und weiter: „Da muss jedes Stellrad greifen, damit alles reibungslos funktioniert.“ Ob man dabei auf Tollitäten zurückgreifen könne oder nicht, sei vom Grundsatz her zweitrangig.

Ein Prinzenpaar gibt es: Uwe Tenzer wurde als Prinz Uwe I. für die Session 2019/2020 gewählt. Er ist im Ratheimer Karneval kein Unbekannter. Bereits in der Session 2007/2008 war er im ersten Dreigestirn der RKG Bauer und in der Session 2015/2016 Jungfrau Uwije. An seiner Seite ist seine Ehefrau Sigrid Hutmacher als Prinzessin Sigrid I. Sie ist seit einigen Jahren bei den RKG Damen aktiv. Unterstützt werden die Beiden von Petra Grümmer als Finanzministerin und Thomas Goern als Vergnügungsminister sowie einer 24 Personen starken Prinzengarde, bestehend aus lieben Freunden und Freundinnen.

Hoot-Chef Hellmich geht die aktuellen Mitgliederzahlen durch. 34 neue in diesem Jahr – eine positive Bilanz. Obwohl die RKG so groß ist, soll es jedem Interessierten ermöglicht werden, als Narrenregent das jecke Volk in Ratheim anzuführen. „Es soll nicht ausufern. Im Prinzip kann das jeder mal machen“, so Hellmich. „Vom Arbeiter bis zum Selbstständigen.“

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