Hückelhoven Neue Schulungen für Seniorenbegleiter beginnen

Hückelhoven · Ev. Kirchengemeinde sucht engagierte Menschen, die im Alltag Ansprechpartner für alte Menschen sein möchten.

Kommenden Monat startet der neue Ausbildungskurs für ehrenamtliche Seniorenbegleiter in Hückelhoven. Ziel der evangelischen Kirchengemeinde ist: Senioren sollen möglichst lange zu Hause wohnen bleiben können. Denn auch in Hückelhoven ist seniorengerechtes Wohnen kaum bezahlbar. Trotzdem gibt es, dank der guten medizinischen Versorgung, immer mehr ältere Menschen. Da das Alter aber auch Veränderungen im Lebensfluss mit sich bringt, möchte die Initiative versuchen Regelmäßigkeit zurück in den Alltag zu bringen. Für die Senioren ist die Begleitung kostenfrei. Finanziert wird die Arbeit durch Spenden und Diakoniemittel.

Zwei- bis dreimal die Woche oder aber auch nur alle zwei Wochen - wie oft die Helfer ihre Besuche abstatten, ist ihnen überlassen. "Hauptsache es passiert regelmäßig und unser Klient kann sich auf uns verlassen", sagt Claudia Stollenwerk, Koordinatorin der Seniorenbegleiter. Sie startete das Projekt im Jahr 2008, kurz danach begann der erste Ausbildungskurs. Von den damals aufgenommenen Senioren, sind immer noch zwei mit dabei - mittlerweile beide 94 Jahre alt. Die seelische und körperliche Unterstützung erfolgt, solange es möglich ist.

Der Kontakt reicht dabei vom Briefverkehr über einkaufen, miteinander reden bis hin zum gemeinsamen Eisessen. Je nachdem, wie viel der Helfer leisten kann. Und: Wenn dieser selbst Fragen hat oder unsicher ist, kann er sich an Stollwerk wenden. Die gelernte Altenpflegerin übernimmt darüber hinaus die Erstbesuche. Sie überlegt sich dann, welcher ehrenamtliche Helfer zu welchem Senior passt.

Trotzdem müsse Stollenwerk auch immer wieder Anträge ablehnen. Sie erklärt: "Wir haben nun mal begrenzte Kapazitäten. Zurzeit sind es 17 Freiwillige, die uns helfen - da muss ich Prioritäten setzen. Wir werden eher eine alleinstehende Dame aufnehmen, als eine, die noch bei ihrem Sohn wohnt."

Die Ausbildung wird nun den angehenden Seniorenbegleitern Grundlagen im Umgang mit alten Menschen vermitteln. Aufklärung über besondere Alterserkrankungen und Medikamente, Gesprächsführung sowie die Fähigkeit einen Rollstuhl zu fahren, stehen auf dem Kursplan. Neu in diesem Jahr ist ein 20-stündiger Praktikumsteil in Kooperation mit dem Evangelischen Altenzentrum Hückelhoven. "Der Praxisteil ist sehr wichtig. Wir wollen gemeinsam mit unseren Teilnehmern herausfinden, ob sie dieser Aufgabe überhaupt gewachsen sind", sagt die Leiterin der Seniorenhelfer.

Nicht in allen Situationen sind die Seniorenbegleiter allerdings die richtigen Ansprechpartner. Das Projekt hat Grenzen: Es ist kein Ersatz des Pflegedienstes. Wird die Verantwortung zu groß, springt entweder Stollenwerk selbst ein oder es wird ein Fachmann kontaktiert. Für Austausch und Anregungen unter den ehrenamtlichen Helfern sorgen regelmäßige Stammtische. Zudem wird zwei Mal pro Jahr eine Weiterbildung angeboten.

Auch wenn Verantwortung mit dem Ehrenamt einherkommt, ist die Arbeit der Freiwilligen sehr wertvoll. Die Senioren schätzen die Arbeit sehr, wie Stollenwerk sagt: "Oft sind wir die einzigen Ansprechpartner für die Senioren, deshalb freuen sie sich die ganze Woche über auf unseren Besuch. Das löst auch bei uns ein wirklich gutes Gefühl aus."

(jpk)
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