Hückelhoven Neue Geocaching-Rallye zum Bergbau

Hückelhoven · Ein Erkelenzer und das Mineralien- und Bergbaumuseum haben Hückelhoven in 21 Stationen eingeteilt, an denen der Steinkohlenbergbau noch lebendig ist. Dorthin werden die Schatzsucher der Neuzeit jetzt mit GPS-Empfängern geleitet.

 Franz Janke vom Mineralien- und Bergbaumuseum mit einem ausgehöhlten Stein und der normalerweise darin versteckten Geocaching-"Logbuch"-Rolle.

Franz Janke vom Mineralien- und Bergbaumuseum mit einem ausgehöhlten Stein und der normalerweise darin versteckten Geocaching-"Logbuch"-Rolle.

Foto: Jürgen Laaser

Der Bergbau aller Kategorien war immer ein Öffentlichkeitsarbeiter, er hat die dunklen Geheimnisse des Erdinnern ans Tageslicht, an die Öffentlichkeit geholt. Insofern ist es nur logisch, dass das Mineralien- und Bergbaumuseum in Hückelhoven nun ein Standort der neuzeitlichen Geheimnis-/Schatzsuche oder Schnitzeljagd namens "Geocaching" ist. Geo ist griechisch für Erde, cache ist englisch für "geheimes Lager".

Mit dem Erkelenzer Stefan Grates hat das Hückelhovener Mineralien- und Bergbaumuseum nicht nur einen ausgewiesenen Geocaching-Profi, sondern auch einen Bergbau-Kenner gewonnen, den man gar nicht gewinnen musste, weil er selbst die Vorzüge einer Partnerschaft von Schatzsuche und dem Haus der funkelnden Schätze an der Von-Dechen-/Ludovicistraße erkannt hatte. Entscheider Vorteil aus seiner Sicht auch: "Im Ruhrgebiet findet man kein Bergbaumuseum, zu dem man freien Eintritt hat. Hier ist das der Fall!" Und eine Reihe von Cachern hat das in Zuschriften neben der spannenden Suche ebenfalls schon als Erlebniswert erkennen lassen.

Bereits in den ersten zwei Wochen der Existenz der Sophia-Jacoba-Geocaching-Rallye haben sich 74 Leute zusätzlich eingeloggt, obwohl die 5500 aufgelegten Werbe-Flyer noch gar nicht fertig waren und übrige Werbung ebenfalls noch nicht groß platziert worden ist. Und der Schacht 3 hatte zu der Zeit ebenfalls schon 200 Logins.

Hückelhoven ist von Stefan Grates und den Mitstreitern in 21 Stationen eingeteilt, an denen der Bergbau noch lebendig ist, zu denen die weiteren acht ehemaligen Schächte von Sophia-Jacoba von der Innenstadt aus bis Matzerath im Osten und Birgelen-Rosenthal im Westen gehören. Die Koordinaten für praktisch alle Caches der Welt sind auf der Internetplattform "Geocaching.com" einzusehen, die man mit einem GPS-Empfänger ansteuern kann, um die versteckten Döschen, vielfach Behältnisse, wie sie für Foto-Rollfilme verwendet wurden, zu finden. Drin ist ein Logbuch, in das man sich eintragen kann, das damit das Dokument ist, dass man den Cache gefunden hat.

Ziel ist das Mineralienmuseum, wo natürlich ebenfalls ein Cache versteckt ist, und wo ein schwarz-gelbes Schild auf die Funktion der Einrichtung bei der Schnitzeljagd hinweist. Sind diese 29 Stationen abgelaufen, ist eine von vier Rätselaufgaben gelöst, denn es gibt drei weitere, die in den Kreisen Heinsberg und Aachen sowie in den Niederlanden und Belgien verortet sind, die alle Bezüge zum Steinkohlenbergbau haben, der im Dreiländereck verwurzelt ist, beziehungsweise war.

FTF gehört natürlich auch zur SJ-Rallye - "First to Find" ist der Hintergrund der drei Großbuchstaben, der erste, der den Cache findet, erhält die Sophia-Jacoba-Medaille, die eigens aufgelegt wurde. Aber die Cache-Macher haben noch eine Menge mehr an Schätzen in Petto ...

Stefan Grates und die Verantwortlichen des Museums mit Vorsitzendem Matthias Schmitz freuen sich auch über die Unterstützung der Bergmannsversicherung "Knappschaft" und der Stadt Hückelhoven mit Bürgermeister Bernd Jansen. Für seine Heimatstadt Erkelenz wollte Grates die "Route gegen das Vergessen" cachen - dafür fand er keine Unterstützung.

(isp)
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