Mondfinsternis Himmelsspektakel begeistert Schüler

Hückelhoven · Trotz der Sommerferien traf sich die Astronomie-AG des Hückelhovener Gymnasiums und beobachtete die Mondfinsternis. Von der Sternwarte aus hatten die Mitglieder einen perfekten Blick auf das Jahrhundertereignis.

Die Schüler konnten die unterschiedlichen Phasen der Mondfinsternis von der beginnenden Verdunkelung (v.l.n.r.) über die Totalität bis zum Austritt aus dem Schatten beobachten.

Die Schüler konnten die unterschiedlichen Phasen der Mondfinsternis von der beginnenden Verdunkelung (v.l.n.r.) über die Totalität bis zum Austritt aus dem Schatten beobachten.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Um kurz nach 22 Uhr hat das Warten endlich ein Ende: „Der Mond ist da, der Mond ist da“, werden die ersten Rufe laut. Auf dem Dach des Hückelhovener Gymnasiums und der dazugehörigen Sternwarte bricht Unruhe aus – rund 15 Mitglieder der Astronomie-AG haben sich trotz Sommerferien und der späten Uhrzeit in der Schule eingefunden, um die Mondfinsternis anzusehen.

Mit unterschiedlichen Teleskopen verfolgen Schüler, Eltern und Lehrer das einmalige Himmelsereignis. „Wir haben so ein Glück mit dem Wetter, damit hätten wir nicht gerechnet“, freut sich auch Lehrerin Birgit Fluhr-Leithoff, die sich die Gelegenheit, den Blick vom Dach der Schule aus zu sehen, nicht nehmen ließ. Schon vor den Sommerferien wurde vorsichtig geplant, aber erst am Freitag selbst stand die Entscheidung fest, für die Mondfinsternis die Sternwarte zu öffnen. „Wir konnten einfach nicht genau wissen, ob nicht doch Wolken aufziehen. Deshalb haben wir erst einmal nichts gesagt“, erklärt Robert Lebek, der die AG zusammen mit Wilfried Reiners schon seit 20 Jahren als Hobby leitet. Dass die Sicht am Abend so klar ist, begeistert ihn selbst: „So etwas haben wir bisher eben nur im Internet gesehen, aber live dabei zu sein ist einfach fantastisch“.

Die Mitglieder der Astro-AG mit Lehrerin Birgit Fluhr-Leithoff und den AG-Leitern Wilfried Reiners  und Robert Lebek am Teleskop.

Die Mitglieder der Astro-AG mit Lehrerin Birgit Fluhr-Leithoff und den AG-Leitern Wilfried Reiners und Robert Lebek am Teleskop.

Foto: Kathrin Boehme

Mithilfe einer App, die die aktuelle Lage der Sterne und Planeten am anfangs noch hellen Himmel zeigt, wird die Kuppel der Sternwarte und das größte Teleskop Richtung Mond ausgerichtet. Einige Mitglieder der AG haben sich sogar selbst Ferngläser mitgebracht – „damit man immer gucken kann und nicht nur, wenn ein Teleskop frei wird“.

Für die Schüler ist das Jahrhundertereignis dank ihrer Kenntnisse umso faszinierender. Die 13-jährige Moa Storms kann sich noch gut an die Sonnenfinsternis vor einigen Jahren erinnern: „Da standen wir auch den ganzen Tag hier und hatten alle sogar extra schulfrei bekommen“. Für Lehrer wie Schüler wurde aus dem groß geplanten Ereignis dann aber doch nichts: Die Sicht war zu schlecht. „Die Mondfinsternis heute hätte ich bestimmt auch zuhause geguckt, aber hier ist es umso besser“, sagt Moa.

Bei dem einen Ereignis bleibt es sogar nicht: Eine knappe halbe Stunde, nachdem der erste Umriss des roten Mondes entdeckt wurde, wird der immer deutlicher werdende Erdtrabant kurz zur Nebensache – die ISS taucht über der Millicher Halde am Himmel auf. Mit 27.000 km/h durchkreuzt die Raumstation als heller Punkt in kürzester Zeit den Nachthimmel und verschwindet nach wenigen Minuten wieder auf der gegenüber liegenden Seite.

Auch die Entdeckung des dritten Ereignisses lässt nicht lange auf sich warten: Unterhalb des Mondes ist der Mars zu erkennen. Mit Teleskopen, Ferngläsern und Kameras ausgerüstet beobachten die AG-Mitglieder das Jahrhundertereignis bis zum Schluss der Mond wieder hell wird. „Es ist so schön, dass die Schüler hier oben so viel sehen können“, sagt Birgit Fluhr-Leithoff, „dieses Ereignis ist für jeden von uns unvergesslich“.

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