Mineralienbörse in Hückelhoven Steine mit Geoden-Knacker öffnen
Hückelhoven · Die 25. Börse der Mineralien- und Bergbaufreunde zeigte viele funkelnde Exponate. Nach der anhaltenden Pandemie will der Verein wieder an alte Zeiten anknüpfen. Der Termin für 2023 steht schon fest.
Eintauchen in die glitzernde Welt der Mineralien, Erinnerungen an längst vergangene Zeiten wach werden lassen, als der Kohlehobel bei Sophia-Jacoba noch nicht stillstand: Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause hatten die Mineralien- und Bergbaufreunde wieder zu ihrer Börse eingeladen. In der Mehrzweckhalle am Gymnasium wurde die beliebte Veranstaltung einmal mehr zum großen Stelldichein der Sammler oder Besucher, die schon jetzt auf der Suche waren nach passenden Weihnachtsgeschenken.
Seit dem vergangenen Jahr ist Norbert Schollmann im Amt als neuer Vorsitzender des rührigen Vereins. „Scholle“ nennen sie ihn. Der ehemalige Kumpel, der wie die meisten Vereinsmitglieder vor vielen Jahren im Hückelhovener Steinkohlebergbau das schwarze Gold gefördert hat, gehört den Mineralien- und Bergbaufreunden seit sechs oder sieben Jahren an – so genau weiß er es selbst nicht. Matthias Schmitz, sein Vorgänger, wollte endlich kürzertreten.
Die mittlerweile 25. Auflage der internationalen Börse ist gleichzeitig ein Jubiläum. Groß gefeiert wird aber nicht. Nach der anhaltenden Pandemie fängt man wieder klein an. „Viele Kontakte sind in dieser Zeit eingeschlafen oder auch verloren gegangen“, gesteht Norbert Schollmann. Und: „Es muss erst wieder anlaufen.“ Er erzählt, wie sehr der verstorbene Ausstellungsleiter Franz Janke ihnen allen fehlt. Der frühere Bergmann hatte die Mineralienbörse über einen langen Zeitraum organisiert. Immerhin: Genau 27 Aussteller hatten Stände belegt. Auch ein türkischer und ein syrischer Verkäufer präsentierten ihre funkelnden Exponate.
Teilnehmer Andreas Franz zog gegen Ende ein zufriedenes Fazit. Seine violetten Drusen gehörten zu den begehrtesten Verkaufsstücken. In durch vulkanische Prozesse im Gestein entstandene Hohlräume war stark mineralhaltiges Wasser eingesickert, das im Laufe vieler Jahre zur Kristallbildung geführt hat. Aber auch Schmuck, alte Grubenlampen und Steigerstöcke als dekorative Erinnerung an die unvergessene Zechen-Ära waren zu haben. Die Gastgeber waren mit einem eigenen Verkaufsstand vertreten. Hier durften Interessierte einen Blick ins Mikroskop werfen. Sehr beliebt war auch der sogenannte Geoden-Knacker, mit dem Steine geöffnet werden konnten. Für kleines Geld waren die Trommelsteine zu haben – einfache Kieselsteine, die durch etliche Umdrehungen in der Trommel eine glatte Oberfläche erhielten.
Für die 26. Mineralienbörse steht der Termin bereits fest: Sonntag, 19. November 2023. An die Anfänge vor genau einem Vierteljahrhundert erinnert sich der langjährige Vorsitzende und „Museumsdirektor“ Matthias Schmitz noch genau. Damals hatte der ebenfalls inzwischen verstorbene Klaus Gilles die Idee, eine solche Börse zu organisieren, aus Alsdorf übernommen. Schon die Premiere geriet zum vollen Erfolg. „Etwa 120 oder 125 laufende Meter Verkaufsfläche konnten wir damals auf Anhieb vermieten“, erinnerte sich Schmitz.