1000-Tage-Bilanz Seit 1000 Tagen ein „Hohn“

Hückelhoven · Micki Schläger zieht nach 1000 Tagen eine erste Bilanz: Das Musikerleben mit den „Höhnern“ ist für den Keyboarder erfüllt von großen Momenten. Der Auftritt in der Lanxess-Arena war der bisher größte Moment.

 Micki Schläger (r.) ist bei den „Höhnern“ für die tasten zuständig.

Micki Schläger (r.) ist bei den „Höhnern“ für die tasten zuständig.

Foto: Höhner

Seit rund 1000 Tagen steht der Erkelenz-Hückelhovener Musiker Micki Schläger nun bei der Kölschen Kult-Truppe „Höhner“ am Keyboard. Eine Zeit, die für Micki Schläger auf der einen Seite wie im Flug verging, auf der anderen Seite aber auch sein bisheriges musikalisches Leben vollkommen auf den Kopf stellte. „Ich sehe die Höhner mehr als meine eigene Familie“, schmunzelt Schläger, denn mehr als 200 Tage im Jahr ist die Band unterwegs.

„Früher hatte ich einige Projekte, meine Band Just:Is, die musikalische Leitung bei Ute Freudenberg, die Begleitung weiterer Künstler, heute konzentriert sich alles auf die Höhner.“ Und die sind extrem vielseitig unterwegs: Kürzlich waren sie im ZDF-Fernsehgarten live im Fernsehen, kurz zuvor stand die „Höhner Rockin´ Roncalli“-Show unter anderem in Aachen auf dem Programm. Nun gibt es einige „normale“ Konzerte, bevor es im August mit „Höhner Classic“ unter anderem in der Philharmonie Köln weitergeht. „Das ist aber eher entspannt, weil die meisten Termine am Wochenende sind“, beschreibt Schläger. Für Urlaub bleibt ihm dennoch keine Zeit: „Da ist im Moment leider nichts geplant.“ Ohnehin plane er derzeit mehr von „Tag zu Tag“ als wirklich langfristig auf den Kalender zu schauen. Daher ist das „Heimspiel“ beim Cityfest in Hückelhoven auch noch recht weit weg.

Vor etwas mehr als drei Jahren hatte sich Micki Schläger für den Platz als Nachfolger von Höhner-Gründer Peter Werner am Keyboard beworben. Nach seiner humorvoll formulierten Bewerbung mit dem Stichwort „Keyboarder gefunden!“ folgten ein langes Telefonat und ein geheimes Vorspielen vor der Band. „Da habe ich wirklich alles gegeben“, erinnert sich Schläger. Spielen musste er neben dem Klassiker „Wenn nicht jetzt wann dann“ unbekanntere und neue Songs der Band sowie „Superstition“ von Stevie Wonder „in einer anderen Tonart“, beschreibt Schläger sein „Casting“. „Ich hatte schon ein gutes Gefühl“, erzählt er. Einen Tag später, gegen 22.15 Uhr folgte dann endlich der erwartete Anruf.

„Sitzt Du?“, fragte die Person am anderen Ende. Dann kamen die erlösenden Worte: „Einstimmig für Dich entschieden.“ Schläger wird zum „Hohn“: „Das war ein positiver Schock“, sagt der 50-Jährige. Und dieses positive Gefühl hält bis heute an: „Ich habe so viele schöne Momente gehabt, das kann man kaum alles beschreiben.“ Sein persönliches Highlight ist aber der Auftritt in der Kölner Lanxess-Arena gewesen: „Vor mehr als 10.000 Besuchern, dazu die große Bühne, die Halle, das alles zusammen ergreift einen wirklich.“

In seiner Musikschule „mjoy-music and more”, die er vor mehr als 20 Jahren gründete, ist er auch weiter aktiv: „So wie die Zeit es hergibt, bin ich dabei, denn ich freue mich richtig auf den Unterricht.“ Allerdings wurden die Aufgaben inzwischen auf mehrere Schultern verteilt, damit alles seinen geregelten Weg geht. Hin und wieder finden sogar Höhner-Fans den Weg in seine Musikschule: „Aber das ist recht selten, früher kamen sogar immer wieder andere Musiker-Kollegen, die Tipps am Keyboard brauchten.“

Darüber hinaus ruft dann aber eben seine „Höhner-Familie“. Als „sehr freundschaftlich“ bezeichnet Schläger die Atmosphäre und auch, wenn es mal Meinungsverschiedenheiten gibt, „dann geht es allen immer nur ums Weiterkommen für die Band“. Und passender Weise heißt der aktuelle Titel dazu „Wir halten die Welt an“. So klappt es dann auch mit mindestens 1000 weiteren Tagen.

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