Feuerwehr Hückelhoven Marathon an Ausbildung und Einsätzen

Hückelhoven · Es sind nicht immer die spektakulären Großbrände, die Feuerwehrleute in Atem halten. Auch Tierrettung und Brandwachen gehören zu den Aufgaben. Um effektiv helfen zu können, müssen sie sich regelmäßig fortbilden.

 Regelmäßige Übungungen sind für gut ausgebildete Feuerwehrleute obligatorisch – die Hückelhovener Wehr übte unter anderem das Retten einer im Auto eingeklemmten Person.

Regelmäßige Übungungen sind für gut ausgebildete Feuerwehrleute obligatorisch – die Hückelhovener Wehr übte unter anderem das Retten einer im Auto eingeklemmten Person.

Foto: RP/Freiwillige Feuerwehr Meerbusch

Ein Marathon-Programm leisteten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Hückelhoven am 6. April. „Bei vier parallel laufenden Seminaren und Lehrgängen waren an dem Wochenende insgesamt 43 Einsatzkräfte sowie zwölf Ausbilder aktiv, um sich im Bereich der Grundausbildung Modul 1 und 2, der technischen Hilfe-Ausbildung auf Kreisebene, in der Realbrandausbildung sowie bei Gefahrgutlagen (ABC-Lagen) aus- und weiterzubilden“, berichtet Pressesprecher Josef Loers. Zusätzlich rückten die Einsatzkräfte zu fünf Einsätzen aus.

Die 14 Mitstreiter der Realbrandausbildung waren mit der Übung an dem sonnigen Samstag doppelt bestraft. Die Atemschutzgeräteträger mussten in einem mit Holzpaletten angeheizten 600°C heißen Überseecontainer einen Parcours absolvieren, der ihnen alles abverlangte. Bei extremer Wärme mussten sie eine Musterwohnung auf vermisste Personen absuchen sowie bei der Brandbekämpfung eine Löschtaktik anwenden, um im Einsatzfall nicht vom Feuer überrascht zu werden.

 Im vergangenen Jahr wurde der neue Einsatzleitwagen der Feuerwehr Hückelhoven in Dienst gestellt.

Im vergangenen Jahr wurde der neue Einsatzleitwagen der Feuerwehr Hückelhoven in Dienst gestellt.

Foto: Feuerwehr Hückelhoven

Das Gefahrgut-Seminar begann am Freitag auf der Feuerwache Hückelhoven wie immer mit den theoretischen Grundlagen – der Schlüssel für die anspruchsvollen praktischen Übungsaufgaben am Samstag. Bei schönstem Wetter konnten die 14 Teilnehmer die praktischen Übungen wie Aufbauen und Betrieb eines Dekontaminationsplatzes sowie das Erkunden von Gefahrstoffen, das Abdichten und Umpumpen von Chemikalien absolvieren. Da die Atemschutztrupps unter Chemikalienschutzanzügen arbeiten mussten, war auch dies eine schweißtreibende Angelegenheit. In der technischen Hilfe stand für einen Feuerwehrmann aus Hückelhoven nach 40 Stunden Ausbildung die praktische Prüfung an. Aus einem auf der Seite liegenden Pkw musste eine eingeklemmte Person befreit werden. Hier war die Übungsaufgabe, den Patienten nach der Erstversorgung schonend aus dem Wagen zu retten. Da so eine Befreiung keine Einzelleistung ist, sondern die ganze Gruppe aufeinander abgestimmt sein muss, wurden die Maßnahmen in der Gruppe abgestimmt und umgesetzt. Nachdem die Rettung durchgeführt war, konnte der Prüfer der Gruppe eine gute Umsetzung der Maßnahmen bescheinigen.

Die Mitstreiter des Grundlehrganges, auch hier 14 an der Zahl, die schon seit fünf Wochen das Feuerwehrwissen erlernen, waren am Samstag mit ihren Ausbildern wieder voll konzentriert bei der Sache. Auf dem Stundenplan stand nun die Brandbekämpfung. Hier wurden Schläuche gerollt, die Wasserversorgung aufgebaut sowie die Brandbekämpfung durchgeführt. Für alle war das die Probe aufs Exempel, denn bald beginnt die Abschlussprüfung.

Und da waren ja noch die fünf Einsätze. Am Samstagmittag musste die Bereitschaftsgruppe um 12.40 Uhr zu einer Tierrettung ausrücken. Eine verletzte Taube wurde eingefangen und zum Tierarzt gebracht. Um 23.30 Uhr wurde wieder die Bereitschaftsgruppe zu einem vermeintlichen Pkw-Brand alarmiert. An der Einsatzstelle brannte aber nur die Böschung auf 15 Metern. Das Feuer wurde mit einem Hohlstrahlrohr gelöscht. Sonntagmorgen war für die Löscheinheit Baal um 6.15 Uhr die Nacht zu Ende. Im Industriegebiet war an einem Lkw Kraftstoff abgezapft worden und dadurch eine unbekannte Menge in den Kanal gelaufen. Die Einsatzkräfte legten Ölsperren im Kanal aus und streuten die Fahrbahn ab.

Die Kräfte aus Ratheim begleiteten ab 11 Uhr eine Veranstaltung in der Mehrzweckhalle als Brandsicherheitswache. Der letzte Einsatz war in Altmyhl, wo zwei größere Bäume und Unrat brannten. Durch die starke Hitze schmolzen am Wohnhaus die Rolladen. Zur Unterstützung der Ratheimer kamen Feuerwehrleute aus Kleingladbach, um mit einer Wärmebildkamera die Brandstelle zu kontrollieren.

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