Hückelhoven Lebenshilfe-Kita wird ein Passivbau

Hückelhoven · Die Arbeiterwohlfahrt baut in Hückelhoven und Hilfarth aus, die Lebenshilfe errichtet einen Neubau in Ratheim. Hier entstehen neue Kindergartenplätze. Über die Pläne und Baufortschritte wurde im Jugendhilfeausschuss berichtet.

Seit Jahren ist die Situation in der Kinderbetreuung in Hückelhoven angespannt. Es fehlen Plätze für die ganz Kleinen ebenso wie für die über drei Jahre alten Kinder. Jetzt wird gegengesteuert. Konkrete Maßnahmen sind schon in der Umsetzung oder noch in der Planung. Bis zum nächsten Kindergartenjahr soll es bis zu sieben neue Gruppen geben. Über Einzelheiten wurden die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses am Mittwochabend informiert.

In Hilfarth an der Fichtenstraße, wo die Awo zwei Gruppen mit 50 Ü3-Plätzen betreut, gibt es seit Jahren vier zusätzliche Plätze. Nach dem Ratsbeschluss von April werden als "Interimsgruppe" weitere 25 Ü3-Plätze eingerichtet. Parallel dazu wird angebaut - die Kita erhält eine neue Gruppe mit 20 Plätzen, davon sechs für Kinder unter drei. Diese Gruppe soll zu Beginn des Kindergartenjahres 2019/20 den Betrieb aufnehmen. Dafür stehen Fördergelder von maximal 233.845 Euro zur Verfügung. Erweitert wird auch schon der Waldkindergarten "Frischlinge" (seit August 2016 eine Gruppe für 20 Kinder über drei Jahren), der bereits auf Jahre hinaus eine Warteliste führt. Jetzt sollen dort auch die Kleineren Platz finden. Für eine neue Gruppe mit sechs U3- und 14 Ü3-Plätzen muss die Schutzhütte erweitert werden. Für diesen Plan plant die Stadt einen Zuschuss von maximal 25.000 Euro im Haushalt 2018 ein.

Beim Awo-Familienzentrum Im Rhin ist bereits die fünfte Gruppe im Neubau fertig. In einem zweiten Bauabschnitt sollen zwei weitere Gruppenräume mit Nebenraum und Sanitärbereich entstehen. Um auch die Kinder unter zwei und drei Jahren in flexibel nutzbaren Räumen betreuen zu können, wird das Konzept des Familienzentrums angepasst.

Die Pläne der Lebenshilfe für den Neubau einer drei-Gruppen-Kindertageseinrichtung in Ratheim stellte im Ausschuss der Erkelenzer Architekt Josef Viethen vor. Ein Passivhaus-Kindergarten soll es werden mit einer Fläche von 725 Quadratmetern, die Kosten werden auf 1,982 Millionen Euro beziffert. Der Winkel-Bau soll neben drei Gruppenräumen einen Therapieraum erhalten, im "Gelenk" einen Mehrzweckraum und einen großzügigen Eingangsbereich, der auch als Elterntreff dienen kann. Das Grundstück am Ende des Diebswegs, am Feld in Richtung Halde, steigt nach hinten um vier Meter an. "Wir bauen in den Berg", erklärte Viethen. "Das ist eine spannende Aufgabe, aber nichts Ungewöhnliches." Die Kinder könnten später in Richtung Süden ins Tal schauen. Das Wasser vom Hang soll mit Graben und Drainage abgeleitet werden.

"Der Bedarf ist da", unterstrich Edgar Johnen, Geschäftsführer der Lebenshilfe Heinsberg. "Mit der ersten Kita in Hückelhoven freuen wir uns, auch hier einen Standort zu haben." Der Akzent in Ratheim werde auf Kindern mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen liegen, doch der integrative Kindergarten sei für alle Kinder da. Zurzeit werden bereits zwei Gruppen mit 40 Kindern in Räumen der Grundschule Im Weidengrund betreut. Der Neubau soll im Kindergartenjahr 2018 bezugsfertig sein, man befinde sich "in den finalen Planungen", so Edgar Johnen.

(gala)
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