Kostenlose Karten in Hückelhoven Urkomischer Ärger beim Kronen-Max

Hückelhoven · Das Ensemble des integrativen Lambertus-Theaters in Hückelhoven probt sein neues Stück. Fünf Bewohner aus Haus Schnorrenberg wirken als Statisten und Darsteller mit Sprechrollen mit. Premiere ist am Freitag, 17. Mai.

 In der Gaststätte „Zur Krone“ versammeln sich die Akteure, um zu demonstrieren, wie schnell die Feuerwehr bereit sein kann.

In der Gaststätte „Zur Krone“ versammeln sich die Akteure, um zu demonstrieren, wie schnell die Feuerwehr bereit sein kann.

Foto: Ruth Klapproth

Arnd Wackernagel beschreibt sich als ruhig und zurückhaltend, während die Figur, die er verkörpert, eher das Gegenteil ist: laut und aufbrausend – Florian Gruber, seines Zeichens Feuerwehrkommandant, von Beruf Gipsermeister und Mitglied des Gemeinderates.

Arnd Wackernagel ist einer von fünf Mitspielern aus dem Hückelhovener Wohnprojekt Haus Schnorrenberg für Menschen mit Handicap. Der 56-Jährige, der inzwischen eine eigene Wohnung im nahe gelegenen Wohnpark Jülicher Straße bezogen hat, um mehr Platz zu haben, hat die Inszenierungen des integrativen Lambertus-Theaters lange als Zuschauer verfolgt, ehe er vor rund zwei Jahren als Darsteller zu der quirligen, bunt gemischten Truppe stieß. Kultur interessiert ihn sehr. Häufig besucht er Aufführungen in der Hückelhovener Aula. Auch auf Schlagersänger Roland Kaiser an Schacht 3 freut er sich schon.

Seinen Text für das neue Stück „Ärger beim Kronen-Max“ von Bernd Gombold lernt er zu Hause. „Man muss immer gut aufpassen, um zu wissen, wann man dran ist und welche die richtige Person ist, die man anguckt“, erklärt Arnd Wackernagel zum richtigen Einsatz-Moment auf der Bühne. Seit dem Jahr 2000 lässt das Laien-Ensemble um Regisseurin Ulrike Niehsen das katholische St.-Lambertus-Jugendheim für die unterhaltsamen Aufführungen zum Theatersaal werden.

Besonders wichtig ist der Doverenerin, deren Ehemann Fredi Niehsen den hinterlistigen, durchtriebenen Dorfbürgermeister Fred Häberle spielt, die Integration der Haus-Schnorrenberg-Bewohner, die überwiegend kleinere Statisten-Rollen ohne oder mit nur wenig Sprecheinsatz übernehmen.

Im vergangenen Jahr hatte Arnd Wackernagel noch keinen Text. Diesmal traut er sich schon mehr zu. Und lernt unermüdlich, damit bei der Theaterpremiere am Freitag, 17. Mai, 19 Uhr, alles sitzt. Für den „Ärger beim Kronen-Max“ hat Ensemble-Mitglied Anne Wender eine Kneipen-Lampe mit Bierwerbung aus ihrem Partykeller beigesteuert. Immer mittwochs abends treffen sich die Hobbymimen im Lambertus-Jugendheim, um gemeinsam zu proben. Auf dem Tisch stehen Wein, Bier und Mineralwasser bereit für die Pausen.

Die elf Darsteller und fünf Statisten erzählen die urkomische Geschichte des Dorfwirts Max Ströbele (Uwe Zahren), der seit dem Tod seiner Ehefrau genau so heruntergekommen ist wie seine wenig einladend wirkende Gastwirtschaft „Zur Krone“. Auf sein Äußeres legt der ungepflegte Kneipier keinen Wert. Ihn interessieren die Briefe, die er mit seinem Freund, dem Postboten Josef Schmied (Manuel Romero) regelmäßig mit Hilfe von Wasserdampf heimlich öffnet. So gelingt es den beiden gewieften Männern, dem unehrlichen Treiben des schlitzohrigen Bürgermeisters auf die Schliche zu kommen und ihn auszutricksen. Sie nutzen ihre geheimen Kenntnisse, um den Ersten Bürger mit seinen fiesen Gaunereien zu entlarven, Max‘ renovierungsbedürftige Gaststätte zu neuem Glanz und Max‘ Tochter Moni (Maike Wender) zu einem Mann zu verhelfen. Denn ursprünglich hatte Kronen-Max ganz andere Pläne mit ihr — die hübsche Pfarrsekretärin sollte ins Kloster gehen.

Den vergnüglichen „Ärger beim Kronen-Max“ gibt es am Freitag, 17. Mai, 19 Uhr (Premierenvorstellung), am Sonntag, 19. Mai, um 16 Uhr, und am Freitag, 24. Mai, um 18 Uhr. Die Aufführungen finden im Jugendheim St. Lambertus, Am Jugendheim 5, statt.

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