Kultur in Hückelhoven Hobbyschauspieler des Lambertus-Theaters proben neues Stück

Hückelhoven · Im Mai stehen drei Aufführungen für das inklusive Ensemble auf dem Programm. Der Eintritt ist frei. Was die Zuschauer erwarten können.

 Paula Piepenbrink (Christiane Meder, dritte von links) lässt sich von drei potenziellen Vätern Alimente für ihren Sohn Paul (Torsten Schmitz, rechts) zahlen.

Paula Piepenbrink (Christiane Meder, dritte von links) lässt sich von drei potenziellen Vätern Alimente für ihren Sohn Paul (Torsten Schmitz, rechts) zahlen.

Foto: Daniela Giess

Der Text sitzt. Olli Schulte lernt ihn zu Hause im Wohnprojekt Haus Schnorrenberg. Der 37-Jährige gehört zu den vier Menschen mit Handicap, die Regisseurin Ulrike Niehsen in ihre Theaterinszenierungen integriert. Mit seinem Betreuer Jonas Wender, der ebenfalls zu den Hobbymimen des Hückelhovener Lambertus-Theaters gehört, übt er seinen urkomischen Bühneneinsatz als Mitglied der Gesangstruppe „Die Jacob Sisters“. Die blonde Lockenperücke, pinkfarbener Lidschatten und ein grüner Glitzer-Lippenstift gehören zu den Accessoires, die er für seine Rolle mit Gesangseinlage benutzt. Ein zünftiges Dirndlkleid wird noch dazu kommen, es muss erst noch von der Änderungsschneiderin auf Figur gebracht werden.

Für Schulte bedeutet sein Einsatz eine Premiere, er ist neu dabei. Vorher hat er beim Getränkeverkauf mitgeholfen und ist dabei auf den Geschmack gekommen – Bühnenluft zu schnuppern, das könnte auch für ihn was sein. Immer mittwochabends treffen sich die Frauen und Männer im großen Saal des katholischen Jugendheims, um für die drei bevorstehenden Aufführungen zu proben. Mit dem Ohnesorg-Stück „Die Kartenlegerin“ ging es 2022 nach der langen Corona-Zwangspause im kleinen Rahmen mit nur zwei Aufführungen weiter. Diesmal sind wieder drei Termine vorgesehen, wenn das Inklusionstheater mit Wilfried Reinehrs Schwank „Drei tolle Väter“ eine erstaunliche Geschichte erzählt.

Dabei steht Paul Piepenbrink (gespielt von Torsten Schmitz) im Mittelpunkt, dessen Mutter Paula (Christiane Meder) seit 20 Jahren einen raffinierten Plan umsetzt. Die ehemalige Tänzerin lässt sich von drei Männern gleichzeitig Alimente für ihn zahlen. Die Männer schöpfen keinen Verdacht, da jeder ein Techtelmechtel mit ihr hatte. Der ganze Schwindel fliegt auf, als sich ausgerechnet Claudia Kindermann (Maike Wender), die Tochter des potenziellen Kindsvaters und Inhabers der Künstleragentur Fortissimo, Karl Kindermann (Uwe Zahren), in ihn verliebt. Kindermann ist davon überzeugt, dass die beiden Geschwister sind, und setzt alles daran, die junge Liebe zu zerstören. Der ehemalige Schnelldichter Henry Miller alias Jonas Wender und Privatdetektiv Gerold Holmes (Manfred Backes) schalten sich ein, so dass das verliebte Paar zum Schluss doch noch glücklich werden kann.

Kostenlose Eintrittskarten für den Schwank in drei Akten sind nach den Osterferien im Eine-Welt-Laden und im Amos-Shop in der Haagstraße sowie bei den 17 beteiligten Schauspielern erhältlich. Regisseurin Ulrike Niehsen verspricht „einen Lacher nach dem anderen“ und wird sämtliche Einnahmen dem Lambertus-Jugendheim sowie einer weiteren Einrichtung, die noch nicht feststeht, zur Verfügung stellen.

(dg)
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