Kirchenpark ist erweitert Eine Oase für Kleingladbach
Kleingladbach · Am Wochenende wurde die Erweiterung des Kirchenparks rund um St. Stephanus gefeiert. Heinz-Josef „Pino“ Vergoßen und Beate Kavalir freuten sich über den großen Zuspruch der Gäste.
Rund um den ehemaligen Friedhof an der Kleingladbacher Kirche ist ein kleines Paradies entstanden: Blühende Beete, Wasserspiele, ein Bachlauf, eine Boule-Anlage und 13 Sitzbänke, die dazu einladen, einen Moment innezuhalten und die Natur zu genießen. Dass der Kirchenpark heute so aussieht, ist vor allem zwei Anwohnern zu verdanken: Heinz-Josef „Pino“ Vergoßen und Beate Kavalir hatten vor rund vier Jahren beschlossen, die ungenutzte und zugewachsene Fläche Stück für Stück in einen öffentlichen Park zu verwandeln.
Der oberste Teil rund um die Kirche selbst wurde vor rund zwei Jahren fertig. „Diesen Teil haben wir noch zu zweit gemacht, da haben wir etwa zwei Jahre gebraucht“, erinnert sich Pino Vergoßen. Für die Fertigstellung des zweiten Areals hätten sich aber einige Mitstreiter gefunden: „Wir haben eine WhatsApp-Gruppe gegründet, da sind inzwischen 18 Leute drin. Fünf davon sind besonders aktiv und wirklich jederzeit zur Stelle, wenn wir helfende Hände brauchen – dadurch konnten wir den größeren zweiten Teil des Parks auch schon nach anderthalb Jahren präsentieren.“
Da Beate Kavalir als gelernte Gärtnerin, Floristin und Botanikerin als Einzige vom Fach ist, liegt die Planungshoheit für die Parkanlage und weitere Ausbauten in den Händen des Paares. „Ideen gibt es natürlich viele, aber als wir uns der Fläche damals angenommen haben, haben wir besonders großen Wert darauf gelegt, einen Ort zur Erholung und Entspannung zu schaffen“, so Kavalir. „Für mich war es außerdem oberstes Gebot, dass vom Frühlingsbeginn bis zum ersten Frost immer etwas blüht. Parks sind zwar immer schön, viele sind jedoch auf Bäume und Sträucher beschränkt und ‚nur‘ grün. Durch die vielen verschiedenen blühenden Stauden haben bei uns nicht nur die Besucher große Freude an den Beeten, hier verhungert auch kein Insekt.“
Die bunten Ecken und Ruheorte, die den Kirchenpark so schön machen, sind alle in Eigenregie entstanden: „Wir sind uns hier für nichts zu schade. Pflastern, baggern und Fundamente verlegen, das machen wir innerhalb der Gruppe alles selber – Rudi Heinen hat beispielsweise die Baggeraufgaben übernommen“, erzählte Vergoßen. Dennoch habe das gesamte Dorf einen erheblichen Anteil am Park geleistet, sagt der ehemalige Hausarzt. „Wir haben viele Spenden erhalten – die Bänke beispielsweise, davon haben wir keine einzige kaufen müssen. Dasselbe gilt für die Pflastersteine und viele Blumen. Da war unser einziges Problem nur, dass wir bei manchen Jungpflanzen nicht wussten, was genau wir bekommen haben und wie groß das einmal wird – aber auch dafür haben wir Lösungen gefunden“, lachte er.
Zwischen den Schattenplätzchen, Pausenorten und Blühwiesen sticht ein Kunstwerk nun besonders hervor: Die Stele von Peter Hodiamont aus Aachen – eins der Kunstwerke, die die Stadt Hückelhoven vor rund 50 Jahren als Geschenk an die Dörfer überreichte. Auf ihr sind die wichtigsten kulturellen Schätze Kleingladbachs verewigt. In der neuen Parkanlage kommt sie nun besonders gut zur Geltung.
Das persönliche Highlight für die beiden „Schöpfer“ des Kirchenparks ist der 25 Meter lange Wasserlauf im neuen Areal. „Für mich gehört Wasser einfach in irgendeiner Form zu einem Park dazu, deswegen war der Bachlauf ein Herzenswunsch von mir – auch wenn ich ihn zwischendurch ein bisschen bereut habe“, lachte Kavalir. „Der Bach hat uns wirklich ein paar schlaflose Nächte bereitet“, erklärte ihr Mann. Die ursprüngliche Berechnung der Wassermengen hätte gepasst, doch mit Einbau der Staustufen habe die Wasserzirkulation nicht mehr wie geplant funktioniert. „Wir haben an einigen Lösungen gebastelt, aber bis wir ein passendes System gefunden haben, ist einige Zeit ins Land gezogen“, sagten die beiden.
Umso schöner plätschert nun das Wasser an ihrem Lieblingsort im Park. Alle anderen Besucher haben rund um die Uhr Zeit, sich ihren eigenen Lieblingsplatz im Kirchenpark zu suchen: Ohne Tor und Beschränkungen ist er immer öffentlich zugänglich, so wie von Beate Kavalir und Pino Vergoßen vorgesehen.