Hückelhoven Junge Musiker zaubern beste Laune

Hückelhoven · Seit 1996 beginnt das Jahr in Hückelhoven beschwingt: mit dem Neujahrskonzert in der Aula. Zum zweiten Mal verbreitete die Junge Philharmonie der Ukraine unter dem Dirigat von Georg Mais gute Laune im ausverkauften Haus.

 Die Junge Philharmonie der Ukraine war auch schon vor Jahresfrist zu Gast in der Aula. Jetzt zeigte sich das Publikum erneut begeistert – auf Wiedersehen im Jahr 2015.

Die Junge Philharmonie der Ukraine war auch schon vor Jahresfrist zu Gast in der Aula. Jetzt zeigte sich das Publikum erneut begeistert – auf Wiedersehen im Jahr 2015.

Foto: JÜRGEN LAASER (ARCHIV)

Im Dezember stellte der Rat der Ex-Bergbaustadt zum Jahresabschluss eine positive Situation fest — vielleicht liegt's ja auch ein bisschen daran, dass seit 1996 jeweils das Jahr in Hückelhoven gut beginnt. Dafür sorgen nämlich seitdem am jeweils ersten Sonntag im Januar hervorragende Jugendorchester osteuropäischer Philharmonien/Akademien. 2014 war es zum zweiten Mal die Junge Philharmonie der Ukraine unter dem Dirigat von Georg Mais und dem Chef der Gesamtphilharmonie, Volodomyr Syvokhip, die vom ersten Takt beste Laune verbreiteten.

Tourneeorganisator Georg Mais, 1958 in Überlingen am Bodensee geboren, hat seit Jahrzehnten beste Konzertkontakte und Lehrtätigkeiten "im Osten bis nach China", so im Gespräch mit der RP, die ihn immer wieder in die Lage versetzen, aus dem fast unerschöpflichen Fundus die talentierten und gut ausgebildeten jungen Musikerinnen und Musiker nach Deutschland und jedes Mal nach Hückelhoven zu bringen. Dass Anspruch und Wirklichkeit übereinstimmen, wird dadurch belegt, dass die 750 Karten im Nu ausverkauft sind. Aus Lviv, dem früher österreichischen Lemberg, hatte das mehr als 40-köpfige Ensemble ein Neujahrskonzert in der Tradition der Wiener Vorbilder mitgebracht, das auch wie bei den Wiener Symphonikern mit dem "Radetzky(Klatsch-)marsch" endete.

Start war mit dem Klassiker "Die Fledermaus" von dem Wiener-Walzer-Klassiker Johann Strauß j., dessen Ouvertüre mit Georg Mais am Taktstock spielerisch-leicht Frühlingsstimmung in die Aula zauberte. Zauberhaft ging's weiter mit der Sopranistin Marianna Laba vom Lviver Musiktheater, die ihre stimmlichen Qualitäten schon in Mozarts "Zauberflöte" und "Idomeneo" belegte. Ihr schauspielerisches Talent kam beim "Schwipslied" aus Strauß' "Eine Nacht in Venedig" mit Schampusglas "torkelnd" umjubelt zur Geltung. Das Orchester aus jungen Leuten, fast alle Anfang 20, zeigte in Verdis "La Forza del Destino" (Die Macht des Schicksals) die ganze Bandbreite des Stücks von filigran bis machtvoll mit individuellem Können an Violinen, Celli, Bässen, Klarinetten, Hörnern, Trompeten, Posaunen, Fagotts, Pauken und Trommeln.

Musikkenner im Publikum stellten vor allem den perfekten Einsatz der Bläser heraus. Eingangs hatte sich Georg Mais bei der Volkshochschule des Kreises mit ihrem Leiter Franz Josef Dahlmanns und der Stadt Hückelhoven mit stellvertretendem Bürgermeister Dieter Geitner für die Konzert-Organisation in den "heiligen Hallen" der Ex-Bergbaustadt bedankt. Geitner gab am Ende den Dank zurück an die Musiker in Worten und mit Blumen für die charmante Sopranistin und den gut gelaunt dirigierenden Volodimyr Syvokhip. Der schon mal mit den Fäusten dirigierte, was zwei Landsleute von ihm in einem anderen Metier in kleinen Vierecken perfekt beherrschen...

Auf Georg Mais' abschließende Fragen ins Publikum "Wissen Sie schon, was Sie am ersten Sonntag im Jahr 2015 machen? Und wissen Sie, was das Orchester am ersten Sonntag im Jahr 2015 macht?", gab es ein 750-stimmiges "Jaaaa!!!!" Ein Wiedersehen in den heiligen Hallen.

(isp)
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