Konzert in Brachelen Konzert-Gala zum Hundertjährigen

Brachelen · Mit Ovationen im Stehen dankte das Publikum dem Brachelener Jubelchor und seinen musikalischen Gästen. Für Tenor Lothar Odinius war es ein Heimspiel. Zuhörer sollten sich von der Musik berühren lassen.

 Das Jubiläumskonzert gestaltete der gemeinsame Chor mit Sängern und Sängerinnen der Chöre der GdG Hückelhoven unter der Gesamtleitung von Jürgen Knorr; am Klavier Bernd Kleinen.

Das Jubiläumskonzert gestaltete der gemeinsame Chor mit Sängern und Sängerinnen der Chöre der GdG Hückelhoven unter der Gesamtleitung von Jürgen Knorr; am Klavier Bernd Kleinen.

Foto: Ruth Klapproth

Eine derartige Stimme hat die Brachelener Gereon-Kirche in ihrer mehrhundertjährigen Geschichte noch nicht gehört und erlebt, obwohl die Stimme dort schon vor dem Jubiläums-Sonntag erklungen ist: Lothar Odinius, Tenor, auf vielen bekannten Bühnen der Welt, kehrte nach längerer Zeit in seinen Heimatort Brachelen zurück, um den Kirchenchor St. Gereon zu dessen 100-jährigem Bestehen in einer Konzert-Gala zu unterstützen. Ovationen im Stehen von mehr als 200 Besuchern dankten ihm und dem Jubelchor für ein anspruchsvolles Programm mit einer Umsetzung, deren Qualität der Chor jeweils am ersten Adventssonntag mit akribischer Probenarbeit unter Beweis stellt.

Zum großen Erfolg trug bei, dass die Brachelener unter Vorsitz von Hermann-Josef Bocks und dem Dirigat von Jürgen Knorr sich der Unterstützung befreundeter Chöre und Musiker versichert hatten. Gut 80 Sängerinnen und Sänger der Kirchenchöre Hückelhoven und Ratheim, beide unter Leitung von Kantor Georg Pusch, Doveren unter Leitung von Ulrike Minkenberg und dem Jungen Chor Brachelen mit seinem Leiter Diakon Heinz Brand bildeten im Chor-Raum der Kirche eine echte Gemeinschaft, die sowohl á capella wie auch mit Orgel- oder Klavierbegleitung in einem Programm in anderthalb Stunden von insgesamt 20 Stücken aus Sakral- wie auch Profan-Musik die Spannung hoch hielt. Dazu stießen die bekannten Musikerinnen und Musiker Sabine Backes an der Querflöte sowie Bernd Kleinen und Gottfried Houben an Orgel und Klavier mit solistischen Zwischenspielen.

Eine verbale Einstimmung aufs Konzert hatte der Schirmherr und Theologe Thomas Klosterkamp eingangs gegeben mit unter anderem der Aufforderung an die Zuhörer, sich von den Liedern und der Musik „berühren zu lassen“, auch im Glauben könne Musik das leisten, was Worte nicht können. Dazu flachste er: „Was sagt der Westfale morgens? Was muss ich heute tun? Was sagt der Rheinländer morgens? Wo gehe ich heute Abend hin? Sie haben sich für heute Abend richtig entschieden!“

Jubelchor und Gesamtleiter Jürgen Knorr hatten sich für den Konzert-Start mit der „Toccata aus der 5. Sinfonie“ von Charles Marie Widor und Kantor Georg Pusch an der Groß-Orgel ebenfalls richtig entschieden – das ebenso machtvolle wie feine Stück war die richtige Einstimmung ins Programm, das neben den 20 Kompositionen eine Zugabe in Form eines italienischen Opernlieds von Tenor Lothar Odinius enthielt.

Hermann-Josef Bocks hielt in seinem abschließenden Dank den Sinn von Kirchenchören und des Jubelkonzerts fest: „Das vorletzte Lied ‚Danket dem Herrn‘ drückt den heutigen Tag am besten aus!“

Auch wenn der Altersdurchschnitt der nun hundertjährigen Chorgemeinschaft kontinuierlich steigt, wird jeden Donnerstag im örtlichen Lokal „Zum Postmeister“ eifrig geprobt. Der Chor fährt auch zu auswärtigen Auftritten, zum Beispiel im Krankenhaus Linnich. Jährlich nehmen die Chormitglieder an der Wallfahrt nach Kevelaer teil.

Nicht nur die ernste Musica sacra beschäftigt den Kirchenchor, er stellt auch in der fünften Jahreszeit eine eigene Karnevalssitzung auf die Beine mit Vorträgen der Mitglieder und Unterstützung des Brachelener Karnevalsvereins „Brökeler Kappehäuer“.

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