Rindertag in Hückelhoven Immer weniger Rinder im Kreis Heinsberg

Hückelhoven · Über die aktuellen Entwicklungen in der Rinderzucht haben sich die Züchter des Kreises Heinsberg kürzlich in Hückelhoven ausgetauscht.

In Hückelhoven fand der Heinsberger Rindertag statt.   Archiv-Foto: dpa

In Hückelhoven fand der Heinsberger Rindertag statt. Archiv-Foto: dpa

Foto: dpa/Lino Mirgeler

In Hilfarth fand kürzlich der Heinsberger Rindertag statt. Zahlreiche Milchviehhalter trafen sich dort für die jährliche Versammlung des Rinderzuchtvereins für den Kreis Heinsberg.

Nachdem der Vorsitzende Hubert Ollertz-Mertens alle anwesenden Rinderzüchter begrüßte, trug Jessica Lynders, Geschäftsführerin des Rinderzuchtvereins, den Geschäftsbericht vor. Dort erläuterte sie, dass die Zahlen der Rinder und Rinderhaltung im Kreis Heinsberg wie in den letzten Jahren zuvor rückläufig sind. So werden nach Zahlen der Tierseuchenkasse im Kreis Heinsberg zurzeit 31.868 Rinder in 301 Betrieben gehalten, dies ist ein Rückgang von 420 Rindern im Vergleich zum Vorjahr.

Sehr erfreut führte sie auf, dass die Zahl der langlebigen Milchkühe mit einer Lebensleistung von über 100.000 Litern Milch ebenso wie in den letzten Jahren zuvor weiter angestiegen ist. So konnten in diesem Jahr 28 Kühe diese außerordentliche Leistung erbringen. Danach zählte sie die weiteren Kühe auf, die mit der Zuchtelite ausgezeichnet werden und Kühe die für ihre Exterieur-Beurteilung als Exzellent-Kühe eingestuft werden.

Weiter ging es dann mit dem Bericht von Axel Kratzenberg, Milcherzeugungsberater bei der Landwirtschaftskammer NRW. Dieser hob hervor, dass die Heinsberger Milchviehbetriebe im Vergleich mit den Nachbarkreisen Düren und Aachen leistungsstärker sind. Er hob besonders hervor, dass die Herdbuchbetriebe mit ihrer Leistung auch über den Schnitt des ganzen Zuchtverbandes liegen, „dies zeigt, dass Profis am Werk sind und ein hohes Maß an Tierwohl eingehalten wird.“ Besonders stach der Betrieb Willi Pelzer aus Schalbruch heraus, der bei der Milchleistungsprüfung mit seiner Herde als 12. bester Betrieb aus ganz NRW glänzte. Seine Kühe Litschie und Aiden sowie die Färse Corrie sind unter den besten zehn Tieren aus ganz NRW aufgelistet.

Zum Schluss seines Berichtes zeigte er auf, welche Betriebe in diesem Jahr die Plakette für hervorragende Milcherzeugung erhalten. Um diese Auszeichnung zu erlangen, müssen einige züchterische, Lebensleistungs- und Qualitätsmilch-Kriterien erfüllt werden. In diesem Jahr wurden die Betriebe Hubert Ollertz-Mertens aus Heinsberg, Heinen GbR aus Schierwaldenrath und Herbert Schiffers aus Waldfeucht ausgezeichnet.

Zum Schluss referierte Albert Hortmann-Scholten zum Thema „Rohstoffkostenexplosion und Inflation – Was kommt auf die Agrarmärkte zu?“ Hierzu erläuterte er zunächst, wie es zu der Rohstoffkostenexplosion aufgrund unter anderem des Ukrainekrieges gekommen ist, und wie es den Prognosen der Agrarmärkte nach weiter geht. Dabei listete er auf, dass die Nachfrage in der EU stabil ist, global die Nachfrage nach Rind und Milchprodukten aber steigt. Er trug jedoch auch vor, dass Wettbewerbsnachteile durch steigende Kosten und immer neue Gesetze und Auflagen die Rinderhaltung erschweren. Zum Ende seines Vortrags ging er auch auf das Thema Klimaschutz ein. Dabei zeigte er auf, dass beispielsweise ein Soja-Drink 12 Gramm CO² und ein Hafer-Drink 39 Gramm CO² Klimagas je Nährstoffäquivalent produziert, jedoch im Vergleich die Kuhmilch nur 4 Gramm CO² verursacht.

(RP)
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