Hückelhoven Im Ratssaal war sogar Parkett verkleidet

Hückelhoven · Bürgermeister Bernd Jansen empfing im Sitzungssaal des Rathauses traditionell neun Karnevalsgesellschaften, ihre (Kinder-)Prinzenpaare und ein Dreigestirn. Deren Gastgeschenke waren Mariechentänze und viele Orden.

 Bürgermeister Bernd Jansen empfing die Tollitäten und Vereinspräsidenten der Karnevalsvereine im Hückelhovener Stadtgebiet.

Bürgermeister Bernd Jansen empfing die Tollitäten und Vereinspräsidenten der Karnevalsvereine im Hückelhovener Stadtgebiet.

Foto: JÜRGEN LAASER

Wenn im Hückelhovener Rathaus Karneval gefeiert wird, dann aber richtig: Sogar der altehrwürdige Parkett-Fußboden des historischen Rats-Trakts an der Parkhofstraße war verkleidet - mit einer Kunststoffmeterware, aber in Parkettdesign. Am gestrigen Freitagmorgen war der Saal die Bühne für den Gastgeber, Bürgermeister Bernd Jansen, der die Spitzen von neun Karnevalsgesellschaften (KG) zum traditionellen Prinzenempfang eingeladen hatte. Die waren auch alle da, teils mit riesigem Gefolge, während der Bürgermeister es bei fünf Begleitungen beließ - seinem 1. Stellvertreter Dieter Geitner, der 2. Stellvertreterin Andrea Axer sowie von der Verwaltung die Damen aus seinem Vorzimmer, Sabine Geyser und Ute Lüdtke, als Traditionsbesetzung auch schon Brauchtum.

Bernd Jansen begrüßte die farbenfrohe Schar einen "Tag nach Eröffnung des Straßenkarnevals, was man einigen Leuten noch ansehen kann", was allerdings der Bewegungs- und Sangesfreude wie dem guten Zuspruch zu Pils und Alt, natürlich auch Alkoholfreiem, keinen Abbruch tat.

Direktes bürgerschaftliches Engagement - das drückt sich beim Prinzenempfang jeweils dadurch aus, dass eine KG die Moderation übernimmt, mit Humor tat das Sitzungspräsident Manfred Holten von den Hilfarther Trötemänn, und den Ausschank der Getränke, bei der sich die KG Tipp Doveren auszeichnete. Jedes Jahr steige der Bierabsatz, wertete der Bürgermeister die Veranstaltung als Erfolg in jeder Hinsicht.

Und dieser Freitag ist immer auch der Tag der Tanzmariechen, die zu mehr als einem Dutzend von acht der Gesellschaften übers getarnte Parkett wirbelten und mit bemerkenswerter Artistik den beengten Raum unfallfrei inklusive Überschlägen durchmaßen. Ohne Marie, dafür mit Stimmungssängerin und Sänger die Bröökeler Kappehäuer, für die ohnehin mit Dreigestirn samt ausladendem Pfauenfederschmuck der Raum zu eng wurde. Ebenso bühnenfüllend die Ratheimer von All onger eene Hoot, von denen Manfred Holten meinte, dass sie gar nicht alle unter einen Hut passten, mit Prinzessin Marianna I., die als gebürtige Slowenin den Rurländern rheinische Strahlkraft bewies, und Prinz Ingo I. (Junga).

Annähernd im Zentnermaß wechselten die karnevalistischen Orden - von den Rathausspitzen zu den Narrenspitzen und umgekehrt. Eine besondere (hohe) Auszeichnung für Bernd Jansen bedeutete das "Grenzlandwappen" des Verbandes der Karnevalsgesellschaften der Aachener Grenzlandkreise für die langjährige Förderung des Brauchtums vor der Fastenzeit. Des Bürgermeisters Abschied an die Narren war ein Appell, die kommenden Tage froh zu genießen: "Wir leben in verrückten Zeiten, aber der Karneval lebt. Gehen Sie auf die Straßen und feiern einen schönen Karneval!"

(isp)
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