Hückelhovenerinnen helfen 14.000 Euro für Erdbeben-Opfer gesammelt

Hückelhoven · Mit einer leeren Lagerhalle im Gewerbepark Marienhof in Hilfarth fing alles an. Die Summe, die die zwölf Frauen bei ihrer spontanen Solidaritätsaktion einnahmen, überstieg ihre kühnsten Erwartungen.

Sie sammelten für die Erdbeben-Opfer in der Türkei: Aleyna Kocatürk (links) und Elif Acikgöz.  Foto:    Daniela Giess

Sie sammelten für die Erdbeben-Opfer in der Türkei: Aleyna Kocatürk (links) und Elif Acikgöz. Foto: Daniela Giess

Foto: Daniela Giess

Als sie vor einigen Wochen die schrecklichen Bilder der Erdbeben-Katastrophe sahen, beschlossen sie sofort zu helfen. Die Summe, die die zwölf Frauen bei ihrer spontanen Solidaritätsaktion einnahmen, überstieg ihre kühnsten Erwartungen: mehr als 14.000 Euro, dazu 200 neue Matratzen, die der Hilfarther Matratzenhersteller Silentnight Houben zur Verfügung gestellt hatte.

Mit einer leeren Lagerhalle im Gewerbepark Marienhof in Hilfarth fing alles an. „Wir durften den Raum einen Monat lang kostenlos nutzen“, erzählt Aleyna Kocatürk. Die 22-jährige ausgebildete Friseurin und zurzeit in einer weiteren Ausbildung zur Pflegefachfrau mobilisierte kurzerhand Freundinnen und Bekannte. Lieh Tische und Bänke bei der Ditib-Moscheegemeinde aus, bat die zahlreichen Unterstützer, Kuchen und Torten zu backen oder Salate zu kreieren für den guten Zweck. Mehrere Tausend Besucher kamen zu der Lagerhalle und feierten ein großes Fest. In den sozialen Medien hatten die Gastgeberinnen dazu eingeladen.

Von der enormen Spendensumme waren die Organisatorinnen selbst am meisten überrascht. „Mit ungefähr 6000 bis 7000 Euro hatten wir gerechnet“, berichtet Elif Acikgöz (24). Kleine Besucher kamen beim farbenfrohen Gesichterschminken und auf der Hüpfburg ganz auf ihre Kosten. Zusätzlich bat Aleyna Kocatürks Ausbilder, die St. Gereon Seniorendienste gGmbH in Brachelen, die Mitarbeiter um Spenden. Weitere 2000 Euro wurden dabei gesammelt, für die das Unternehmen unter anderem Windeln, warme Decken, Heizstrahler und Babykleidung kaufte. Aleyna, Elif und ihre Freundinnen nahmen ebenfalls Sachspenden an und funktionierten die Gewerbehalle vorübergehend zum Sammellager um. „Die Ware wurde von einer Spedition abgeholt und zunächst nach Düsseldorf gebracht. Von dort ging es weiter in die Türkei“, so Kocatürk.

Dass die Bedürftigen in den betroffenen Gebieten davon profitierten, sei ihr durch Fotos und Videos bewiesen worden. Ihre Freundin Elif hat direkte Verbindungen in das Erdbebengebiet: Ihre Mutter besuchte gerade die Oma in Kayseri (Kappadokien). Glück im Unglück: Mutter und Oma sind wohlauf. „Wir hoffen, dass ein solches Unglück nicht noch mal passiert. Wenn doch, werden wir wieder helfen“, sagt Aleyna Kocatürk. Die 14.000 Euro wurden je zur Hälfte der Ditib-Moscheegemeinde und der Hilfsorganisation Afat zur Verfügung gestellt.

(dg)
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