Feuerwehr Hückelhoven Wehrleute üben Hochwasserschutz für den Ernstfall

Hückelhoven · Mit vereinten Kräften haben die Feuerwehr und das THW Hückelhoven die Gefahrenabwehr bei Hochwasserlagen trainiert. Das zweitägige Seminar beinhaltete Theorie und Praxis gleichermaßen.

 Beim Hochwasser-Seminar haben die Teilnehmer in zwei Stunden 1000 Sandsäcke gefüllt.

Beim Hochwasser-Seminar haben die Teilnehmer in zwei Stunden 1000 Sandsäcke gefüllt.

Foto: Feuerwehr Hückelhoven

Hochwasser, Sturzfluten und Starkregen sind keine neuen Wetterphänomene, scheinen in der letzten Zeit aber immer häufiger zu werden. Das Hochwasser 2021 hier vor der eigenen Haustüre und die Hochwasserereignisse der letzten Jahrzehnte wie an Oder, Elbe, Rhein und Donau, aber auch die Sturzfluten an vielen kleinen Gewässern in Deutschland haben auch den Wehrleuten aus Hückelhoven gezeigt, dass es wichtig ist, die Verantwortlichen in den Verbänden des Katastrophenschutzes besser und umfassender auszubilden, zu vernetzen und den praktischen Einsatz gemeinsam zu üben.

Um dieses Vorhaben auch in die Tat umzusetzen, hatte die Feuerwehr Hückelhoven zusammen mit dem THW Hückelhoven ein Seminar ins Leben gerufen, um allen beteiligten Einrichtungen wie Verwaltung, dem städtischen Bauhof sowie den Einsatzkräften der Feuerwehr das umfangreiche Themengebiet „Gefahrenabwehr bei Hochwasserlagen“ näher zu bringen.

An einem Freitagabend konnten der Leiter der Feuerwehr, Sven Lange, sowie der Fachberater vom THW Hückelhoven, Michael Andres, die anwesenden Teilnehmer der Verwaltung, des städtischen Bauhofs sowie Einsatzkräfte der Feuerwehr Hückelhoven begrüßen.

Durch Michael Andres wurde im Rahmen eines Vortrages die möglichen Schadensarten sowie die Aufgaben im Hochwasserschutz und die damit einhergehende Logistik ausführlich beleuchtet und thematisiert. Dazu wurden die Erkenntnisse aus dem Hochwasserereignis vom Juli 2021 sowie die daraus resultierenden Schwachstellen im Hochwasserschutz im Stadtgebiet Hückelhoven analysiert, berichtet die Feuerwehr Hückelhoven.

Mit diesem umfangreichen theoretischen Wissen im Gepäck ging man dann am folgenden Samstag zu den praktischen Übungen über. Hierzu wurden die möglichen Sicherungsmaßnahmen in der Praxis geübt und umgesetzt. Die erste Aufgabenstellung war, dass die Teilnehmer 1000 Sandsäcke befüllen mussten. Dies war schon die erste Herausforderung, da man sich die benötigten Gerätschaften erst einmal zusammenstellen musste, bevor der erste Sandsack überhaupt gefüllt werden konnte. Diese kräftezehrende Aufgabe nahm bereits zwei Stunden in Anspruch.

Das Verladen sowie der Transport zur Einsatzstelle wurden durch das fachkundige Personal vom Technischen Hilfswerk Hückelhoven durchgeführt. Hierzu wurden Transportmittel wie Lkw, Anhänger sowie der Radlader des THW genutzt.

Das Übungsobjekt, ein Regenrückhaltebecken in Ratheim, war dann das Ziel, um die gestellten Aufgaben wie „Deicherhöhung, Quellkardenbau sowie Deichstabilisierung mit und ohne Drainage“ nacheinander durchführen zu können. Nach gut sieben Stunden konnte die schweißtreibenden Aufgaben zur Zufriedenheit gelöst werden. Hier zeigte sich für alle Beteiligten, welch eine logistische Herausforderung die Sicherung von Objekten bei Hochwasserlagen mit sich bringt.

Die hier gewonnenen Erfahrungen und das erlernte Wissen werden nun sukzessiv in die Gefahrenabwehr Hochwasserschutz mit einfließen, um so für die nächste Hochwasserlage bestens gerüstet zu sein.

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