Ratsbeschluss in Hückelhoven Ökologisches Konzept statt Bürgerwald

Hückelhoven · Das Hückelhovener Klimaschutzkonzept soll erneuert, ein ökologisches Gesamtkonzept erstellt werden. Nicht durchsetzen konnten die Grünen ihren Antrag, einen Bürgerwald zu pflanzen.

 Die Bürgerwald-Idee haben schon einige Kommunen verwirklicht. Die Spender der Bäume sind mit einem Namensschild verewigt.

Die Bürgerwald-Idee haben schon einige Kommunen verwirklicht. Die Spender der Bäume sind mit einem Namensschild verewigt.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die Grünen haben, „als klares Bekenntnis zum Klimaschutz“, einen Bürgerwald für das Hückelhovener Stadtgebiet beantragt. Diesen wird es, zumindest vorerst, nicht geben. Die politische Mehrheit griff, nach angeregter Diskussion im Umweltausschuss, stattdessen die Anregung der Stadtverwaltung auf, zunächst ein ökologisches Gesamtkonzept zu schreiben sowie das sechs Jahre alte Klimaschutzkonzept zu erneuern.

Darauf warten wollten die Grünen im Rat der Stadt Hückelhoven indes nicht. „Aktuell ist das Interesse der Menschen am Klimaschutz größer denn je, weshalb wir jetzt mit dem Projekt beginnen sollten“, erklärte Brigitte Brenner. Vorgeschlagen hatte ihre Fraktion, den Bürgerwald im Bereich des geplanten Generationenparks oberhalb von Schacht 3 anzusiedeln. Bürger, die dazu einen Baum spenden, sollten mit einer Plakette an ihrer Spende sichtbar gemacht werden, ähnlich wie in Übach-Palenberg, Geilenkirchen oder Würselen, „um einen Bezug zu ,ihrem Wald’ zu gewährleisten“.

Zumindest im Moment haben die Grünen für ihre Idee keine Mehrheit bekommen, wenngleich sie stattdessen anstießen, dass die Stadtverwaltung nun ein ökologisches Gesamtkonzept für Hückelhoven erstellen wird. „Wir wiegeln ihren Antrag nicht ab“, betonte Bürgermeister Bernd Jansen, sagte aber auch: „Wir sollten erst einmal definieren, was wir als Stadt im Klimaschutz verantworten können und wollen.“ Ein ökologisches Gesamtkonzept und die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes von 2013 könnten für weitere Beratungen eine gute Basis darstellen, befand Bernd Jansen: „Und dabei sollten wir dann über Akzente nachdenken.“ Ein Bürgerwald könne ebenso dazugehören wie der Gedanke aus der Stadtverwaltung, „bei künftigen Neuverpachtungen von Flächen an Landwirte über breite Randstreifen für Wildblumen nachzudenken“.

Die Umsetzung eines Bürgerwaldes sei eine prinzipiell interessante Idee, um in symbolhafter und pädagogischer Weise die Bevölkerung mit dem Klimaschutz vertraut zu machen, hatte die Stadtverwaltung in einer Diskussionsgrundlage für den Umweltausschuss geschrieben. Jedoch wies Bürgermeister Jansen darauf hin, dass dieses Thema nicht einfach umzusetzen sein dürfte und dass es bereits vielfältige Bemühungen dieser Art in Hückelhoven gebe. „Als wir das Baby-Begrüßungspaket eingeführt haben, hatten wir bereits darüber nachgedacht, für jedes Neugeborene – im Schnitt 350 im Jahr – einen Baum zu pflanzen, haben den Gedanken allerdings aufgrund des immensen Flächenverbrauchs verworfen“, erinnerte Jansen. Projekte in diese Richtung seien folglich gut zu durchdenken. Er sagte zu, die Themen „ökologisches Gesamtkonzept“ und „Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes“ bis Herbst im Rathaus prüfen zu lassen, damit dafür Geld in den Stadtetat 2020 eingeplant werden kann. Diesen Gedanken nannte die CDU im Umweltausschuss „die zukunftsweisendere Idee“, der, mit Ausnahme der Grünen, der Ausschuss zustimmte. Wobei Jörg Leseberg (SPD) erklärte, in den künftigen Beratungen „dann aber nicht über Solitärbäume am Straßenrand, sondern über nennenswerte Pflanzungen reden zu wollen“.

Ähnlich fiel die Abstimmung im Hückelhovener Stadtrat zu dem Grünen-Antrag aus. Bei drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen wurde die Anregung aus dem Bauausschuss beschlossen.

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