Erneuerbare Energien in Hückelhoven Schulzentren haben großes Potenzial bei PV-Anlagen

Hückelhoven · Einige öffentliche Gebäude wurden in die Machbarkeitsstudie nicht mit einbezogen, weil die Dächer ohnehin bald saniert werden müssen.

Die Schulen sollen priorisiert behandelt werden.

Die Schulen sollen priorisiert behandelt werden.

Foto: dpa/Marijan Murat

Nicht erst seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in diesem Jahr und der daraus resultierenden Energiekrise sind die erneuerbaren Energien vielerorts hoch im Kurs. Der Ausbau eben dieser ist das erklärte Ziel der Bundesregierung. Die Ampelkoalition will deren Anteil bis 2030 auf 80 Prozent erhöhen. Im vergangenen Jahr lag dieser nach vorläufigen Berechnungen von Branchenverbänden bei gut 42 Prozent.

Besonders die Solarenergie ist auf dem Vormarsch. Nicht nur im privaten Bereich, sondern auch immer mehr Städte und Kommunen sind dabei, die Dächer auf öffentlichen Gebäuden mit Photovoltaikanlagen zu versehen. Die Stadt Hückelhoven hat eine Potenzialanalyse durchführen lassen. Das Ergebnis der Machbarkeitsuntersuchung wurde von der Firma Reichel in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Klimaschutz und Mobilität vorgestellt. Wie der erste Beigeordnete Achim Ortmanns im Vorfeld betonte, seien 13 Dächer in städtischem Eigentum untersucht worden. Viele Dächer seien nicht berücksichtigt worden, weil diese bereits ein gewisses Alter aufweisen. „Nur Dächer, die nicht älter sind als 30 Jahre, wurden untersucht. Es wäre ja Schwachsinn, eine PV-Anlage auf ein Dach zu setzen, das wir in ein paar Jahren ohnehin sanieren müssen“, sagte Ortmanns.

Die Firma Reichel hatte bei den Dächern jeweils zwei Varianten geprüft und herausgearbeitet, wie lange es jeweils dauern würde, bis sich die Anlage amortisiert hat. In der ersten Variante ging es um den reinen Eigenverbrauch, bei der zweiten Variante wurde eine Vollbelegung durchgerechnet. Wenig überraschend bieten die Schulzentren in Ratheim und in der Schlee das größte Potenzial. Bei der ersten Variante könnten 99,6 Prozent beziehungsweise 97,2 Prozent der erzeugten Energie selbst genutzt werden. Die Stadt signalisierte auch, die Gebäude zu priorisieren, bei denen der Eigenverbrauch am größten sei. Bei manchen Gebäuden ist allerdings noch unklar, ob sich die Dächer überhaupt für eine PV-Anlage eignen.

Ulrich Horst von den Grünen plädierte dafür, nicht ausschließlich auf die Wirtschaftlichkeit zu achten. Der Klimaschutz müsse Vorrang haben, er würde gerne jede freie Fläche mit einer PV-Anlage bestückt sehen, wo es möglich sei.

Auf der Website www.energieatlas.nrw.de des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) hat jeder Bürger die Möglichkeit, das Potenzial seines eigenen Hausdaches grob zu prüfen.

(mwi)
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