Hückelhovener schreibt Buch über Psychologie Warum Intelligenz gar nicht so wichtig ist

Hückelhoven · Der Hückelhovener Psychologe Heinz W. Droste erklärt in seinem neuen Buch, dass die Rationalität viel mehr in den Fokus rücken sollte.

 Autor Heinz W. Droste aus Doveren hat ein Psychologie-Fachbuch zum Thema Rationalitäts-Quotient geschrieben.  
  RP-Foto:  
  Ruth Klapproth

Autor Heinz W. Droste aus Doveren hat ein Psychologie-Fachbuch zum Thema Rationalitäts-Quotient geschrieben.  RP-Foto: Ruth Klapproth

Foto: Ruth Klapproth

Wie funktioniert das menschliche Denken? Welche Prozesse spielen dabei eine Rolle? Und wie wichtig ist dabei eigentlich die Intelligenz? Mit Fragen wie diesen hat sich der Hückelhovener Psychologe Heinz W. Droste intensiv beschäftigt. Lange habe er nicht gewusst, wie er sich diesem doch durchaus komplexen Thema annehmen sollte. Die Arbeit des kanadischen Psychologieprofessors Keith E. Stanovich, der als ein Experte für vernünftiges Denken gilt, hat schließlich mit den Ausschlag gegeben. Oft sind es Artikel in Fachmagazinen, die der Hückelhovener verfasst. Doch als die Pandemie dann da war und Droste viel Zeit zum Schreiben hatte, nahmen seine Ausführungen immer mehr Umfang an. So entstand schließlich das Werk „Entfessele Dein bestes Denken“.

Das Buch, das Droste nun kürzlich geschrieben und veröffentlicht hat, basiert auf dem CART – dem Comprehensive Assessment of Rational Thinking (Umfassender Test zur Bewertung rationalen Denkens). Der Hückelhovener bezieht sich bei seinen Ausführungen auf die Forschungen des Psychologie-Professors Stanovich, die dieser mit seinem Team in den USA und in Kanada ausgearbeitet hat.

Im Rahmen seiner Arbeit und Recherche führte Droste auch ein umfangreiches Interview mit dem kanadischen Kollegen, welches ebenfalls Teil des Buches ist. Dieser zeigte sich vom Interesse aus Deutschland geschmeichelt und geehrt, dass seine Idee des Rationalitäts-Quotienten nun aufgegriffen werde. Darauf legt Droste auch großen Wert. Er habe sich das alles nicht ausgedacht, sondern die Erkenntnisse Stanovichs zusammengefasst und neue Verbindungen gezogen.

Sein Buch sei grob in drei Teile gegliedert. Zunächst beschreibt Droste Stanovichs Theorie des rationalen Denkens. Im zweiten Teil erklärt der Hückelhovener, wie das Ganze im Gehirn so funktioniert. Abschließend ist ein dritter Teil mit vielen Beispielen und Aufgaben angehängt, wo sich die Leser selbst testen können. Man müsse, so beschreibt es der Autor, das Buch auch nicht komplett oder zwingend von vorne nach hinten lesen. Die Aufgaben im dritten Teil seien so gestellt und erklärt, dass diese auch unabhängig von den Inhalten des restlichen Buches funktionieren.

„Eigentlich ist unser Gehirn genial“, schwärmt Droste. Doch es sei eben nicht nur die Intelligenz, die wichtig ist. Die Rationalität komme in unserer Welt oft viel zu kurz. „Intelligenz ist notwendig, aber nicht hinreichend. Die Rationalität ist wichtig, nur die Intelligenz reicht nicht“, betont Droste. Gerade in der Berufswelt sieht der Hückelhovener eine zunehmende Fixierung auf die Intelligenz. Dabei sei es für viele Arbeitgeber eigentlich viel wichtiger, dass ihre Angestellten in bestimmten Situationen rational denken können. Beim Denken nämlich spielen oft Automatismen eine Rolle. Wenn dann eine neue, unvorhergesehene Situation eintrete, müsse schnell reagiert werden. „Wer einen hohen Rationalitäts-Quotienten hat, der macht beim Denken weniger Fehler“, sagt der Psychologe. Messen kann man den Quotienten übrigens auch – ähnlich wie den Intelligenzquotienten. Doch sei es halt noch nicht so weit verbreitet.

Mit seinem Buch möchte der Hückelhovener keinesfalls nur ein ausgewähltes Fachpublikum ansprechen, es richte sich vielmehr an die breite Masse, sagt er. Es brauche beim Leser nur ein gewisses Maß an Interesse, sich auf die Thematik einzulassen. Erhältlich ist das Buch überall dort, wo es Bücher gibt. Die örtlichen Buchhändler könnten es ebenso bestellen wie interessierte Leser selbst über gängige Internetportale.

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